Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 10,00 €
  • Gebundenes Buch

Es sollte sein Opus magnum werden, ein schonungsloses Sittenbild proustscher Dimension doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist Erhörte Gebete sein konsequentestes Werk, eine giftgesättigte Abrechnung mit der feinen Gesellschaft. Hier schildert Capote die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als das erste Kapitel des Schlüsselromans Mitte der Siebzigerjahre in Esquire abgedruckt wurde, erkannten Capotes Freunde, dass das Schoßhündchen durchaus auch zubeißen konnte: Plötzlich waren…mehr

Produktbeschreibung
Es sollte sein Opus magnum werden, ein schonungsloses Sittenbild proustscher Dimension doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist Erhörte Gebete sein konsequentestes Werk, eine giftgesättigte Abrechnung mit der feinen Gesellschaft. Hier schildert Capote die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als das erste Kapitel des Schlüsselromans Mitte der Siebzigerjahre in Esquire abgedruckt wurde, erkannten Capotes Freunde, dass das Schoßhündchen durchaus auch zubeißen konnte: Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse - vom Seitensprung bis zum vertuschten Mord - schwarz auf weiß nachzulesen. "Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein", hat W. Somerset Maugham einmal bemerkt. Mit Erhörte Gebete entschied sich Capote eindeutig für Letzteres.
Autorenporträt
Truman Capote wurde 1924 in New Orleans geboren; er wuchs in den Südstaaten auf, bis ihn seine Mutter als Achtjährigen zu sich nach New York holte. Mit neunzehn Jahren erhielt er für seine Kurzgeschichte Miriam den »O.-Henry-Preis«. 1948 erschien sein Roman »Andere Stimmen, andere Räume«, der als das sensationelle Debüt eines literarischen Wunderkindes gefeiert wurde. 1949 folgte die Kurzgeschichtensammlung »Baum der Nacht«, 1950 die Reisebeschreibung »Lokalkolorit«, 1951 der Roman »Die Grasharfe«. Das 1958 veröffentlichte »Frühstück bei Tiffany« erlangte auch dank der Verfilmung mit Audrey Hepburn große Berühmtheit. 1965 erschien der mehrmals verfilmte Tatsachenroman »Kaltblütig«, 1973 »Die Hunde bellen« (Storys und Porträts), 1980 »Musik für Chamäleons« (Erzählungen und Reportagen). Postum wurden 1987 - unvollendet - der Roman »Erhörte Gebete« und 2005 das neu entdeckte Debüt »Sommerdiebe« veröffentlicht. Truman Capote starb 1984 in Los Angeles.Die Herausgeberin Anuschka Roshani

studierte Verhaltensbiologie und Germanistik in Berlin und besuchte anschliessend die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Danach war sie sieben Jahre lang Redakteurin und Reporterin im Kultur- und Gesellschaftsressort des »Spiegel«. Seit 2002 lebt sie in Zürich, wo sie als Redakteurin für »Das Magazin« des »Tages-Anzeigers« arbeitet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als "Apotheose des Klatsches" und Meisterwerk in glänzender Übersetzung feiert Rezensent Klaus Harpprecht Truman Capotes fragmentarischen Schlüsselroman aus der New Yorker Highsociety, der nun die Edition seines Gesamtwerks abschließe und den Informationen des Rezensenten zufolge von seinem Autor ursprünglich als amerikanisches Pendant zu Prousts "Recherche" angelegt gewesen sei. Der Rezensent ist allerdings höchst dankbar, dass Capote diesen Ansprüchen nicht genügte, so sehr begeistert ihn dieses "brillant formulierte" jedoch "schamlos bis zur Obszönität" ausgefallene Konglomerat aus Bosheit, Witz und messerscharfem, hochauthentischem Gesellschaftsreport, für das sich Harpprecht auch den Titel "Die Karriere eines intellektuellen Strichers" hätte vorstellen können.

© Perlentaucher Medien GmbH