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»Einer, von dem noch immer zu lernen ist«, stellte Harald Hartung kürzlich fest. Lehmann setzt sich in diesen Texten mit den Tendenzen der Nachkriegslyrik auseinander. Große Essays gelten besonders Oskar Loerke und Peter Huchel - Lehmann erweist sich in ihnen nicht nur als wichtiger Exponent der Moderne, sondern auch als Theoretiker von Rang, als der er lange Zeit vergessen war. Weitere Texte beschäftigen sich, stilistisch exzellent, mit der literarischen Kultur Deutschlands allgemein; abgedruckt ist auch jenes berühmte Werkstattgespräch, das der Autor mit Horst Bienek führte, und in dem der…mehr

Produktbeschreibung
»Einer, von dem noch immer zu lernen ist«, stellte Harald Hartung kürzlich fest. Lehmann setzt sich in diesen Texten mit den Tendenzen der Nachkriegslyrik auseinander. Große Essays gelten besonders Oskar Loerke und Peter Huchel - Lehmann erweist sich in ihnen nicht nur als wichtiger Exponent der Moderne, sondern auch als Theoretiker von Rang, als der er lange Zeit vergessen war. Weitere Texte beschäftigen sich, stilistisch exzellent, mit der literarischen Kultur Deutschlands allgemein; abgedruckt ist auch jenes berühmte Werkstattgespräch, das der Autor mit Horst Bienek führte, und in dem der Dichter, die Persönlichkeit Lehmanns, eindrücklich vor Augen tritt.
Autorenporträt
Lehmann, WilhelmWilhelm Lehmann wurde 1882 in Puerto Cabello, Venezuela, als Sohn eines Auswanderers geboren; als Dreijähriger kehrte er mit seiner Mutter nach Deutschland zurück. Er studierte neuere Sprachen, Philosophie und Naturwissenschaften, promovierte 1905 zum Dr. phil. und wurde dann Lehrer, u. a. an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf, im »Landschulheim am Solling« bei Holzminden und an der Realschule Eckernförde, von 1923 an bis zu seiner Pensionierung in Eckernförde. 1923 erkannte Alfred Döblin Lehmann (zusammen mit Robert Musil) die höchste literarische Auszeichnung der Weimarer Republik zu, den Kleist-Preis. Wilhelm Lehmann starb 1968 in Eckernförde.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2000

Handlich gedacht
Essay-Bände, auch für unterwegs
Ganze Tage in den Büchern – entfährt es dem Autor, als er in seiner Einführung darauf zu sprechen kommt, warum in zahllosen Bibliotheken, Buchläden und Privathaushalten so viele Werke stehen, „die etwas beschreiben, was nicht existiert” und warum solche Beschreibungen so viele Menschen interessieren. Die alte Debatte also, über Literatur und ihre Wahrheit, ihre Wirklichkeit – da will man weiterlesen und sich mit dem Autor, dem Germanisten Burghard Damerau, auseinandersetzen, weshalb es dennoch diese Bücher sind, die uns die Wirklichkeit erschließen und warum wir „ohne Bücher nicht sein wollen”.
Damerau setzt in seinem Buch „Literatur und andere Wahrheiten” beim Leser Vergnügen voraus am argumentativen Pro und Contra. Und die Reihe des Aufbau-Verlags, in der es erschien, kommt all jenen entgegen, deren Lust am Sinnieren durch Zeitmangel nicht immer zum Zuge kommt. Man kann die handlichen Bändchen bequem in die Tasche stecken, man liest sie an und findet schnell den roten Faden der Argumentation. Kein Digest-Fastfood also, sondern eine Aufforderung zum nachdenklichen Gründlichsein.
Solche Nachdenklust wird auch in den Ausführungen der Literaturwissenschaftlerin Gertrud Lehnert über die Inszenierung des Privaten im öffentlichen Raum gefördert. Sie beschreibt den Umgang der Medien mit uns, die wir uns zur Schau stellen im öffentlichen Raum, sie beschreibt die Gründe dieser Verfügbarkeit und Vermarktung und ihre Geschichte, vom 18. Jahrhundert bis zur globalen Gesellschaft heute.
Das Thema Heimat greift Thomas E. Schmidt auf, der sich mit Leichtigkeit und Last des Herkommens auseinandersetzt. Blut und Boden, Landsmannschaften, Heimatbegriff in der DDR sind einige Stichworte. Und in einer kurzen, aufschlussreichen Gegenüberstellung geht der Autor anfangs auf zwei Kontrastpersonen ein und ihre ganz unterschiedlichen Heimatgefühle, die typisch sind für uns Heutige.
Beklommen und neugierig macht Michael S. Cullens Frage: Wo liegt Hitler? Cullen, aus New York stammender Historiker und Journalist, hat sich intensiv mit der Berliner Stadt- und Kulturgeschichte befasst. Er geht dem komplexen Thema des öffentlichen Erinnerns und des kollektiven Vergessens nach, beispielorientiert und prägnant.
Zehn Titel sind erschienen, zwei neue kommen in diesen Wochen hinzu (der eine: Die Leserin. Das erotische Verhältnis der Frauen zur Literatur!). Das sind gute Aussichten – auf schöne Tage mit kleinen Büchern.
BIRGIT WEIDINGER
Die besprochenen Bände der Reihe „Essays” sind erschienen im Aufbau Verlag, Berlin 1999. Jeder Band hat ungefähr 120 Seiten, Preis pro Band 24 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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