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Komisches Meisterwerk um einen kläglichen Helden und Angestellten und seinen Zwang, Mücken in Elefanten zu verwandeln. Abschaffel, Flaneur und "Workaholic des Nichtstuns" streift durch eine Metropole der verwalteten Welt.Mit innerer Phantasietätigkeit kompensiert er die äußere Ereignisöde seines Angestellten-Daseins. Das Aufbegehren der 68er ist vorbei, geblieben ist nurmehr private Trauer: Abschaffel schlägt alle Zerstreuungsangebote der Freizeitindustrie aus. Ein ganzer Katalog häuslicher Empfindlichkeiten tritt an die Stelle des nicht stattfindenden Lebens, dessen Mikro-Abenteuer aus Angst…mehr

Produktbeschreibung
Komisches Meisterwerk um einen kläglichen Helden und Angestellten und seinen Zwang, Mücken in Elefanten zu verwandeln.
Abschaffel, Flaneur und "Workaholic des Nichtstuns" streift durch eine Metropole der verwalteten Welt.Mit innerer Phantasietätigkeit kompensiert er die äußere Ereignisöde seines Angestellten-Daseins. Das Aufbegehren der 68er ist vorbei, geblieben ist nurmehr private Trauer: Abschaffel schlägt alle Zerstreuungsangebote der Freizeitindustrie aus. Ein ganzer Katalog häuslicher Empfindlichkeiten tritt an die Stelle des nicht stattfindenden Lebens, dessen Mikro-Abenteuer aus Angst vor Missdeutung vor anderen Personen geheimgehalten werden müssen. Im Verlauf der Trilogie unternimmt Abschaffel mehrere kläglich-komische Anläufe zum Ausbruch: Zum Beispiel versucht er sich selbst in der Rolle des Nutznießers von Ausbeutung: als Zuhälter nämlich. Zu guter Letzt jedoch zwingt ihn eine psychosomatische Krankheit zu einem mehrwöchigen Kuraufenthalt. Hier endlich eröffnet sich Abschaffel die Möglichkeit, das eigene innere Tricktheater zu reflektieren: In der letzten Szene des Romans sehen wir einen Abschaffel, der - immerhin - aus dem Fenster blickt.
Autorenporträt
Genazino, Wilhelm§Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebte in Frankfurt und ist dort im Dezember 2018 gestorben. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt Die Liebe zur Einfalt (Neuausgabe, 2012), Idyllen in der Halbnatur (2012), Aus der Ferne und Auf der Kippe (Texte zu Postkarten und Fotos, 2012), Tarzan am Main (Spaziergänge in der Mitte Deutschlands, 2013), Leise singende Frauen (Roman, 2014), Bei Regen im Saal (Roman, 2014), Außer uns spricht niemand über uns (Roman, 2016) und Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze (Roman, 2018).
Rezensionen
""Abschaffel" gibt den Blick frei in einen alltäglichen Abgrund. Es ist ein Einblick, dem man sich, ob betroffen oder nicht, aussetzen sollte." Volker Hage, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.77

"Eine kunstvolle Verschränkung von Alltagsstenogramm und Empfindungsporträt. ... Genazinos Roman, geschrieben in einer tastenden, weichen, aber sicheren Sprache, betritt Neuland. Ein wichtiges Buch, weil es uns nichts vormacht, weder was unsere Beschädigungen und Ängste sind, noch was wir in unseren Tagträumen hoffen." Stephan Reinhardt, Frankfurter Rundschau, 21.05.77

"Der beste vorliegende Bericht aus der Welt der Angestellten, weil er ihre Ausdehnung bis in die Köpfe hinein beschreibt." Lothar Baier, Süddeutsche Zeitung, 23.07.77

"Ein eindrucksvolles Porträt eines Vereinsamten, der an der Tristesse und Sinnlosigkeit seiner Existenz leidet." Jürgen P. Wallmann, Der Tagesspiegel, 12.06.77