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Was passiert, wenn der kleine Prinz erwachsen wird?
Emile Vigneron denkt die Geschichte vom kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry weiter: Was passiert, wenn der kleine Prinz erwachsen wird? Wenn die Verantwortung wächst und er gezwungen ist, sein Nomadenleben in einer globalisierten Welt zu führen? Der große Prinz ist Schäfer geworden - und weil sein Planet nicht mehr genug Platz für seine 99 Schafe hat, muss er von Planet zu Planet zu ziehen. Emile Vigneron lässt den großen Prinzen Geschichten erzählen über die Orte, die Begegnungen und Erlebnisse während seiner langen Reise, die…mehr

Produktbeschreibung
Was passiert, wenn der kleine Prinz erwachsen wird?

Emile Vigneron denkt die Geschichte vom kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry weiter: Was passiert, wenn der kleine Prinz erwachsen wird? Wenn die Verantwortung wächst und er gezwungen ist, sein Nomadenleben in einer globalisierten Welt zu führen?
Der große Prinz ist Schäfer geworden - und weil sein Planet nicht mehr genug Platz für seine 99 Schafe hat, muss er von Planet zu Planet zu ziehen. Emile Vigneron lässt den großen Prinzen Geschichten erzählen über die Orte, die Begegnungen und Erlebnisse während seiner langen Reise, die ihn schließlich in den New Yorker Central Park führt. Doch auch dort ist die Suche noch nicht zu Ende ...
Der Illustrator Peter Menne setzt die Geschichte des erwachsen gewordenen kleinen Prinzen in fantasievolle Bildwelten um.

Eine poetische Parabel auf das Erwachsenwerden
Ein Muss für alle Liebhaber des "kleinen Prinzen"
Eine Ehrenrettung der Ausgewogenheit zwischen Vernunft und Gefühl
Fantasievoll illustriert von Peter Menne
Autorenporträt
Peter Menne, 1962 in Westfalen geboren, begann seine berufliche Laufbahn im Aktzeichensaal der FH Bielefeld, wo er es verstand, mit Bleistift und Feder jedes Topmodell in eine Karikatur zu verwandeln. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern in Potsdam. Er illustriert Zeitschriften, Schul- und Kinderbücher und entwirft Plakate, Karikaturen und Werbung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2015

Neues von
Asteroid B 612
Siebzig Jahre nach dem Tod von Saint-Exupéry
startet „Der kleine Prinz“ noch mal richtig durch
VON JOSEPH HANIMANN
Gewiss war dieser Dauerbestseller stets auch dazu geeignet, Französisch Lernenden als Vorlage für die erste Fremdsprachenlektüre zu dienen. Das Vokabular ist einfach, die Sätze sind meistens kurz, die Story ist ansprechend und abwechslungsreich. Da hinter dem süßlichen Klang dieses Texts um den Prinzen vom Asteroiden B 612 sich aber vielschichtige Nebentöne verbergen und stets auch ein Hauch von Geheimnis knistert, muss man dann doch immer wieder zu Übersetzungen greifen. Deren werden es in Deutschland nun bald eine Handvoll sein. Siebzig Jahre nach dem Tod des Autors, der 1944 als Kriegspilot vor Marseille abstürzte, sind die Urheberrechte für Antoine de Saint-Exupéry auch hierzulande entfallen. In manchen Ländern Ostasiens waren sie das schon seit geraumer Zeit. Nur in Frankreich, wo für Autoren, die im Kriegseinsatz umkamen, zur Entschädigung der Hinterbliebenen noch etliche Jahre dazugeschlagen werden, bleiben die Rechte für Saint-Exupéry vorerst beim Verlag Gallimard.
  So ein Wechsel bei einem in 270 Sprachen und Dialekte übersetzten Erfolgsautor müsste, so denkt man, im Milieu Hektik auslösen, angefangen bei der Erbengemeinschaft, der „Succession Antoine de Saint-Exupéry-d’Agay“ in Paris. Doch herrscht dort Gelassenheit. Das große Geld kommt schon lange nicht mehr von den Texten, sondern von den Nebenprodukten des „Kleinen Prinzen“. Dieser untersteht als eingetragene Marke mit seinem blonden Wuschelkopf als Logo dem Handelsrecht, und der Schutz einer Handelsware kennt andere Regeln als jener von Texten. Die Verfilmungsrechte vom Comic bis zur 3-D-Fassung (eine Neuverfilmung von Mark Osborne ist für Oktober 2015 angesagt), aber auch alle anderen Arten von künstlerischer Bearbeitung und natürlich sämtliche kommerzielle Derivatprodukte werden von der „Succession“ kontrolliert und entsprechend in Rechnung gestellt. Im breiten Spektrum vom neuen Freizeitpark des „Petit Prince“ bei Straßburg bis zu den T-Shirts, Tassen und Tellern, Postkarten, Schlüssel- und Handy-Etuis mit dem Bild des berühmten Strich-Punkt-Gesichts kommt da viel zusammen. Die Erbengemeinschaft beschäftigt ein Kleinunternehmen von zwölf Festangestellten, und ihr Vorsitzender Olivier d’Agay, ein Großneffe Antoine de Saint-Exupérys, ist ständig zwischen New York, Rio und Tokio unterwegs. Mit einer Mischung aus philologischer Akribie, politischem Investitionskalkül – durch eine wohltätige Stiftung – und professionellem Marketing wird hier ein Erbschatz lebendig und rentabel gehalten.
  Unter den deutschen Verlegern liefen die Dinge bisher in geregelten Bahnen. Abgesehen von einigen besinnlichen Texten Saint-Exupérys im Programm des Herder-Verlags lagen die Rechte für Saint-Exupéry seit Kriegsende beim Düsseldorfer Karl-Rauch-Verlag. Noch im Kriegsjahr 1943 in New York auf Englisch und auf Französisch erschienen, kam „Der Kleine Prinz“ 1950 in der Übersetzung von Grete und Josef Leitgeb erstmals auf Deutsch heraus. Mit ihrem sanft raunenden Klang hat diese Textfassung Generationen von Lesern geprägt und soll nun gerade neu aufgelegt werden, nachdem vor vier Jahren bei Karl Rauch eine hellere und glattere Neuübersetzung von Elisabeth Edl entstanden war.
  Unter den jetzt angekündigten oder schon erschienenen deutschsprachigen Neufassungen sind vor allem drei zu erwähnen. Mit der im S. Fischer Verlag vorgesehenen Übersetzung von Peter Stamm wird man sich noch etwas gedulden müssen, sie soll im April herauskommen. Bei dtv liegt hingegen die Übersetzung von Hans Magnus Enzensberger schon vor, und Reclam hat ebenfalls eine eigene Übertragung von Ulrich Brossier herausgebracht. Erstaunlich ist bei der vergleichenden Lektüre, wie unterschiedlich ein vermeintlicher Ohrwurm nach wie vor klingt.
  Am weitesten mit dem Ausbügeln der Geheimnisfalten ist Enzensberger gegangen. Er hat sich um eine entschieden zeitgenössische Sprache bemüht. Das führt mitunter zu gelungenen Wendungen. „Ich möchte euch zwar keine Predigt halten. . .“, sagt im Tonfall ökologischer Sorge um den Planeten der Erzähler bei Enzensberger knapp und bündig zum Leser, während bei Bossier und bei Edl umständlicher vom „Predigen“ respektive von „Moralpredigern“ die Rede ist. Oft klingt das Umgangssprachliche bei Enzensberger aber auch forciert, wenn etwa der Planet durch das regelmäßige Putzen „tipptopp“ bleiben soll, wenn der Pilot sich gegenüber dem kleinen Prinzen „ganz doof“ vorkommt oder wenn er sich fragt, wie dieser „wohl abgehauen ist von seinem Planeten“. Wo Saint-Exupérys Text in der Andeutung bleibt, will Enzensberger Klarheit schaffen. Die schmerzliche Erinnerung an den Abschied von der Rose erklärt der Prinz mit der Bemerkung, er sei „leider noch zu jung für die Liebe“ gewesen, während er bei Edl und Bossier, dem französischen Original folgend, diskret anmerkt, er habe damals noch nicht verstanden, die Rose zu lieben. Und den berühmtesten Satz im ganzen Buch, das vom Fuchs dem Prinzen mitgeteilte Geheimnis, man sehe „nur mit dem Herzen gut“, legt Enzensberger sich so zurecht: „Man begreift gar nichts, wenn das Herz nicht dabei ist.“ Das klingt umständlicher und ist nicht viel klarer. Überdies scheut Enzensberger sich auch nicht, ganze Sätze erklärend hinzuzuerfinden.
  Ulrich Bossier versteht es dagegen, durch Textstraffung nah am Original dem Märchen umgangssprachlich die feuchte Aussprache zu nehmen. Das Kindermärchen und die Parabel fürs Zeitalter der Weltraumfahrt oszillieren bei ihm subtil im steten Perspektivwechsel zwischen Groß und Klein. Die „grandes personnes“ aus dem Originaltext sind bei Bossier bald die „Erwachsenen“, bald die „großen Leute“. Und ganz besonders gelungen ist ihm das 17. Kapitel mit der wunderbaren Mischung aus Staunen, Befremden, Nähe, Zutraulichkeit, Unheimlichkeit und langen Schweigemomenten bei der ersten Begegnung zwischen dem Prinzen und der Schlange.
  Saint-Exupéry hat sein Buch hauptsächlich in den Spätsommermonaten 1942 in Bevin House auf Long Island geschrieben und gezeichnet, einem unverhofften kurzen Lichtblick in den für ihn schmerzlichen Jahren des Exils und der schwierigen Ehe mit seiner Frau Consuelo. Heiterkeit und die damals beim Autor schon allgegenwärtige Neigung zur Grübelei müssen in jedem Satz des Textes hörbar sein.
  Eine Stelle indessen fordert den Übersetzer heute geradezu heraus. Enzensberger hat das gespürt, sucht sich aber mit einem Trick aus der Affäre zu ziehen, indem er mit den Worten jongliert. Er könne nicht mit ihm spielen, antwortet im 21. Kapitel der Fuchs dem Prinzen, denn er sei nicht „gezähmt“ (apprivoisé). Alle Übersetzer wählten bisher dieses gängige Wort – doch was steckt dahinter? Saint-Exupéry verwendete es schon in seinen Briefen aus dem Pilotendienst in den Aufstandsgebieten der Sahara, und es ist dann zu einem Kernwort für seine ganze Weltsicht geworden zwischen kolonialistischer Ideologie, humanistischer Utopie, technischem Fortschrittsglauben und ökologischem Frühbewusstsein.
  Enzensberger lässt das Wort „zähmen“ vorerst einfach weg und übersetzt die Antwort des Fuchses so, er sei „kein Haustier“. Auf die Frage des Prinzen, was denn ein „Haustier“ sei, muss er jedoch das Wort „zähmen“ doch wieder aufgreifen, benutzt es aber nur, um mit ihm den berühmten Satz, zähmen bedeute „Bindungen schaffen“, zu umgehen und weicht dann schnell wieder auf verschiedene Umschreibungen aus wie „sich jemandes annehmen“ oder „sich anfreunden“. Mit seinem Streben nach Klarheit hat Enzensberger das Problem erkannt, aber nicht gelöst. Überzeugender als so ein halbherziges Herumstochern im Text bleibt die Lösung Ulrich Bossiers und vor ihm Elisabeth Edls, mit dem unverfänglichen „zähmen“ sich – einstweilen – auf Distanz zu halten.
  Am einfachsten sind solche Auslegungsfragen natürlich durch Textfortschreibungen anzugehen. Zu den schon zahlreichen Versuchen ist ein neuer von Emile Vigneron hinzugekommen. Der Erzähler, ein entmutigter Philosoph, den die Kinder durch ihre ewige Fragerei von seiner Karriere abgebracht haben, begegnet im New Yorker Central Park dem inzwischen groß gewordenen Prinzen. „Bitte. . . hüte mir ein Schaf!“ – spricht dieser ihn an, denn wie sich herausgestellt haben soll, seien bei Saint-Exupéry gleich zwei Schafe in die Kartonschachtel geraten und hätten sich dann zu einer stattlichen Herde vermehrt. Was in dieser Fortsetzung indessen verheißungsvoll anfängt, verliert sich schnell in einer losen Abfolge harmloser Episoden: ein neuer Hinweis dafür, wie unerreichbar Saint-Exupéry auch heute noch mit seinem Meisterwurf dasteht.
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz. Aus dem Französischen von Ulrich Bossier. Reclam Verlag, Stuttgart 2015. 112 Seiten, 3,80 Euro.
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz. Übersetzt von Hans Magnus Enzensberger. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2015. 127 Seiten, 5,95 Euro.
Emile Vigneron: Der große Prinz. Wenn der kleine Prinz erwachsen wird. Mit Bildern von Peter Menne. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2014. 96 Seiten, 14,99 Euro. E-Book 11,99 Euro.
270
Sprachen
und Dialekte sind es, in die
der Kinderbuch-Klassiker
übersetzt worden ist. Die Erbengemeinschaft des Autors
beschäftigt ein ganzes
Kleinunternehmen mit zwölf Angestellten, die sich ausschließlich um die Vermarktung des „kleinen Prinzen“ kümmern. Das große Geld wird heute mit T-Shirts, Tassen und Postkarten verdient.
Ikone mehrerer Generationen von Lesern seit 1943,
als „Der kleine Prinz“ zunächst auf Englisch und Französisch erschien.
Nun, da in Deutschland der Urheberschutz erloschen ist, drängt eine Fülle
neuer Übersetzungen und Ausgaben in den Buchhandel.
Abb.: Antoine de Saint-Exupéry, zur Verfügung gestellt vom Karl Rauch Verlag
Der französische Dichter
und Flugpionier
Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) vor einem
seiner letzten Einsätze als
Aufklärungspilot im Zweiten Weltkrieg. 
Foto: OBS
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