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"Kritik" ist hier nicht im Sinne von "Kritik üben" gemeint, sondern im Sinne von Kants transzendentaler (= reflexiver) Wende: als erkenntnistheoretische Sichtung der Anfangsgründe oder Bauelemente einer Disziplin. Doch im Unterschied zur "reinen" Vernunft darf der "integralen" Vernunft nichts Menschliches fremd bleiben. Seit der notwendigen Emanzipation der empirischen Psychologie von der Philosophie vor einhundert Jahren kam es zu einer fortschreitenden Entfremdung zwischen diesen beiden Disziplinen. Inzwischen aber tut integrale, auf neue Ganzheit zielende, interdisziplinäre Zusammenarbeit…mehr

Produktbeschreibung
"Kritik" ist hier nicht im Sinne von "Kritik üben" gemeint, sondern im Sinne von Kants transzendentaler (= reflexiver) Wende: als erkenntnistheoretische Sichtung der Anfangsgründe oder Bauelemente einer Disziplin. Doch im Unterschied zur "reinen" Vernunft darf der "integralen" Vernunft nichts Menschliches fremd bleiben. Seit der notwendigen Emanzipation der empirischen Psychologie von der Philosophie vor einhundert Jahren kam es zu einer fortschreitenden Entfremdung zwischen diesen beiden Disziplinen. Inzwischen aber tut integrale, auf neue Ganzheit zielende, interdisziplinäre Zusammenarbeit not. Philosophische Psychologie ist Bewusstseinsforschung. Johannes Heinrichs beginnt mit einer überraschenden, in der Gegenwartsphilosophie verdrängten These zum Wesen des (Selbst-)Bewusstseins als Selbstbegleitung oder gelebter Reflexion (Selbstbezüglichkeit). Aus diesem einzigartigen "Radikalvermögen" leitet er - in kritischer Rezeption von C. G. Jung - die Bewusstseinsfunktionen Wahrnehmung, Denken, Gefühl und Intuition ab. Mit seiner in mehreren Büchern schon bewährten reflexionstheoretischen Methode der dialektischen Subsumtion zeigt er jedoch konkreter die Durchdringung dieser großen Erkenntnisvermögen auf, um dann den Funktionskreis der Praxis (Werten, Wollen, Handeln) und schließlich seine Theorie der großen semiotischen Ebenen Handlung - Sprache - Kunst - Mystik schrittweise zu demonstrieren. "Es gibt Bücher, die einfach notwendig und längst fällig sind. Man wundert sich, dass und warum sie nicht längst geschrieben wurden. Diese philosophischen Anfangsgründe der Psychologie gehören dazu." (aus dem Vorwort von Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald)
Autorenporträt
Prof. Dr. Johannes Heinrichs lehrte seit 1975 Sozialphilosophie an der Jesuitenhochschule in Frankfurt am Main, verzichtete aber früh auf diese Professur und war zuletzt Gastprofessor für Sozialökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (in der Nachfolge von Rudolf Bahro). Heinrichs gilt als Ausnahmeerscheinung und Neuerer in philosophischer Systematik. Seine fast jedes Gebiet berührende Reflexions-Systemtheorie beruht auf dem Grundgedanken der sinnstiftenden Grundprozesse Handlung, Sprache, Kunst und Mystik, die sich analog als Ebenen des Sozialsystems in Wirtschaft, Politik, Kultur und Grundwertesystem ausformen. 1983 verließ er die Grünen ¿ ihrer undifferenzierten Multikulti-Ideologie wegen. Er hat einen untergründig viel diskutierten, praktikablen Entwurf für eine friedliche Revolution der Demokratie (2003/2014) vorgelegt, flankiert von einem in Literaturkreisen bekannten Kommentar zu Hölderlins Hyperion, der 2007 unter dem Titel Revolution aus Geist und Liebe veröffentlicht wurde. Heinrichs wurde mit Auszeichnungen bedacht, bis er seine Ordensprofessur aus Gewissensgründen verließ und die Auswirkungen des (verfassungsrechtlich höchst fragwürdigen) Konkordates zwischen Kirche und Staat auf die universitäre Philosophie zu spüren bekam. Er beschritt fortan ¿ neben einer Lehrstuhlvertretung für Kantforschung in Bonn (1981/82) und der Gastprofessur in Berlin (1998-2002) ¿ seinen Weg als freier Publizist. Von seiner bis heute ungebrochenen »ungeheuren Denk- und Arbeitskraft« (so Xavier Tilliette im Spiegel) zeugen mehr als 30 Bücher und zahlreiche Fachartikel. Homepage: johannesheinrichs.de.
Rezensionen
"Wer einen - durch den offenen Anklang an Kants Hauptwerke - derart anspruchsvollen Titel wählt, muss ein Meister sein, um sich nicht lächerlich zu machen. Heinrichs hat seine Meisterschaft vielfach unter Beweis gestellt. [...] Im Ganzen sind die beiden Bände ein unerhört genialer Wurf: sicher (und nach eigenem Selbstverständnis) nicht in allen Einzelheiten etwas Abschließendes, aber etwas ungemein viel Aufschließendes. Ich wünsche mir, dass dieses 'Alterswerk' von Johannes Heinrichs noch nicht sein letztes großes Werk sei."-Philosophischer Literaturanzeiger 71/4/2018