Gegenstände führen könnte. Jack Randall ist jedenfalls nicht sonderlich überrascht, als ihm eine Kühltruhe vom Kauf eines Frischkäses abrät. "Abgelaufen und mehrfach aufgetaut", lautet ihr Kommentar. Den Besitzer des Ladens beschimpft sie kurzerhand als Trottel, der ihre Reparatur verweigert.
In "Spares" ist die Intelligenz der Geräte allgegenwärtig. Traumbedingungen heutiger SmartHome-Designer. Die Kehrseite dieser Entwicklung: Ein Großteil davon bleibt ungenutzt. Randall kommentiert die Entwicklung so: "Wir haben schlaue Dinge geschaffen, sie aber anschließend dazu verdonnert, dumm zu sein, weil uns klar wurde, daß wir keinen denkenden Toaster brauchen und auch keine Autos, die selbst dann den schnellsten Weg einschlagen wollen, wenn man sich Zeit lassen möchte." Die Ironie der Entwicklung gipfelt in Situationen, in denen Randall die Maschinen zwingen muß, ihm zu gehorchen: Ein Bar-Roboter versteift sich darauf, Whisky statt Bier sei sein bevorzugtes Standardgetränk, ein Nichtraucher-Aufzug weigert sich, weiterzufahren, nachdem Randall sich eine Zigarette angesteckt hat. Beide Situationen sind nur noch mit Waffengewalt zu klären. Irritiert, entgegen ihrer ursprünglichen Programmierung handeln zu müssen, flüchten die Maschinen sich in frustrierte Selbstgespräche.
Sosehr wir oft den perfekten Plan wünschen: Einen nach Maschinenlogik organisierten Alltag könnten wir aus Mangel an Wahlmöglichkeiten kaum ertragen. Manchmal ist weniger eben mehr.
Wolfgang Treß
"Spares" erschien in englischer Originalfassung als Taschenbuch mit 272 Seiten bei HarperCollins, London, und in deutscher Sprache als Taschenbuch mit 430 Seiten unter dem Titel "Geklont" bei Rowohlt, Reinbek.
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