nicht mehr auf dem neuen Stand der Forschung war, hat Schallmayer, wohl einer der besten Limes-Kenner seines Fachs, eine Neuauflage präsentiert. Auf 160 Seiten, illustriert mit 219 meist farbigen Abbildungen, Skizzen und Karten, wird die einstige Grenzlinie zwischen Obernburg am Main und Bad Wimpfen am Neckar beschrieben. In zwölf Kapiteln sind - mit Kartenausschnitten im Maßstab 1 : 50 000 - der Verlauf des Limes und die Wanderwege, an denen vielfach Überreste der römischen Grenzanlagen oder deren Rekonstruktionen zu besichtigen sind, ausführlich erläutert.
Allgemeinverständlich aufbereitete Informationen findet der Leser darüber hinaus in farbigen Kästen unter den Überschriften "Originalquellenzitate", "Forschungsfragen und -ergebnisse" sowie "Wissenswertes". Weiterführende Kapitel informieren zum Beispiel über die Geschichte der Limes-Forschung oder über die Grenzpolitik der Römer. Im Anhang finden sich unter anderem eine Auflistung der Archäologie-Museen entlang der beschriebenen Strecke sowie Hinweise zur Anfahrt.
Das Buch "Der Odenwaldlimes" empfiehlt sich aber nicht nur als äußerst informativer Reiseführer. Es dürfte auch ein Meilenstein sein für Schallmayers vom hessischen Wissenschaftsministerium unterstützte Bemühungen, den Odenwaldlimes ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe erklären zu lassen.
RALF EULER
Egon Schallmayer: "Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar", Theiss Verlag Stuttgart, 19,90 Euro,
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main