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Eine Schweizer Kleinstadt am Bodensee zur Zeit des Nationalsozialismus: humorvoll und abgründig nachgezeichnet anhand einer Fülle von kauzigen, aber auch eindrücklichen Figuren. Und das erschütternde Drama eines lebenslangen Kampfes zwischen einem autoritären Vater und einem sensiblen intellektuellen Sohn.Schon im ersten Roman des Zyklus, "Jugend am Ufer" (1973), steht dem Städtchen Steckborn mit seinen liebevoll geschilderten Originalen der Kontrapunkt der Bedrohung durch das Nazireich "ennet dem See" gegenüber. "Beim Wirt zum, Scharfen Eck'" (1976) charakterisiert in der für Frei typischen…mehr

Produktbeschreibung
Eine Schweizer Kleinstadt am Bodensee zur Zeit des Nationalsozialismus: humorvoll und abgründig nachgezeichnet anhand einer Fülle von kauzigen, aber auch eindrücklichen Figuren. Und das erschütternde Drama eines lebenslangen Kampfes zwischen einem autoritären Vater und einem sensiblen intellektuellen Sohn.Schon im ersten Roman des Zyklus, "Jugend am Ufer" (1973), steht dem Städtchen Steckborn mit seinen liebevoll geschilderten Originalen der Kontrapunkt der Bedrohung durch das Nazireich "ennet dem See" gegenüber. "Beim Wirt zum, Scharfen Eck'" (1976) charakterisiert in der für Frei typischen lapidaren, oft dialektgefärbten Präsentation die kleinstädtischen Wortführer auf abgründige Weise. "Zu Vaters Zeit" (1978) spiegelt erstmals die Auseinandersetzung mit der Autorität, an welcher der Sohn zum Aufrührer wird. Eine Auseinandersetzung, die in "Bis sich Nacht in die Augen senkt" (1982) am Sterbebett des Bruders weitergeht und in "Rebell" (1987) ihren Höhepunkt erreicht. Da nämlich,wo der Kampf mit dem Vater zur Auflehnung gegen Vergänglichkeit und Tod wird. Das Mittel aber, mit dem der Kampf geführt wird, ist die Sprache. Eine Ostschweizer Comédie humaine, die in ihrer Eigenwilligkeit zu den lesenswertesten Büchern des zwanzigsten Jahrhunderts gezählt werden muss.Erstmals integral in einem Band: die 5 Steckborner Romane, ergänzt um die Biografie des Autors
Autorenporträt
Charles Linsmayer, Dr.phil./Dr.h.c., Feuilletonredaktor, Herausgeber u.a. der Reihe "Reprinted by Huber" mit mittlerweile 25 Bänden bedeutender Werke der Schweizer Literatur aus allen vier Sprach- und Kulturkreisen. In zahlreichen Literatur- und Kulturförderungsprojekten im In- und Ausland engagiert. Wiederentdecker von Annemarie Schwarzenbachs Oeuvre. Zahlreiche Preise.

Otto Frei, geboren 1924 in Steckborn, gestorben 1990 in Bursinel VD, promovierte 1949 als Germanist und arbeitete seit 1951 für die NZZ: bis 1966 als Auslandskorrespondent in Berlin und Rom, bis 1989 als Welschlandredaktor mit Sitz in Bursinel.

Charles Linsmayer, Dr.phil./Dr.h.c., Feuilletonredaktor, Herausgeber u.a. der Reihe "Reprinted by Huber" mit mittlerweile 25 Bänden bedeutender Werke der Schweizer Literatur aus allen vier Sprach- und Kulturkreisen. In zahlreichen Literatur- und Kulturförderungsprojekten im In- und Ausland engagiert. Wiederentdecker von Annemarie Schwarzenbachs Oeuvre. Zahlreiche Preise.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Das belletristische Werk des jahrezehntelangen NZZ-Korrespondenten und -Redakteurs Otto Frei ist bei Erscheinen kaum beachtet worden - auch bei seinem eigenen Hausblatt nicht, schreibt Martina Läubli: In den 60ern stieß Freis unzeitgemäße, autobiografisch eingefärbte Schilderung des Schweizer Provinzlebens auf Skepsis. Die vorliegende Wiederveröffentlichung von fünf in einem Band gesammelten Werken - Romane will sie die Rezensentin nicht nennen, da Frei episodisch zugespitzt statt mit dramaturgisch langem Atem erzählt - machen nun aber kenntlich, dass Frei kein Idyllenbeschreiber gewesen ist, sondern sich den "menschlichen Schwächen und Absonderlichkeiten" zugewendet hat. Bewahrt hat er dabei ein Stück des Schweizer Alltags zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs, schreibt die Kritikerin. Als zentrales Motiv kristalliert sich dabei die Abarbeitung bis hin zum literarischen Mord am eigenen Vater heraus, erklärt sie weiter: Mutig findet sie hier das wider sich selbst schonungslose Eingeständnis, dass der Autor sich als Jugendlicher aus Trotz zum demonstrativen Antifaschismus seines Vaters sogar kurzweilig für den Hitler-Faschismus begeistern konnte.

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