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E. T. A. Hoffmanns romantische Lebensgeschichte des Mönchs Medardus gehört zu der ebenso beliebten wie verrufenen Gattung des Schauerromans. Geheimnisvolle Ereignisse und unheimliche Atmosphäre verdichten sich zu einer spannenden Handlung, die den Leser unweigerlich in den Bann schlägt.

Produktbeschreibung
E. T. A. Hoffmanns romantische Lebensgeschichte des Mönchs Medardus gehört zu der ebenso beliebten wie verrufenen Gattung des Schauerromans. Geheimnisvolle Ereignisse und unheimliche Atmosphäre verdichten sich zu einer spannenden Handlung, die den Leser unweigerlich in den Bann schlägt.
Autorenporträt
Hoffmann, E T A
E. T. A. (Ernst Theodor Amadeus) Hoffmann (24.1.1776 Königsberg - 25.6.1822 Berlin) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik, der seinen dritten Vornamen Wilhelm aus Bewunderung für Mozart durch Amadeus ersetzte. Erst nach der Vollendung seiner großen Oper »Undine« 1814 widmete sich der Komponist und Kapellmeister ganz der Literatur. Er schrieb fast ausschließlich Prosagattungen: Geschichten, Novellen, Märchen neben seinen zwei großen Romanen »Elixiere des Teufels« und »Kater Murr«. Hoffmanns romantischer Enthusiasmus und seine Hinwendung zu der Nachtseite der menschlichen Existenz lassen die Grenze zwischen Schein und Wirklichkeit verschwimmen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.08.1997

1816
E.T.A. Hoffmann "Die Elixiere des Teufels"

Mein Gott, was ist das schön, und hätte das denn nun nicht bleiben können? Hören Sie nur - noch "dämmern in mir die lieblichen Bilder von dem Kloster und von der herrlichen Kirche in der heiligen Linde, mich umrauscht noch der dunkle Wald, mich umduften noch die üppig aufgekeimten Gräser, die bunten Blumen, die meine Wiege waren; nicht das Sumsen einer Fliege, nicht das Zirpen eines Heimchens unterbricht die heilige Stille . . ." - schön, nicht? Aber der Mensch ist ein andrer: Und so sieht der Erzähler zuerst das gemalte Bild einer so hinreißenden Frau, daß er sie nun finden muß, egal ob im Himmel oder in der Hölle. (Es ist der Himmel, aber wie soll er das wissen? Also durchmißt er die Hölle.) Und dann, zur Wegzehrung, trinkt er aus dem Klosterkeller das Titelelixier, und nun ist die Hölle los. Er, Gott geweiht, doch im Grunde und nichts wollend als die Frau seines Lebens, zieht die Spur eines Wüstlings durch eine Welt, die Wüstlinge ebenso haßt wie offenbar braucht. Er mordet, er raubt, er gibt sich für einen andern aus (das Schlimmste ist: er ist wirklich ein andrer, er hat, erregendste aller romantischen Heimsuchungen, einen Doppelgänger), er schläft als der andre mit der, die ihn, ja, für wen nun eigentlich nimmt? Und er bringt sie fast um, die er liebt. Er flieht, geläutert hat ihn das Kloster wieder: Da kommt, außer sich in dem Wahn, der sich seiner statt seiner bemächtigt hat (bedenken Sie den, der er auch noch ist in dieser wilden Doppelgängerei! Und wie soll sich der Wahn auch nicht seiner bemächtigen in einer durch und durch von ihm beherrschten Welt?), der andre in die Kirche gerannt und bringt, als sie eben sich Gott hingeben will, nun vollends jene um, die sein besseres Ich von vornherein in der schöneren Welt hätte suchen sollen.

Dies ist der verwegenste, wildeste, wahnwitzigste aller romantischen Romane, er zeigt (Balzac, der Realist, hat das gesehen und kaum einen so wie Hoffmann geliebt) die Nachtseite jener Realität, die der Roman uns sonst bei Tageslicht schildert. Abends sitzt Hoffmann dann in Lutters Weinkeller und trinkt, mit ihm trinkt der wilde Freund, der Schauspieler Devrient, Grabbe (meistens schon betrunken) kommt oft dazu, und die Großen bewundernd sitzt Heine dabei. (E.T.A. Hoffmann: "Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus eines Kapuziners". Insel Verlag, Frankfurt am Main 1978. 349 S., br., 16,80 .) R.V.

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Der Reclam Verlag legt Die Elixiere des Teufels in einer Ausgabe vor, die auch den kritischen Literaturfreund vollauf befriedigen dürfte. Von den 376 Seiten des Buches sind 50 Seiten Anhang: Anmerkungen, Dokumente, Bibliographie, Stammtafel des Medardus und Nachwort des Herausgebers. Reclam hatte schon früher über den reinen Text hinaus wissenschaftlich zulängliche Ausgaben geboten. Mit Elixiere des Teufels setzt der Verlag dieses Vorhaben erfolgreich fort. Besonders hat mir das instruktive und gescheite Nachwort gefallen. Nehring ordnet den Roman in die Tradition der europäischen Schauerromane ein, würdigt aber, neueren literatursoziologischen Erkenntnissen folgend, die Bedeutung dieser Art von Trivialliteratur. Mit Recht erkennt er dem Hoffmannschen Roman eine ausgezeichnete Stellung in diesem Genre zu und meint, dass "das Buch weiterhin eine Herausforderung für den Leser" bleibe. Eine vorzügliche, gefällig aufgemachte Taschenausgabe zu angemessenem Preis. Mitteilungen der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft