Der zweiten Roman Horst Wolfram Geisslers „Das Lied vom Wind“ (1916) verrät im Untertitel „Ein Roman aus dem deutschen Rokoko“ wohin die Reise geht. In einer ungenannten Stadt entspinnen sich Beziehungen zwischen den Bürgern und der gräflichen Familie in Schloß Montabel. Das Titelbild der
Goldmann-Taschenbuchausgabe von1978 suggeriert einen Schmachtfetzen. Das ist „Das Lied vom Wind“ nicht,…mehrDer zweiten Roman Horst Wolfram Geisslers „Das Lied vom Wind“ (1916) verrät im Untertitel „Ein Roman aus dem deutschen Rokoko“ wohin die Reise geht. In einer ungenannten Stadt entspinnen sich Beziehungen zwischen den Bürgern und der gräflichen Familie in Schloß Montabel. Das Titelbild der Goldmann-Taschenbuchausgabe von1978 suggeriert einen Schmachtfetzen. Das ist „Das Lied vom Wind“ nicht, wenngleich es rokokohaft gemächlich zugeht. Obwohl es einmal sogar zum Duell kommt. Geissler versteht es den Ablauf des Geschehens in bilderreicher Sprache zu beschleunigen oder anzuhalten. Seine Personen reden oft genug theatralisch, die Metapher mit dem Wind wird überstrapaziert. Zwanzig Jahre später wird der wehende Wind zum Welterfolg.
Ein lesenswerter Roman für die Liebhaber zarter Freundschaftsbande.