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Im Mai 1934 erhält der in Wien lebende Hermann Broch den Brief einer jungen Frau aus Berlin. Bald stellt sich heraus: Die junge Frau ist Jüdin, Lektorin des S. Fischer Verlages und Assistentin von Peter Suhrkamp. Als sie im Herbst 1934 in die USA emigriert, setzt sich die Korrespondenz über den Atlantik hinweg fort (1934-1938): Im Zentrum stehen der Austausch über zeitgenössische Literatur, die Analyse der politischen Geschehnisse und das Thema der Emigration. 1938 entkommt Broch selbst nach New York. Aus der ersten persönlichen Begegnung der Briefpartner entsteht bald ein Vertrauens- und…mehr

Produktbeschreibung
Im Mai 1934 erhält der in Wien lebende Hermann Broch den Brief einer jungen Frau aus Berlin. Bald stellt sich heraus: Die junge Frau ist Jüdin, Lektorin des S. Fischer Verlages und Assistentin von Peter Suhrkamp. Als sie im Herbst 1934 in die USA emigriert, setzt sich die Korrespondenz über den Atlantik hinweg fort (1934-1938): Im Zentrum stehen der Austausch über zeitgenössische Literatur, die Analyse der politischen Geschehnisse und das Thema der Emigration. 1938 entkommt Broch selbst nach New York. Aus der ersten persönlichen Begegnung der Briefpartner entsteht bald ein Vertrauens- und Liebesverhältnis.
Von 1945 bis 1948 arbeitet Ruth Norden im Dienst der amerikanischen Besatzungsmacht als Kontrolloffizierin in Berlin, wird Chief of Station des RIAS. Erneut beginnt ein Briefwechsel von Kontinent zu Kontinent, nun aber unter geänderten Vorzeichen: Broch schreibt über die Vorgänge im amerikanischen Exil und will möglichst viel über die Entwicklungen in Deutschland erfahren. Zugleich verstärken sich Todesahnung und Furcht, sein Lebenswerk nicht zu vollenden.
Mit den 102 Briefen der Jahre 1934-1938 und 1945-1948 werden zwei entscheidende Phasen in Brochs Biographie besonders anschaulich; sie spiegeln das Leben einer ungewöhnlichen Frau; sie sind das Zeugnis einer leidenschaftlichen Beziehung und ein Dokument der Zeitgeschichte.
Autorenporträt
Broch, HermannHermann Broch wuchs in Wien auf, leitete zwanzig Jahre lang die Textilfabrik seiner Familie, begann 1927 mit dem Leben als freier Schriftsteller, musste als Jude nach dem 'Anschluss' von 1938 aus Österreich fliehen. Er emigrierte im gleichen Jahr in die USA, wo er anfänglich in New York lebte. 1942 wurde Princeton, New Jersey, sein fester Wohnsitz. 1949 siedelte er über nach New Haven, Connecticut, wo er Kontakte zur Fakultät der Yale University hatte; im dortigen German Department wurde er Lektor ehrenhalber. 1951 erlag er einem Herzschlag.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Recht aufschlussreich findet Rezensent Karl-Markus Gauß diesen von Paul Michael Lützeler herausgegeben Band mit der Korrespondenz Hermann Brochs und seiner späteren Geliebten Ruth Norden. Die 101 von Lützeler "mustergültig" kommentierten Briefe hält er aus vielen Gründen für "interessant": Sie zeigten Broch im Gespräch mit einer politisch wachen Partnerin und ihn selbst auf dem Weg zur politischen Wende seines Lebens; sie bezeugten den unanfechtbaren Humanismus des Autors und ließen zudem erkennen, wie sich Broch die demokratische Neuordnung Europas und Deutschlands nach 1945 dachte. "Faszinierend" aber erscheint ihm der Brief-Band vor allem, "weil sich diese Briefe zu einem Liebesroman fügen, der seine perfiden und seine bewegenden Seiten hat". Ausführlich widmet sich Gauß der Beziehung zwischen der 20 Jahre jüngeren Lektorin und dem Schriftsteller. "Virtuos inszeniert Broch ein Wechselspiel von Anziehung und Verstoßung, von umwerbender Begierde und kaum verhohlenem Überdruss."

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