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"Nur wer ein klares Ziel hat, kann ankommen." - Die Erfolgsgeheimnisse des Megastars
Dieter Bohlen spaltet die Nation. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn, aber alle kennen ihn. Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt er Pop-Geschichte und ist mit fünfhundert Goldenen und fünfzig Platin-Schallplatten der erfolgreichste deutsche Pop-Produzent aller Zeiten. Seine Skandal-Autobiografie "Nichts als die Wahrheit" war einer der größten deutschen Bucherfolge der letzten Jahrzehnte. Jetzt gibt der Medien-Star das Geheimnis seines Erfolges preis.
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Produktbeschreibung
"Nur wer ein klares Ziel hat, kann ankommen." - Die Erfolgsgeheimnisse des Megastars

Dieter Bohlen spaltet die Nation. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn, aber alle kennen ihn. Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt er Pop-Geschichte und ist mit fünfhundert Goldenen und fünfzig Platin-Schallplatten der erfolgreichste deutsche Pop-Produzent aller Zeiten. Seine Skandal-Autobiografie "Nichts als die Wahrheit" war einer der größten deutschen Bucherfolge der letzten Jahrzehnte. Jetzt gibt der Medien-Star das Geheimnis seines Erfolges preis.

Wie landet man mit einer mittelmäßigen Stimme fünfzehn Mal an der Spitze der deutschen Charts? Wie erreicht man einen Bekanntheitsgrad von hundert Prozent? Wie nutzt man Medienschelte und avanciert en passant zur Kultfigur? Dieter Bohlen ist ein Phänomen. Während andere in Dschungelcamps nach Beachtung gieren, können die Zuschauer von ihm nicht genug bekommen. Ist Bohlen auf dem Schirm, stimmen die Einschaltquoten. Was steckt hinter diesem unglaublichen Erfolg? Neben einer guten Portion Selbstvertrauen sicher viel Hartnäckigkeit, Ausdauer und Fleiß. Dass es damit jedoch nicht getan ist, liegt auf der Hand. Um sich Jahrzehnte an der Spitze zu halten, bedarf es schon ein wenig mehr. Dieter Bohlen zeigt, wie es geht. Er ist unverwechselbar, authentisch und zupackend - genau wie sein Buch: Voller Ironie und doch auf den Punkt genau lässt Dieter Bohlen uns an seinem Erfolg teilhaben.

'Dieter Bohlen ist nur halb so alt wie Johannes Heesters, dafür aber doppelt so unterhaltsam. Und seit Harald Juhnke und Rudi Carrell tot sind, ist die Generationenlücke zwischen dem Elder Statesman der Operette und dem Titan der Popmusik noch größer geworden. Davor ist nichts, dazwischen ist wenig und danach kommt kaum noch etwas.' Hendryk M. Broder, Der Spiegel
Autorenporträt
Dieter Bohlen, Jahrgang 1954, studierte Betriebswirtschaft in Göttingen. Mit 500 Goldenen und 50 Platin-Schallplatten ist er der erfolgreichste deutsche Pop-Produzent aller Zeiten. Neben den legendären Modern Talking produzierte er unter anderem Bonnie Tyler, Al Martino, Roy Black, Howard Carpendale und natürlich den Deutschland sucht den Superstar"-Gewinner Alexander Klaws. Für seine musikalischen Leistungen erhielt Dieter Bohlen unter anderem die Goldene Kamera, Bambi, Echo und den Goldenen Löwen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.11.2008

Per aspera ad Superstar

Der "Pop-Titan" Dieter Bohlen hat ein neues Buch vefasst, diesmal sogar ganz allein: "Der Bohlenweg" tarnt sich als Motivations-Fibel.

VON ALEXANDER MARGUIER

Dieter Bohlen muss man auch Lesern dieser Zeitung nicht mehr groß vorstellen: Selbst wer sich nicht die Bohne für Wirken und Werk des von der Boulevardpresse zum "Pop-Titanen" geheiligten Vierundfünfzigjährigen interessiert, der allenfalls noch im staubtrockenen Munzinger-Archiv als "Musiker (Jazz, Rock, Pop), Schallplattenproduzent, Komponist, Arrangeur" geführt wird, dürfte mit seinem Namen etwas anfangen können. Bohlen gehört längst zum festen Inventar der deutschen Medienlandschaft, und es gibt kaum einen Kanal, der dieses Phänomen komplett ignoriert. Der Mann verfügt gewissermaßen über eine eingebaute Multiplikatorfunktion, und wer über ihn berichtet, wählt traditionell nur noch das milieuspezifische Vorzeichen: positiv im Falle des geschäftlich befreundeten Boulevards ("Bild", RTL), während fast alle Medien, die sich für "kritisch" halten, das große Minus vor die Bohlen-Klammer setzen. Es ist wie mit Paris Hilton: We love to hate her - und weil sie das weiß, bedient sie diesen Affekt ständig aufs Neue.

Das war vor bald 25 Jahren, also in den Anfangszeiten Dieter Bohlens steiler Karriere, noch etwas anders. Zu dieser Zeit feierte er (bekanntlich?) mit einem singenden Anhängsel namens Thomas Anders in der Formation "Modern Talking" erste Erfolge. Doch obwohl von der Debütplatte, die 1985 unter dem prosaisch-bedrohlichen Titel "The first Album" erschien, binnen weniger Wochen mehr als eine Million Exemplare verkauft wurden, war das beispielsweise der F.A.Z. keine einzige Zeile wert. Der "Spiegel" rang sich immerhin dazu durch, einen ironisch gefärbten Artikel über "zwei verträumt guckende junge Herren" zu veröffentlichen, deren "in Watte gepackten, in Falsett-Chöre gebetteten Disco-Synthesizerstückchen" sich in einem Tempo verkauften, "das im bundesdeutschen Musikgeschäft sensationell ist". Allerdings konnte auch beim "Spiegel" niemand ahnen, dass "der alerte Musikmacher und Diplomkaufmann Bohlen aus Hamburg" damals bloß die ersten Schritte auf seinem langen Marsch durch die medialen Institutionen getan hatte.

Dieser Marsch hat jetzt endlich einen offiziellen Namen, er heißt "Der Bohlenweg" und ist soeben als eine Art Reiseführer in eigener Sache beim Heyne-Verlag erschienen, der bereits diverse Seitenstraßen im Bohlenschen Gewerbegebiet ("Nichts als die Wahrheit", "Meine Hammer-Sprüche") publizistisch asphaltiert hat. Die Startauflage betrug 150 000 Exemplare, inzwischen wird nachgedruckt, derzeit liegt "Der Bohlenweg" auf Platz 2 der "Spiegel"-Bestsellerliste. Damit ist auch schon das Hauptanliegen des Autors benannt, der unlängst bei der Präsentation des "Bohlenwegs" auf der Frankfurter Buchmesse in seiner erfrischend direkten Art bekannte, er habe den knapp 450 Seiten dicken Wälzer vor allem aus einem Grund verfasst: um sich zu beweisen, dass er auch ohne fremde Hilfe in der Lage sei, die Charts des gedruckten Wortes zu erobern. Das war womöglich keine diplomatische Meisterleistung, weil ihm bei der Entstehung der zuvor erschienenen Verkaufsschlager "Nichts als die Wahrheit" (2002) und "Hinter den Kulissen" (2003) in persona Katja Kesslers ausgerechnet die Ehefrau des amtierenden "Bild"Chefredakteurs die Feder geführt hatte, dessen Blatt bisher stets aufopferungsvoll um gute Quoten für den Bohlen-Output gefochten hatte. Aber Dieter Bohlen ist nun mal kein Diplomat, sondern das präzise Gegenteil davon. Genau darin liegt sogar sein Charme, und insofern ist es doppelt konsequent, dass der bekennende Alles-am-liebsten-selber-Macher seinen Alleingang öffentlich als grandiose Einzelleistung gefeiert sehen möchte. Und siehe da: Das Ding läuft tatsächlich auch ohne Vorabdruck in der "Bild".

Dabei führt der "Bohlenweg" in die entgegengesetzte Richtung von Hape Kerkelings ausgetrampeltem Jakobsweg, es geht nämlich nicht ums eskapistische "Ich bin dann mal weg", sondern um ein geradezu trotziges "Ich bin dann mal da." Das Buch versteht sich von seinem Duktus her als Anleitung zum Erfolg und richtet sich prima facie in direkter Ansprache an eine Schar von Bohlen-Jüngern, deren einzig Streben offenbar nur darin bestehen kann, es ihrem Meister gleichzutun: "Wartet aber nicht auf die Erleuchtung, sondern glaubt an euch, an euer Talent und an eure Idee." Natürlich weiß der Messias aus Tötensen genau, dass trotz gutgemeinter Sprüche dieser Art (auch der berühmte "frühe Vogel", der den Wurm fängt, flattert umher) am Ende doch wieder kein Ruck durch Deutschland geht. Insofern sollte man das ganze Motivationsvokabular besser als die Selbstvergewisserung einer geborenen Rampensau verstehen, die ihr Leben lang mangelndes künstlerisches Talent durch knallharte Disziplin wettgemacht hat. Und zwar mit durchschlagendem Erfolg - zumindest dann, wenn man Erfolg in nackten Verkaufszahlen bemisst, wie Dieter Bohlen das tut, weil ihm schlicht nichts anderes übrigbleibt. Also gibt er den Proll und zeigt den "Vollpfosten" aus dem Feuilleton in fröhlicher Effenberg-Manier den Stinkefinger - ganz nach dem Motto des seelenverwandten Ex-Kickers: Ich hab's allen gezeigt!

Es ist allerdings keineswegs so, dass der aufrichtige Beatles-Fan Dieter Bohlen frei von künstlerischen Ambitionen wäre. In seinem gerade für die Showbizz-Branche bemerkenswert ehrlichen Buch schildert er beispielsweise ein Damaskuserlebnis, das sich einst in Amerika zutrug: Bohlen hatte ein Duett mit Dionne Warwick aufgenommen, die "als Tante von Whitney Houston ja auch der lieben Whitney das Singen beigebracht" hatte. Die Erwartungen waren riesig, und "ich hatte die Hoffnung ja nie aufgegeben, doch noch der beste Sänger unter der Tötensener Sonne zu werden". Der Titel floppte jedoch total, mehr als Platz 60 war nicht drin: "Boah, was tat das weh! Mannomann, das brennt im kleinen Dieter-Herzchen." Den Entertainer, der Niederlagen derart unverkrampft eingesteht, muss man erst mal finden, zumal Bohlen auch noch klipp und klar die Konsequenzen aus dem Warwick-Waterloo nennt - sein Publikum erwarte halt "Kommerz, bis der Kuhstall wackelt", also lautet der Marschbefehl auf dem Bohlenweg: "Du bist ein Kommerzmensch, und du musst sein, wie du bist. Dieter, der Mann für die eingängigen Melodien. Dieter, der Ohrwurm-Lieferant, der sich Melodien ausdenkt, die jeder nach einer Minute mitsingen kann." Schicksal als Chance.

Per aspera ad astra: Der Bohlenweg in Richtung "Superstars" ist steinig und hart. Wer ihn beschreitet, durchwandert intellektuell komplett unverbautes Terrain und hat dafür eine umso bessere Aussicht auf alles, was wirklich Erfolg verspricht: wieder aufstehen, wenn es was auf die Fresse gab; sich seine Ambitionen auf Ruhm und Reichtum nicht von irgendwelchen "blöden Dachpappen" ausreden lassen (außer als Kandidat in der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar", aber da sitzt ja auch der Vollchecker Bohlen himself in der Jury). Vor allem jedoch: Arbeit, Arbeit, Arbeit. "Um sich einen Traum zu erfüllen, braucht man ein Prozent Talent und neunundneunzig Prozent Schweiß." In seiner drastischen Art ist der "Bohlenweg" ein Meisterwerk, es wird nichts beschönigt und nichts verklärt. Von Inspiration ist nicht einmal am Rande die Rede, alles bleibt eine Frage des Willens, und "ich sage es ganz ehrlich: Ich würde auch fünf Kilo Hackfleisch in die Charts kriegen, wenn ich das wirklich wollte".

Nur fragt sich der fiktive Bohlen-Adept beizeiten: Warum soll ich das eigentlich auch wollen sollen? Wegen des Geldes jedenfalls eher nicht, denn die Schattenseiten des Wohlstandes leuchtet der Autor genussvoll in den buntesten Farben aus: Wer Personal hat, kann in der Wohnung nicht mehr pupsen; ein Pool stinkt ständig nach Chlor; ein großer Garten macht Arbeit ohne Ende; im Ferrari ist es so laut, "dass man nicht vernünftig Musik hören kann". Und "Austern schmecken wie salzige Kinderrotze". Von Aristoteles Onassis stammt der Satz, wonach der große Vorteil des Reichtums darin besteht, dass man keine guten Ratschläge mehr zu hören bekommt. Doch scheint dies nicht einmal auf den späten Stationen des Bohlenwegs zu gelten, denn auch ein ausgewachsener Pop-Titan muss sich offenbar ständig mit irgendwelchen ahnungslosen Besserwissern rumärgern, die dem Dieter erzählen wollen, nach welchem Beat der Hase hüpft. So verfestigt sich mit der Zeit der Eindruck, Erfolg bedeutet für Dieter Bohlen vor allem, möglichst viele Konkurrenten neidisch gemacht und am Ende doch immer Recht gehabt zu haben.

Trotzdem wird er einem auf unerwartete Weise zunehmend sympathisch. Weil Bohlen ehrlich ist, auch sich selbst gegenüber. Wegen seiner gnadenlosen Selbstironie. Weil sein Bekenntnis zu Heimat, Freundschaft und Familie durchaus aufrichtig klingt. Und nicht zuletzt wegen einer herzzerreißend-komischen Episode über die Faszination mallorquinischer Zitronen. Wer so poetisch über Obst schreibt, kann eigentlich kein Nihilist sein.

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"Dieter Bohlen ist nur halb so alt wie Johannes Heesters, dafür aber doppelt so unterhaltsam ..." Hendryk M. Broder, Der Spiegel
„Er nahm einen Akkord und macht daraus 17 Welthits."