Der Gorilla im Erker
Abgründige Geschichten
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Jeden Morgen wartet ein Journalist missmutig an der Kreuzung, nur der Anblick eines Stoffgorillas im Erker einer Jugendstilvilla rettet ihn über den Tag. Plötzlich ist der Affe nicht mehr da, entnervt verschafft sich der Journalist Eingang in die Villa. Bloß ein Junge in Schwarz ist zu Hause, mit dem er leichtes Spiel zu haben glaubt - doch der Gorilla wird nie wieder im Erker sitzen. Was für ein Gesicht verbirgt sich hinter der Donald-Duck-Maske, die der Junge Alex nie abzusetzen scheint? Was bezweckt das Mädchen Bella, die dem prominenten Zeitungsmann in vorzeitiger Midlifecrisis regelm...
Jeden Morgen wartet ein Journalist missmutig an der Kreuzung, nur der Anblick eines Stoffgorillas im Erker einer Jugendstilvilla rettet ihn über den Tag. Plötzlich ist der Affe nicht mehr da, entnervt verschafft sich der Journalist Eingang in die Villa. Bloß ein Junge in Schwarz ist zu Hause, mit dem er leichtes Spiel zu haben glaubt - doch der Gorilla wird nie wieder im Erker sitzen. Was für ein Gesicht verbirgt sich hinter der Donald-Duck-Maske, die der Junge Alex nie abzusetzen scheint? Was bezweckt das Mädchen Bella, die dem prominenten Zeitungsmann in vorzeitiger Midlifecrisis regelmäßig den Stinkefinger zeigt, ihn im Büro und zu Hause heimsucht und ihm eine Rolle aufzwingt, die ihm nicht passen kann? Manchmal scheint sich zwischen dem Erwachsenen und dem Kind, dem Mann und dem Teenager fast so etwas wie Verständnis und Vertrauen herzustellen, aber wie rasch ist die Chance vertan ... Leicht und locker gibt sich der erzählerische Sprachfluss, sind die Geschichten übertrieben nur bis zur Kenntlichkeit. Doch scheinen die wahren Abgründe zwischen den Zeilen auf, und die Ironie der Ich-Erzähler enttarnt sich als blanker Selbstschutz.