Als die Kinderpsychologin Anya Molokov die Therapie für den 10-jährigen Alex übernehmen soll, ist sie im Zwiespalt: Er erinnert sie an ihre verstorbene Tochter Poppy, deren mysteriöser Tod ihr bis heute Rätsel aufgibt.
Alex sieht Dämonen - einer davon ist sogar sein bester Freund - und verfügt über
ein außerordentliches Wahrnehmungsvermögen. Anya lässt nichts unversucht, um ihn von den Dämonen zu…mehrAls die Kinderpsychologin Anya Molokov die Therapie für den 10-jährigen Alex übernehmen soll, ist sie im Zwiespalt: Er erinnert sie an ihre verstorbene Tochter Poppy, deren mysteriöser Tod ihr bis heute Rätsel aufgibt.
Alex sieht Dämonen - einer davon ist sogar sein bester Freund - und verfügt über ein außerordentliches Wahrnehmungsvermögen. Anya lässt nichts unversucht, um ihn von den Dämonen zu befreien und gerät dabei an ihre eigenen Grenzen. Die Erinnerungen an Poppy scheinen allgegenwärtig. Doch trotzdem - oder gerade deshalb muss sie herausfinden, was es mit den Dämonen auf sich hat und wie sie Alex und seiner Mutter helfen kann...
Meine Meinung:
In ihrem zweiten Roman "Die Psychologin" beschreibt Carolyn Jess-Cooke auf eindringliche Weise das Leben eines 10-jährigen Jungen, dessen bester, zweifelhafter Freund der Dämon Ruen ist, den außer ihm niemand sehen kann. Die Psychologin Anya nimmt sich Alex an, sie will ihm helfen und herausfinden, woher der Dämon kommt. Dabei beschreibt die Autorin sehr ausführlich Hintergründe und Symptome verschiedener infrage kommender Krankheiten wie z.B. Schizophrenie bei Kindern. Dies geschieht aus der Sicht der Kinderpsychologin, die sich mit ihrem Kollegen Michael Gedanken macht und Alex und seiner FAmilie helfen will. Dabei bekommt der Leser ein tieferes Verständnis für diese Krankheiten, erhält viele wissenswerte und interessante Informationen, ohne lehrhaft zu wirken. Gleichzeitig erzählt Alex selbst seinem Tagebuch seine Erlebnisse - mit Ruen, mit seiner Mutter, seinen Träumen, und seinen sehnlichsten Wünschen, z.B. dem eigenen Haus oder seinem Traum, Theater zu spielen. Aber auch seine Ängste werden deutlich, vor der Zukunft, um seine Mutter... Sehr behutsam versucht Anya, sich ihm zu nähern und der Leser ist gleichermaßen gefesselt von Alex' Tagebuch als auch von Anyas Bemühungen, ihm zu helfen. Alex' selbsterdachten Witze, die er täglich ins Tagebuch schreibt und mit denen er im Theaterstück brilliert, sorgen für ein wenig Auflockerung im ansonsten recht düster wirkenden Roman. Alex' Tagebucheinträge bestechen durch ihre Kindlichkeit, die gleichzeitig so erwachsen wirkt. Bei Anya hingegen kann man sehr deutlich ihre innere Zerissenheit spüren, mit der sie behutsam und dennoch strebsam vorgeht. Es geht nicht nur um Alex, sondern der Tod ihrer Tochter Poppy nagt ebenfalls noch an ihr und will verarbeitet werden. Ob ihr Alex' Fall dabei hilft?
Fazit:
Dieser Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Es ist kein Krimi, sondern ein Roman, der sich ausführlich mit dem Thema Psychologie auseinandersetzt.
Ich kann dieses Buch allen Lesern empfehlen, die sich für dieses Thema interessieren und einige spannende, fesselende Lesestunden verbringen möchten. Dieses Buch legt man nicht ohne Grund aus den Händen - oder erst dann, wenn die letzte Seite umgeblättert ist...!