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Während Thelonius, der Affe des Jazzpianisten, sich die Finger im Whiskeyglas des Clubgastes wäscht, lauscht dieser in der verruchten Schmugglerbar an der argentinisch- brasilianischen Grenze nicht nur der Melodie von The Lady Is a Tramp, sondern auch der Geschichte des Pianisten: Der weiß von einem Richter zu erzählen, der einer schönen Mörderin verfallen ist. Ebenso mysteriös erscheint ein Mord in Buenos Aires, dessen einzige Zeugin eine Verrückte ist und der dank der profunden linguistischen Kenntnisse eines Literaturkritikers, der von einem Tag auf den anderen für das Ressort "Verbrechen"…mehr

Produktbeschreibung
Während Thelonius, der Affe des Jazzpianisten, sich die Finger im Whiskeyglas
des Clubgastes wäscht, lauscht dieser in der verruchten Schmugglerbar an der
argentinisch- brasilianischen Grenze nicht nur der Melodie von The Lady Is a
Tramp, sondern auch der Geschichte des Pianisten: Der weiß von einem Richter
zu erzählen, der einer schönen Mörderin verfallen ist. Ebenso mysteriös erscheint
ein Mord in Buenos Aires, dessen einzige Zeugin eine Verrückte ist und
der dank der profunden linguistischen Kenntnisse eines Literaturkritikers, der
von einem Tag auf den anderen für das Ressort "Verbrechen" seiner Zeitung
arbeiten muss, aufgeklärt wird ?
Daneben bietet Piglia aber auch Einblicke in die amourösen Wirrungen moderner
Großstädter, in die verhängnisvolle Freundschaft zweier Boxer und in
ein frühmorgendliches Gespräch mit der kleinen Tochter der Geliebten, entführt
den Leser in die Wirren des argentinischen Bürgerkriegs, animiert ihn
zum Tauchen in einem antiken Schiffswrack ? und zeigt in der Titelgeschichte
Der Goldschmied, dass nicht nur Gold, sondern auch das Glück geschmiedet
werden muss.
Autorenporträt
Ricardo Piglia wurde 1941 in Adrogue nahe Buenos Aires geboren. Seit seinem Debüt 1967 mit "La invasión" machte er sich mit zahlreichen Romanen und Kurzgeschichten einen Namen und gilt in seiner Heimat längst als moderner Klassiker. 1998 gelang ihm der Vorstoß in die Kinowelt mit dem Drehbuch zu dem Film "La sonambula" von Fernando Spiner, der mit dem Preis des argentinischen Nationalen Instituts für Filmkunst ausgezeichnet wurde. Auch seine Arbeiten als Kritiker und Essayist machten ihn zu einem der berühmtesten Autoren Argentiniens, entgegen dem Willen des Militärregimes, das lange Zeit versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen. An den amerikanischen Universitäten Princeton und Harvard lehrte Ricardo Piglia Literatur und Film, von der Universidad de Buenos Aires wurde er zum Ehrenprofessor ernannt. Im Jahr 2015 wurde ihm der Premio Formentor de las Letras verliehen. Heute lebt und arbeitet er in Buenos Aires.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Sehr gern mochte Helmut Böttiger diese Erzählungen des Argentiniers Ricardo Piglia, die , wie er vorwarnt, allerdings keine Handlung und keine Pointe haben, dafür Atmosphäre, und zwar meist eine entrückte, in der sich die Verlorenenheit der argentinischen Provinz ebenso widerspiegelt wie das Magische. Eindrücklich sind ihm auch die Figuren, auf die er im Lauf der neun Erzählungen gestoßen ist, zum Beispiel der elegante Boxer, den Böttiger als "Ästheten des Scheiterns" bezeichnet. Wie kurze Stromstöße haben ihn diese Ausflüge in die argentinische Wirklichkeit elektrisiert.

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