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Was jener "professionelle" Ritter Joanot Martorell ais Valencia 1460 zu schreiben begann, ist das epische Ab- und Gegenbild einer glanzvollen Katastrophenepoche, mit dessen fiktiver Zentralgestalt der Dichter den Gang der damaligen Realhistorie resolut verkehrt: Konstantinopel, das schon sieben Jahre zuvor gefallene Bollwerk der östlichen Christenheit, wird kraft der gläubig-kämpferischen Entschiedenheit, technischen Findigkeit und strategischen Gewitztheit des Bretonen Tirant vor dem Untergang gerettet - nicht durch eine einmalige Heldentat, sondern im Verlauf eines erregend bewegten…mehr

Produktbeschreibung
Was jener "professionelle" Ritter Joanot Martorell ais Valencia 1460 zu schreiben begann, ist das epische Ab- und Gegenbild einer glanzvollen Katastrophenepoche, mit dessen fiktiver Zentralgestalt der Dichter den Gang der damaligen Realhistorie resolut verkehrt: Konstantinopel, das schon sieben Jahre zuvor gefallene Bollwerk der östlichen Christenheit, wird kraft der gläubig-kämpferischen Entschiedenheit, technischen Findigkeit und strategischen Gewitztheit des Bretonen Tirant vor dem Untergang gerettet - nicht durch eine einmalige Heldentat, sondern im Verlauf eines erregend bewegten Entwicklungsprozesses, am Ende einer dicht gedrängten Folge von abenteuerlichen Erfahrungen kriegerischer und erotischer, politischer und krimineller Art, deren Darstellung aus dem ständig vermittelten Widerstreit von Geist und Fleisch, Programmatik und Zufallslaune, Idealismus und Skepsis, Engagement und distanziertem Humor die Kraft einer scheinbar spielerisch geleisteten, bezaubernd konkreten Sachlichkeit gewinnt.

Genau 500 Jahre nach dem Tag, an dem Nikolaus Spindeler aus Zwickau in seiner valencianischen Werkstatt die Drucklegung der Urausgabe beendete (20.11.1490), erscheint nun der erste von drei Bänden, in denen wir die deutsche Erstübersetzung von Tirant lo Blanc veröffentlichen: eine vollständige, treue, mit lustvoll-flexibler Präzision geschaffene Wiedergabe dieses berühmtesten Werkes der katalanischen Literatur, das der kompetente Nicht-Katalane Dámaso Alonso ohne Zaudern zum "besten europäischen Roman des 15. Jahrhunderts" erklärte.