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Das Leben der tibetischen Zwillinge Tashi und Tenzin ist durch die chinesische Fremdherrschaft geprägt. Sie wagen die Flucht in die Freiheit undmachen sich auf die entbehrungsreiche Reise nach Indien - quer durch den Himalaya.

Produktbeschreibung
Das Leben der tibetischen Zwillinge Tashi und Tenzin ist durch die chinesische Fremdherrschaft geprägt. Sie wagen die Flucht in die Freiheit undmachen sich auf die entbehrungsreiche Reise nach Indien - quer durch den Himalaya.
Autorenporträt
Iris Lemanczyk wurde 1964 in Kirchheim geboren. Nach Studium und vielen Auslandsaufenthalten arbeitet Iris Lemanczyk seit 1997 als freie Schriftstellerin und Journalistin. In dieser Zeit zog es sie immer wieder in die Ferne und sie unternahm Recherchereisen nach Indien, Madagaskar und Kenia.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.03.2009

Marsch über das Gebirge
Die Flucht zweier tibetischer Kinder nach Indien
Dem 13-jährigen Jan-Niklas hat die Lektüre gefallen. Ja, dieses Buch fand er spannend, er hat viel über Land und Leute gelernt. Seine Leseempfehlung: „Gut für Jungs und Mädchen ab 12, aber auch Erwachsene, die etwas über Tibet lernen wollen.”
Worum es geht? Eine Fluchtgeschichte. Tenzin und Tashi sind Zwillinge, zwölf Jahre alt. Sie leben in Tibet
und werden täglich von den chinesischen Besatzern drangsaliert, ganz beson-
ders vom Lehrer Wang. Der macht mit den hilflosen Kindern, was er will:
Prügel, Schulverweise und schließlich droht er dem Mädchen Tashi sogar
mit dem Straflager – nur weil sie im
Unterricht auf einen Zettel das ver-
botene „Lang lebe der Dalai-Lama” gekritzelt hatte. Der Dalai Lama ist das
große Vorbild der Kinder. Wieder und wieder hören sie die Geschichten des Großvaters aus den Zeiten, als ihr
Land noch um die Unabhängigkeit kämpfte. „Wo der Dalai Lama ist, ist Tibet” lautet das tibetische Credo, und so beschließen Tashi und Tenzin die Flucht nach Indien.
Zartbitteres Happy End
Eindringlich beschreibt Autorin Iris Lemanczyk den nun folgenden wochenlangen Marsch durch oft tiefen Schnee über das Himalaya-Gebirge. Die Kinder werden von chinesischen Wachposten erpresst, sie erleben Hunger und Not, aber auch große Hilfe von Mönchen, Nomaden und tibetischen Bauern. Der Leser lernt viel über Land und Leute. Am Ende gibt es, trotz der Trennung von den Eltern, ein zartbitteres Happy End beim Dalai Lama in Indien.
Jungrezensent Jan-Niklas findet all dies realistisch erzählt. Die Sprache ist anschaulich, die Geschichte nachvollziehbar. Ja, so könnte sie sich ereignet haben. Die mitlesende Mutter kann all dies bestätigen, aber sie hätte sich zusätzlich noch über ein paar Informationen gefreut. Immerhin erfährt man in der dürren Autoren-Info dass Iris Lemanczyk intensiv „vor Ort recherchiert” habe für ihre Geschichte.
Fast dokumentarisch
Etwas genauer wäre schön gewesen. Was heißt „vor Ort”? Indien? China?
Tibet? Naheliegend auch die Frage,
wer Bruno Boll ist, der die fast schon dokumentarischen Fotos zum Text geliefert hat, schön authentisch in schwarz-weißem Wackel-Design gehalten. Gibt es reale Vorbilder für Tenzin und Tashi, diese beiden mutigen und sympathischen Geschwister, die ein so ganz und gar anderes Leben leben, als das eines deutschen Jungen aus gutbürgerlichem Elternhaus?
Vor über 50 Jahren haben die Chinesen den Dalai Lama aus seiner Heimat vertrieben. Die Besetzung währt fort. Dieses Buch gemahnt an das zum Himmel schreiende Unrecht.
DOROTHEA HEINTZE
IRIS LEMANCZYK: Das verlorene Land. Eine Flucht aus Tibet. Ravensburger Verlag. 267 Seiten, 6,95 Euro. Ab 10
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