Das Stück ist die Geschichte des Bürgers Gottlieb Biedermann, der die Brandstifter in sein Haus einlädt, um von ihnen verschont zu werden. Es entlarvt präzise eines Geisteshaltung, die der Technik des Totalitären zum Erfolg verhilft. Bidermann und die Brandstifter - eine politische Parabel, die ihre kritische Kraft nicht aus der Entlarvung der Lüge bezieht, sondern aus der Inszenierung der biedermännischen Wehrlosigkeit gegenüber Verbrechern, die von Anfang an sagen, was sie wirklich wollen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Biedermann und die Brandstifter" war und ist eines der erfolgreichsten Theaterstücke der vergangenen 50 Jahre und aus diesem Grund auch in die Zeit-Schülerbibliothek mitaufgenommen worden. Dabei betont Michaelis als wesentlichen Aspekt dieses im "Nirgendwo und Überall" spielenden Stückes den der Verantwortung für Verbrechen. Für ihn ist es nicht allein der aktive Täter, sondern gerade auch der Biedermann, der alles weiß, aber bewusst die Augen vor den überdeutlichen Hinweisen verschließt. Frisch bringe auf die Bühne, was sich in der Geschichte immer und immer wiederholt, erläutert Michaelis an Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit und weist abschließend auf die bittere, sich so häufig bestätigende Wahrheit hin, die Bernhard Shaw einst in Bezug auf Mark Twain formuliert hat: "?Die Wahrheit zu erzählen, das ist der größte Witz in der Geschichte".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH