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Als die zehnjährige Rosie verschwindet, legt sich ein tiefer Schatten über das walisische Dorf, in dem Eve Green Zuflucht gefunden hat, nachdem ihre Mutter in Birmingham gestorben ist. Sie lebt auf der Farm ihrer Großeltern, als das Verbrechen die kleine Gemeinschaft im ländlichen Wales erschüttert. Aber auch sie sucht nach den Geheimnissen ihrer Familie, nach ihrem verschwundenen Vater. Nach dem Tod ihrer Mutter wird die achtjährige Eve ins ländliche Wales gebracht, auf die Farm ihrer Großeltern. Das Dorf ist ein schattiger, winderfüllter Ort, wo jemand ihr Blumen vor die Tür legt und die…mehr

Produktbeschreibung
Als die zehnjährige Rosie verschwindet, legt sich ein tiefer Schatten über das walisische Dorf, in dem Eve Green Zuflucht gefunden hat, nachdem ihre Mutter in Birmingham gestorben ist. Sie lebt auf der Farm ihrer Großeltern, als das Verbrechen die kleine Gemeinschaft im ländlichen Wales erschüttert. Aber auch sie sucht nach den Geheimnissen ihrer Familie, nach ihrem verschwundenen Vater.
Nach dem Tod ihrer Mutter wird die achtjährige Eve ins ländliche Wales gebracht, auf die Farm ihrer Großeltern. Das Dorf ist ein schattiger, winderfüllter Ort, wo jemand ihr Blumen vor die Tür legt und die Leute sie misstrauisch betrachten. Es gibt ein Geheimnis in der Geschichte ihrer Mutter, und sie versucht, dieses Rätsel zu lösen. Dann aber stößt sie das Verschwinden eines Mädchens in eine viel tiefere Dunkelheit. Im Rückblick erzählt von der erwachsenen, nun schwangeren Eve Green, zeichnet dieser leidenschaftliche Roman ein unvergessliches Bild eines zerrissenen Dorfes, eines Verbrechens, für das ein unschuldiger Mann büßt. Eves eigener Zorn, ihre unterdrückte Trauer um die Mutter, ihre Freundschaft zu einem scheuen Herumtreiber, hindern sie, das Verbrechen aufzuklären. Sie findet den Mann ihres Lebens, aber sie bringt ein paar harte Lektionen hinter sich — über Vertrauen, Schuld und Lüge und darüber, wie man überlebt, wenn die Liebe aus dem Leben verschwunden ist.
Autorenporträt
Susan Fletcher, geboren 1979 in Birmingham, studierte Creative Writing.
Rezensionen
„Noch ein Tod sollte kommen — ein schneller, gestohlener Tod. Er ließ die Gräben dunkler erscheinen, und Schlaf war schwerer zu finden. Und wenn der Wind schnell und ohne Warnung aufkam, musste ich laufen ...“
„Ein leidenschaftlicher, intensiv beobachteter erster Roman ..., mit einer Stimme, die es irgendwie schafft, zugleich sanft, kalt und tapfer zu sein.“ Julie Myerson
„Ein außerordentlich eindrucksvolles Debüt. Die Sprache ist lyrisch, die Charaktere sind voller Leben und die Story lässt einen keinen Moment los. In der rothaarigen, mutterlosen Eve Green schenkt einem Susan Fletcher eine Heldin, die man nicht wieder vergessen wird.“ Marika Cobbold
„Das ist meine Art Heldin — diese gute Mischung aus Romantik und Unerschrockenheit, Tapferkeit und Selbstzweifel. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Susan Fletcher ist eine intelligente, sichere Autorin, die authentisch über die Liebe in ihren vielen Verkleidungen schreiben kann.“ Mavis Cheek

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.04.2005

Apfelduft auf der Sturmhöhe
Zurück zur Natur: Susan Fletchers Debütroman

Es gibt sie noch, die guten Dinge. Zumindest in "Eve Green", dem Debütroman von Susan Fletcher. Denn diese Art Literatur möchte da einspringen, wo unserer Erfahrung die unmittelbare Sinnlichkeit verlorengegangen ist. Und das geht am besten auf dem Bauernhof: Nach dem Tod ihrer Mutter wird die vaterlose kleine Evangeline nach Wales gebracht, auf den Hof ihrer Großeltern. Zwar wissen dort alle, wer ihr Vater war, aber keiner will es ihr sagen. Dann verschwindet plötzlich ein anderes Mädchen spurlos. Fast wird deshalb von den Dörflern ein Unschuldiger gelyncht. Eve wächst heran und übernimmt nach dem Tod der Großeltern mit dem Knecht Daniel den Hof.

Dies erzählt die erwachsene Eve im Rückblick, während sie gerade im Begriff ist, mit Daniel, von dem sie ein Kind erwartet, an einem anderen Ort neu anzufangen - womit sich die Story ganz natürlich rundet. Denn auch Eves Mutter, mit deren kryptischen Worten der Roman einsetzt, hatte das Dorf einst als Schwangere verlassen: "Ich stehe am Rand von etwas Neuem. Ich weiß es und schreibe es."

Aus Evangeline Jones wird also Eve Green; denn im keltisch geprägten Wales, wohin das Kind aus Birmingham verpflanzt wurde, sind noch heidnische Mächte am Werk. "Eve Green" steht aber auch für die neue, selbstbewußte Frau, die "spucken", "einen Streit gewinnen", "eine gute Mutter sein kann" und bekenntnishaft den irischen Nachnamen ihres Vaters angenommen hat. Und Eve Green ist gewiß auch eine Nachfahrin von "Jane Eyre" und "Agnes Grey", den eigenwilligen Heldinnen der Brontë-Schwestern. Doch im Unterschied zu diesen sehr protestantischen und etwas anämischen Heroinen verkörpert sie allein durch ihren Namen die Nähe zur paradiesischen Natur.

Familien- und Entwicklungsroman, Gothic Novel und Krimi, Frauen- und Kinderbuch - vielleicht will Susanne Fletcher zuviel auf einmal. Über das Seelenleben der Figuren zum Beispiel hätte man gern mehr erfahren, was ein gewisser Schematismus in der Charakterzeichnung zu oft verhindert. Zu wenig wird etwa nachvollziehbar, weshalb Eve das verschwundene Mädchen als Nebenbuhlerin um die Gunst Daniels betrachtete. Auch über die Begegnung Eves mit der Natur würde man gern mehr lesen. Der Hof der Familie auf der Sturmhöhe ist so unglücklich gebaut, daß immer wieder Wasser unter den Türen eindringt. Dagegen hilft auch die gewaltige Haustür nichts, die einst Eves Ururgroßvater eingesetzt hat - ein starkes Bild für das Maß an Lebenstüchtigkeit, das man bei der Familie vermuten kann.

Authentizität und Anschaulichkeit waren wohl das Ziel der Autorin. Herausgekommen ist viel naives Geplapper über das Gute, Wahre und Schöne, bei dem nebenbei die Parataxe ziemlich ins Kraut schießt: "Es gefällt mir, daß der Oktober nicht mehr weit ist. Er ist mein Lieblingsmonat mit seiner Frische und den ersten Frösten, seinem Vogelbeergelee und dem Apfelfest, und weil auf einmal alle wieder Schal und Handschuhe tragen und man in den Läden schon Weihnachtsmusik hören kann." So beschreibt die Ich-Erzählerin Eve Green ihre Vorlieben. Und so geht es die ganze Zeit, daß einem bald Hören und Sehen, Riechen und Schmecken und alles andere vergeht. Am Schluß wünscht man der Autorin eine tüchtige Sprachkrise à la Hofmannsthal: würden ihr doch einmal die Worte wie "modrige Pilze im Munde" zerfallen.

Trotz einiger Stärken - bei den Naturschilderungen etwa gelingen ihr auch einige poetische Bilder - wirkt der erste Roman der 1979 in Birmingham geborenen Autorin insgesamt noch ziemlich unausgereift, grün eben: Den Protagonisten fehlt die Fallhöhe, den moralischen Positionen das Diffizile und dem Ganzen die Ironie. Warum das Werk der Creative-writing-Absolventin mit dem Whitbread First Novel Award 2004 ausgezeichnet wurde, vermag man nicht zu verstehen. Um zum Evergreen zu werden, fehlt "Eve Green" nun wirklich mehr als nur ein Buchstabe.

JUDITH LEISTER

Susan Fletcher: "Eve Green". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Stefanie Schaffer-de Vries. Berlin Verlag, Berlin 2005. 350 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nicht besonders angetan ist Judith Leister von diesem englischen Debütroman, der immerhin den Whitbread First Novel Award erhalten hat. Unausgereift findet ihn die Rezensentin, "grün" hinter den Ohren wie der Name der Protagonistin dieses naturverbundenen Romans, der in das ländliche Wales eintaucht und in der selbstbewussten und unkonventionellen Eve Green eine Nachfolgerin von Jane Eyre und anderen Bronte-Heldinnen gefunden hat - bloß nicht so protestantisch und weniger anämisch, meint Leister. Sinnlichkeit, Anschaulichkeit, Authentizität seien wohl das Ziel der Autorin gewesen, vermutet die Rezensentin, aber leider lege sich Fletcher teilweise so naiv und üppig ins Zeug, dass "einem bald Hören und Sehen, Riechen und Schmecken und alles andere vergeht", beschwert sich Leister. Sie wünscht Fletcher aufrichtig eine Sprachkrise a la Hoffmannsthal, damit ihr die Worte, zitiert sie den Dichter, "wie modrige Pilze im Munde" zerfallen. Ansonsten sei auch die Figurenzeichnung zu schematisch, schließt Leister ihre Mängelliste, die moralischen Argumentationen zu simpel, und dem ganzen Buch fehle es überhaupt an Ironie. Da bleibt nicht viel.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieser Debütroman benennt das Wesen der Liebe." - Brigitte