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Es ist unstrittig, daß die Republik Österreich heute kein Teil der Bundesrepublik Deutschland ist oder werden soll. Es ist aber auch unstrittig, daß das heutige Österreich in der Vergangenheit nicht nur ein Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war, sondern auch ein Teil Deutschlands. Strittig ist nur, wann entscheidende Momente des Herauswachsens Österreichs aus dem Reich anzusetzen sind-1495, 1530, 1620, 1648, 1683, 1714, 1740 oder 1783-und wann Österreich aus Deutschland ausschied-1806, 1848, 1866 oder 1945. Eine nur scheinbar ganz andere Frage ist die nach der Bedeutung des…mehr

Produktbeschreibung
Es ist unstrittig, daß die Republik Österreich heute kein Teil der Bundesrepublik Deutschland ist oder werden soll. Es ist aber auch unstrittig, daß das heutige Österreich in der Vergangenheit nicht nur ein Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation war, sondern auch ein Teil Deutschlands. Strittig ist nur, wann entscheidende Momente des Herauswachsens Österreichs aus dem Reich anzusetzen sind-1495, 1530, 1620, 1648, 1683, 1714, 1740 oder 1783-und wann Österreich aus Deutschland ausschied-1806, 1848, 1866 oder 1945. Eine nur scheinbar ganz andere Frage ist die nach der Bedeutung des Westfälischen Friedens für die Stellung des Kaisers, der zugleich österreichischer Landesherr war, als Reichsoberhaupt. Daß beide Fragen zusammengehören, zeigt diese Veröffentlichung, deren seit langem als Frühneuzeithistoriker mit Arbeiten u. a. zum Josephinismus bekannter Autor die Frage nach dem Herauswachsen Österreichs aus dem Reich hier für den Zeitabschnitt vom Westfälischen Frieden bis zum Tod Kaiser KarlsVI. und dem Aussterben des Hauses Habsburg verfolgt.

Das Buch umfaßt die Kapitel: I.Das Verhältnis von Reich und Österreich nach 1648 in der Historiographie, II.Der Westfälische Frieden, III.Kaiser und Reich in der Reichspublizistik, IV.Föderalistische, hierarchische und dualistische Kräfte, V.FerdinandIII., der Reichstag von 1653 und die Reichshofratsordnung von 1654, VI.LeopoldI., der Immerwährende Reichstag und die Reichsdefensionalordnung von 1681, VII.Der Kaiser als Türkensieger, "Österreich über alles" und der Pfälzische Krieg, VIII.Der Reichsadel, die Reichskirche und die Rückkehr des Kaisers ins Reich, IX.Der Spanische Erbfolgekrieg, der Sieg der "österreichischen Partei" unter den Wiener Ministern und die Italienpolitik JosephsI., X.Die Friedensschlüsse von Utrecht, Rastatt und Baden, KarlVI. und die Preisgabe der Reichsinteressen und die Pragmatische Sanktion, XI.Schluß.

Zum Autor/Herausgeber: Harm Klueting ist Professor der Neueren Geschichte an der Universität zu Köln.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mit acht zunächst unkommentierten Jahreszahlen beginnt der Rezensent (Kürzel hak.) seine Besprechung - und macht damit klar, dass alles andere als Einigkeit besteht in der Frage, in welchem Jahr, Jahrzehnt oder auch Jahrhundert die Loslösung Österreichs vom Reich zu verorten sei. Das Buch des Historikers Harm Klueting ist ein Vermittlungsversuch zwischen den divergierenden Positionen etwa Karl Otmar von Aretins, der mit der Stellung des Kaisers argumentiert, und der kulturgeschichtlich orientierten Analyse von Robert J.W. Evans. Der Rezensent hält sich ganz heraus, meint aber, dass das Buch nicht nur für Historiker, sondern auch für die Nachbardisziplinen interessant sein sollte.

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