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Junge Londonerin zu ihren kurdischen Eltern: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Ich werde Stand-up-Comedian. Die gute: Ich trage ab heute Burka - allerdings nur auf der Bühne." Eine hochexplosive multikulturelle Gesellschaftskomödie, so berührend und packend wie 'Englischer Harem'.
Anthony McCarten, geboren 1961 in New Plymouth/Neuseeland, schrieb als 25-Jähriger mit Stephen Sinclair den Theaterhit 'Ladies Night', in der unautorisierten Filmadaption ('The Full Monty/Ganz oder gar nicht') eine der weltweit erfolgreichsten Filmkomödien. Es folgten weitere Theaterstücke, Drehbücher und Romane, von denen mehrere verfilmt wurden. Er lebt in London und München.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: funny girl
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 21. Februar 2014
- Deutsch
- Abmessung: 176mm x 106mm x 24mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783257068924
- ISBN-10: 3257068921
- Artikelnr.: 39957926
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Sofort in ihr Herz geschlossen hat Charlotte Theile Anthony McCartens Protagonistin Azime, ein in jeder Hinsicht komisches Mädchen: Die in in London aufgewachsene Tochter kurdischer Eltern wird die erste muslimische Komikerin Großbritanniens, die dem Land erklärt, wie ein Leben "ohne Sex, Schinken und Weihnachten" überhaupt funktionieren kann. Allerdings trägt sie eine Burka, um nicht erkannt zu werden, und erspart dabei keiner Seite ihre Witze. Eine von Theile zitierte Kostprobe: "Zwanzig Prozent der Gewaltverbrechen von London, achtzig Prozent des Heroinhandels im ganzen Land. Und ich spreche jetzt nur über die Geschäfte von meinem Onkel Abdullah."
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anthony McCarten hat ein Händchen für tolle Geschichten, kann ernste Themen mit viel Witz behandeln.«
Die 20-jährige Azime Gevas (oder einfach nur Azime) wohnt mit ihrer kurdischen Familie in einem ziemlich schäbigen Londoner Vorort. So weit, so gut. Doch Azime will unbedingt Stand-up-Comedian werden … und das gegen den Willen ihrer Eltern. Schließlich widerspricht das ihrer …
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Die 20-jährige Azime Gevas (oder einfach nur Azime) wohnt mit ihrer kurdischen Familie in einem ziemlich schäbigen Londoner Vorort. So weit, so gut. Doch Azime will unbedingt Stand-up-Comedian werden … und das gegen den Willen ihrer Eltern. Schließlich widerspricht das ihrer traditionellen kurdisch-muslimischer Herkunft.
Azime setzt ihren Willen jedoch durch und wird „erste muslimische Bühnenkomikerin der Welt“, wie eine Zeitung titelt. Damit gerät sie in einen persönlichen Konflikt zwischen Fundamentalismus und Moderne: „Ich leide. Bin todunglücklich.“ Obwohl sie auf der Bühne in der verhassten Burka (der muslimische Schleier ist ihr Markenzeichen) auftritt, rufen ihre Auftritte die Fundamentalisten auf den Plan, die sogar vor Morddrohungen nicht zurückschrecken. Verständnis erfährt Azime nur von dem gleichgesinnten Deniz und letztendlich auch von ihren Eltern, die sie zunächst vor die Tür gesetzt hatten.
Dem neuseeländischen Schriftsteller Anthony McCarten ist mit „funny girl“ ein weiterer humorvoller Roman mit einem durchaus ernsten Hintergrund gelungen. Die spannende und realistische Handlung ist eingebettet in die Londoner Zeitgeschichte von 2005, als islamistische Terroranschläge die Themse-Metropole erschütterten.
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Handlungsort von Anthony McCartens neuem Roman Funny Girl" ist Green Lanes, ein Problemviertel im Nordosten von London, in dem die Bewohner aus allen Teilen der Welt kommen. Hier lebt Azime, eine junge Kurdin, deren Eltern wegen der Diskriminierungen ihrem Heimatland Türkei vor Jahrzehnten …
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Handlungsort von Anthony McCartens neuem Roman Funny Girl" ist Green Lanes, ein Problemviertel im Nordosten von London, in dem die Bewohner aus allen Teilen der Welt kommen. Hier lebt Azime, eine junge Kurdin, deren Eltern wegen der Diskriminierungen ihrem Heimatland Türkei vor Jahrzehnten den Rücken gekehrt haben. Mittlerweile sind sie in London heimisch geworden und haben sich eine Existenz aufgebaut, konnten aber nie ihre religiösen und kulturellen Wurzeln abstreifen.
Aber Azime, geboren und aufgewachsen in dieser Multikulti-Stadt, ist eine moderne Frau, die mit den alten Traditionen nichts am Hut hat und alles daran setzt, sich von diesen Fesseln zu befreien. Das beginnt bereits damit, dass sie keine arrangierte Ehe eingehen sondern selbstbestimmt über ihre Zukunft entscheiden möchte, in der kein Platz für einen Mann ist, den ihre Mutter ausgesucht hat.
Zwei Ereignisse bestärken sie in ihrem Vorhaben: zum einen sind das die Terroranschläge in London 2005, zum anderen der Tod einer Freundin, die offenbar ihre Bestreben nach Selbstständigkeit mit dem Leben bezahlen musste. Als Azime per Zufall in einem Comedy-Kurs gerät, kommt dies für sie einem Befreiungsschlag gleich, denn sie sieht in diesem Bühnenleben die Möglichkeit, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben. Aber damit fangen die Probleme für die junge Kurdin erst richtig an.
Wie bereits in den Vorgängerromane des in London lebenden neuseeländischen Autors Anthony McCarten wird eine Familie in den Grundfesten dadurch erschüttert, dass eines ihrer Mitglieder, in unserem Fall Azime, die traditionellen Werte in Frage stellt und für sich einen selbstbestimmten Weg jenseits ausgetretener Pfade sucht. Es werden zwar Gräben aufgerissen, aber die Geschichten, die McCarten erzählt, enden in der Regel versöhnlich, weil die Beteiligten im Verlauf einen Reifeprozess durchlaufen, der mit totaler Ablehnung beginnt, sich mit gegenseitiger Annäherung und Verständnis fortsetzt und mit dem Entwickeln von Toleranz und Versöhnung endet.
Funny Girl" ist ein Plädoyer für Individualität und für ein tolerantes, friedliches Miteinander in unseren mittlerweile multikulturellen Gesellschaften. Anspruchsvolle Unterhaltung, leicht verpackt - lesenswert!
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Azime – einfach nur Azime
Azime lebt in London, ist zwanzig Jahre alt, unverheiratet und erledigt in dem kleinen Möbelgeschäft ihres Vaters die Büroarbeiten. Eine junge moderne Frau wie jede andere? Nein, eines unterscheidet sie von anderen Londonerinnen ihres Alters, sie ist …
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Azime – einfach nur Azime
Azime lebt in London, ist zwanzig Jahre alt, unverheiratet und erledigt in dem kleinen Möbelgeschäft ihres Vaters die Büroarbeiten. Eine junge moderne Frau wie jede andere? Nein, eines unterscheidet sie von anderen Londonerinnen ihres Alters, sie ist Muslima. Ihre Eltern stammen aus einem kurdischen Dorf in der Türkei und leben immer noch nach alten, überlieferten Regeln. Zwar trägt Azime kein Kopftuch und konnte sich auch erfolgreich den vielen Versuchen ihrer Mutter, sie mit einem Landsmann (meist im Alter ihres Vaters) zu verheiraten, widersetzen, doch auch für sie gilt: Der Mann hat das Sagen, die Frau muss gehorchen. Aber plötzlich will Azime mehr, sie will aufrütteln, will die starren Regeln durchbrechen. Auslöser sind ein Terroranschlag radikaler Islamisten in London und der vermeintliche Selbstmord einer Freundin, die verbotenerweise mit einem Italiener eine Beziehung hatte. Azime vermutet einen Ehrenmord der Familie und beginnt mit Nachforschungen.
Auch Azime hat ihre Heimlichkeiten, die sie vor ihrer Familie verbergen muss. Mit einem Freund besucht sie, eher zufällig, einen Kurs für angehende Comedians und ist begeistert. Auf der Bühne kann man beinahe alles sagen, was man sonst nur denken darf. Sie erkennt die Chance, gegen Intoleranz anzukämpfen und mit Humor zwischen den Kulturen zu vermitteln. Bald schon hat sie ihren ersten Auftritt zu dem sie, um nicht erkannt zu werden, eine schwarze Burka überzieht. Sofort hat sie großen Erfolg, das Publikum ist begeistert. Die erste muslimische Frau, die auf der Bühne steht und Comedy macht erregt natürlich Aufsehen, und am nächsten Tag erscheint ihr Foto im Guardian. Die Familie ist entsetzt und verstößt sie, ihr jüngerer Bruder wird handgreiflich und von muslimischen Glaubensbrüdern bekommt sie sogar Morddrohungen.
Doch Azime ist nicht mehr zu bremsen, sie kann nicht anders, sie muss ihr Talent nutzen, muss sich mitteilen, muss Witze erzählen und ihr Publikum zum Lachen bringen. Gemeinsames Lachen verbindet, ist ein Mittler zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen. Erste Erfolge zeigen sich bereits in ihrer Familie …
Mit dem Roman „funny girl“ ist es Anthony McCarten wieder einmal gelungen, ein ernsthaftes, brisantes Thema auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Sein unaufdringlicher, humorvoller Schreibstil ist wie geschaffen für diese Geschichte. Azime ist eine junge Muslima die zwischen den Kulturen steht, zwischen Tradition und Moderne. Schlagfertig und manchmal auch voller Selbstzweifel verfolgt sie mutig ihr Ziel, die Welt durch Humor etwas menschlicher zu machen. Kritik an der Gesellschaft und an deren Verhältnis zur Integration wechseln gekonnt mit humorigen Passagen. Ganze Bühnenauftritte Azimes werden geschildert, Witze als Waffe gegen intolerante Zeitgenossen. Klischees werden bedient, Unerwartetes geschieht, alles ist dynamisch miteinander verwoben – und zum Ende ist es dann doch anders als erwartet.
Fazit: Ein Buch das nachdenklich stimmt, zum gelegentlichen Schmunzeln verführt, gefühlvoll ist und dennoch enormen Tiefgang hat. Sehr lesenswert!
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