
Dadaistische Verwandlungskunst
Zum Verhältnis von Kritik und Selbstbehauptung in DADA Berlin und Köln. Diss.
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Gilt die Mehrdeutigkeit schon seit langem als entscheidendes Merkmal dadaistischer Kunstwerke, so bezieht die Autorin dieses erstmals auf ein Spannungsverhältnis zwischen Kritik und Selbstbehauptung. Der damit einhergehende Vexierbildcharakter, welcher an Werken DADA Berlins und Kölns beobachtet wird, diente den Dadaisten vor allem dazu, ihrer Vorstellung von der Existenz als Verwandlung Ausdruck zu geben. Mit der Idee von Verwandlung reflektierten die Dadaisten die Auswirkungen der Novemberrevolution von 1918/19 ebenso wie die Relativitätstheorie Albert Einsteins.Als Konkurrenzbegriff zur ...
Gilt die Mehrdeutigkeit schon seit langem als entscheidendes Merkmal dadaistischer Kunstwerke, so bezieht die Autorin dieses erstmals auf ein Spannungsverhältnis zwischen Kritik und Selbstbehauptung. Der damit einhergehende Vexierbildcharakter, welcher an Werken DADA Berlins und Kölns beobachtet wird, diente den Dadaisten vor allem dazu, ihrer Vorstellung von der Existenz als Verwandlung Ausdruck zu geben. Mit der Idee von Verwandlung reflektierten die Dadaisten die Auswirkungen der Novemberrevolution von 1918/19 ebenso wie die Relativitätstheorie Albert Einsteins.
Als Konkurrenzbegriff zur "Simultaneität" - dem Lieblingsthema der anderen Avantgardebewegungen wie Kubismus, Expressionismus und Futurismus - entwickelt, galt den Dadaisten die Verwandlung als Methode und Weltanschauung zugleich. Schätzte die bisherige Forschung Dadas bildkünstlerische Werke wegen ihrer Mehrdeutigkeit als uninterpretierbar ein, so arbeitet die Analyse von acht Hauptwerken des Berliner und Kölner Dadaismus heraus, dass diese Ambiguität einkalkulierter Bestandteil eines Programms war, das selbst so unterschiedliche Dada-Zentren wie Berlin und Köln einte. Die Autorin führt die Mehrdeutigkeit auf eine Strategie von Kritik zurück, die darauf basierte, sich fremde Kunstrichtungen und deren Auffassungen anzueignen, sich ihnen anzuverwandeln, um sie zu hinterfragen und darüber die eigene dadaistische Position zu behaupten. Durch Einbettung der Werke in ihren zeitgeschichtlichen Kontext lassen sich erstmals konkret Themen und Gegenstände der Auseinandersetzung in dadaistischen Werken ausmachen. Beobachtet werden dabei ein Spannungsverhältnis zwischen Fremdem und Eigenem und das Werkzeug der Transformation, welches den Umschlag von Kritik in Selbstbehauptung bewerkstelligt.
For some time now scholarly research has identified ambiguity as the decisive feature of Dadaist works of art; taking up this approach, the author applies it, for the first time, to the tense relationship between critique and self-assertion. The complex pictorial puzzle that emerges from this tension, analysed in selected works of DADA Berlin and Cologne, served the Dadaists as a refuge from the consequences of critique in a time of pronounced censorship. Above all however, the pictorial ambiguity served the Dadaists as a means for expressing their idea of existence as metamorphosis. With this idea of metamorphosis the Dadaists reflected on the events and repercussions of the 1918/19 November Revolution and Albert Einstein's theory of relativity.
Als Konkurrenzbegriff zur "Simultaneität" - dem Lieblingsthema der anderen Avantgardebewegungen wie Kubismus, Expressionismus und Futurismus - entwickelt, galt den Dadaisten die Verwandlung als Methode und Weltanschauung zugleich. Schätzte die bisherige Forschung Dadas bildkünstlerische Werke wegen ihrer Mehrdeutigkeit als uninterpretierbar ein, so arbeitet die Analyse von acht Hauptwerken des Berliner und Kölner Dadaismus heraus, dass diese Ambiguität einkalkulierter Bestandteil eines Programms war, das selbst so unterschiedliche Dada-Zentren wie Berlin und Köln einte. Die Autorin führt die Mehrdeutigkeit auf eine Strategie von Kritik zurück, die darauf basierte, sich fremde Kunstrichtungen und deren Auffassungen anzueignen, sich ihnen anzuverwandeln, um sie zu hinterfragen und darüber die eigene dadaistische Position zu behaupten. Durch Einbettung der Werke in ihren zeitgeschichtlichen Kontext lassen sich erstmals konkret Themen und Gegenstände der Auseinandersetzung in dadaistischen Werken ausmachen. Beobachtet werden dabei ein Spannungsverhältnis zwischen Fremdem und Eigenem und das Werkzeug der Transformation, welches den Umschlag von Kritik in Selbstbehauptung bewerkstelligt.
For some time now scholarly research has identified ambiguity as the decisive feature of Dadaist works of art; taking up this approach, the author applies it, for the first time, to the tense relationship between critique and self-assertion. The complex pictorial puzzle that emerges from this tension, analysed in selected works of DADA Berlin and Cologne, served the Dadaists as a refuge from the consequences of critique in a time of pronounced censorship. Above all however, the pictorial ambiguity served the Dadaists as a means for expressing their idea of existence as metamorphosis. With this idea of metamorphosis the Dadaists reflected on the events and repercussions of the 1918/19 November Revolution and Albert Einstein's theory of relativity.