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»Spiel des Lebens« ist Udo Jürgens' Geschenk an seine Fans. Im Bestseller »Der Mann mit dem Fagott« ließ er uns in die Geschichte seiner Familie schauen. Nun erzählt er in seinen Geschichten, welche Gefühle und Sehnsüchte ihn bewegten.
Der Junge, der auf dem Balkon tanzt und davon träumt, ein Musiker zu sein. Der Maler, der sich im Café an seine Anfänge erinnert. Ein Trommler, der auf dem falschen Kontinent geboren ist. Sie alle sind Zaungäste im Spiel des Lebens, aber es bedarf nur wenig, ihnen ins Rampenlicht zu helfen. In sehr persönlichen Geschichten, die Udo Jürgens wie seinen Roman…mehr

Produktbeschreibung
»Spiel des Lebens« ist Udo Jürgens' Geschenk an seine Fans. Im Bestseller »Der Mann mit dem Fagott« ließ er uns in die Geschichte seiner Familie schauen. Nun erzählt er in seinen Geschichten, welche Gefühle und Sehnsüchte ihn bewegten.

Der Junge, der auf dem Balkon tanzt und davon träumt, ein Musiker zu sein. Der Maler, der sich im Café an seine Anfänge erinnert. Ein Trommler, der auf dem falschen Kontinent geboren ist. Sie alle sind Zaungäste im Spiel des Lebens, aber es bedarf nur wenig, ihnen ins Rampenlicht zu helfen. In sehr persönlichen Geschichten, die Udo Jürgens wie seinen Roman mit Michaela Moritz verfasste, greift er die Stimmung seiner Lieder auf und verdichtet sie zu einem »Spiel des Lebens«.

»Nur wer offen ist und sich in sein Herz schauen lässt, wird sein Publikum berühren.«
Udo Jürgens in einem Interview mit Rainer Holbe, Frankfurter Rundschau

»Es gibt ein Thema, das alle Geschichten miteinander verbindet: Der unbedingte Wille, seine Träume bei allen Selbstzweifeln nicht zu verlieren, dranzubleiben, sie zu verwirklichen.«
Christian Berkel

Empfehlung der bücher.de Redaktion

Spiel des Lebens, Udo Jürgens, Michaela Moritz

Gemeinsam mit Michaela Moritz verfasste Udo Jürgens bereits 2004 den autobiographischen Roman »Der Mann mit dem Fagott«, der 2011 verfilmt wurde. Nun erscheint ein zweites Buch mit Kurzgeschichten von Udo Jürgens, welches in Zusammenarbeit mit Michaela Moritz entstanden ist. In sechs Erzählungen greift Udo Jürgens die Stimmungen seiner Lieder auf und verdichtet sie zu einem Spiel des Lebens.

Sechs letzte Geschichten von Udo Jürgens

Udo Jürgens hat 2014 - in den letzten Monaten vor seinem Tod - gemeinsam mit Michaela Moritz mehrere Geschichten verfasst, die zumeist unterwegs entstanden sind. Geschichten, an den Rand des Lebens geschrieben, ausgehend von einer Schlagzeile in der Zeitung oder von Geschichten, die Freunde Udo Jürgens erzählt haben. Spiel des Lebens besteht aus Erzählungen, in denen die Sehnsucht, der Humor und die Lebensfreude der Udo Jürgens Lieder widerhallt.
Sechs Erzählungen von Udo Jürgens:
  • Spiel des Lebens
  • Das Lokal in der Kantstraße
  • Brief aus der Fremde
  • Der Junge im Bus
  • Der Tanz auf dem Balkon
  • Billy oder „Die Stunde des Königs“
Die Geschichte „Der Junge im Bus“ zum Beispiel beruht auf einer wahren Begebenheit, veröffentlicht von der Deutschen Humanitären Stiftung mit folgender Schlagzeile: „Helfer finden halberfrorenes und ausgehungertes Kind in einem Bus“. Daraus ist folgende Geschichte entstanden:
Vater und Sohn fahren jeden Tag Bus, weil es in Bulgarien behinderten Menschen und deren Begleitperson erlaubt ist kostenlos mit dem Bus zu fahren. Der Junge hat ein kürzeres Bein, weshalb ihm das Laufen schwerfällt. Da es zu Hause sehr kalt ist, setzen sich die beiden in den Bus und fahren von früh morgen bis spät abends zwischen den beiden Städten Plovdiv und Smoljan hin und her. Der Vater hat keine Arbeit und die beiden bewohnen eine unbeheizte Einzimmerwohnung, tragen abgenutzte Kleidung und kaputte Schuhe. Glück ist für Vater und Sohn, Feuer zu haben, das wärmt, intakte Schuhe, trockene Kleidung und etwas Brot zu essen. Wenn der Junge im Bus sitzt, lauscht er den Gesprächen der anderen Passagiere und träumt von einem glücklichen Leben.
Hier ein weiterer Auszug aus Spiel des Lebens:
»Mitte zwanzig und hatte noch nichts vorzuweisen und keine Ahnung, wie ich etwas würde erreichen können. Alle hörten mich gern Klavier spielen, aber eine Perspektive schuf das nicht. Mich so an die Musik zu klammern, mir einzubilden, ohne Musik als Beruf sei ein erfülltes Leben für mich nicht vorstellbar, kam mir in jener Nacht wie eine Marotte, gar wie purer Irrsinn vor, als müsse ich mich zwingen, endlich erwachsen zu werden und mir die romantischen Ideen und Träumereien aus dem Kopf zu schlagen. (…) Und doch, ich fühlte es auch in jener Nacht ganz deutlich und musste mir das Gefühl gegen meinen Verstand zurückerkämpfen: ich musste es weiter versuchen. Wenigstens kämpfen, nicht kampflos aufgeben. Ich werde große Lieder schreiben, versprach ich mir allen vernünftigen Gedanken und beklemmenden Gefühlen zum Trotz.«

Fast 60 Jahre stand er als Musiker und Entertainer auf der Bühne: Udo Jürgens

Udo Jürgens, bürgerlich Udo Jürgen Bockelmann, geboren 1934 in Klagenfurt, war Komponist, Interpret, Musiker und Entertainer. Für seine Musik hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u. a. 2004 den Deutschen Musikerpreis. Udo Jürgens verstarb überraschend im Dezember 2014.
Udo Jürgen Bockelmann wurde am 30. September um 19.30 Uhr in Klagenfurt/Österreich geboren. Seine Mutter stammt aus Schleswig-Holstein, der Vater war Landwirt und wurde in Moskau geboren. Udo ist im elterlichen Schloss Ottmanach in Kärnten zusammen mit den Brüdern John (geb.1931) und Manfred (geb.1943) aufgewachsen.
Hier ein kurzer Überblick über wichtige Meilensteine in der Udo Jürgens Biografie:
  • 1948: Musikstudium in Klagenfurt
  • 1950: Udo Jürgens gewinnt den österreichischen Komponisten-Wettbewerb
  • 1956: Erster Plattenvertrag mit Heliodor / Polydor
  • 1966: Udo Jürgens gewinnt den Grand Prix Eurovision de la Chanson mit dem Lied "Merci Cherie", das anschließend ein Welthit wird
  • 1975: „Griechischer Wein“ wird Hit des Jahres + Deutscher Schallplattenpreis + Auszeichnung zum Sänger des Jahres
  • 1980: Die "Udo '80"-Tournee wird mit 330.000 Besuchern in 110 Konzerten die bis dahin erfolgreichste Konzerttournee von Udo Jürgens
  • 1983: Neuer Besucherrekord: 400.000 Gäste in 123 Konzerten
  • 1992: Das Konzert des Jahres und das größte Open-Air-Konzert des europäischen Kontinentes aller Zeiten findet in Österreich statt: über 200.000 Zuschauer kommen am 27. Juni auf die Donauinsel in Wien, um Udo Jürgens zu sehen.
  • 1994 erhält Udo Jürgens für „Aber bitte mit Sahne“ erneut Gold und ist damit der einzige deutschsprachige Musiker, der vier Jahrzehnte hindurch Goldene Schallplatten entgegennehmen durfte!
  • 2001: Ausverkaufte Konzerte “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an" und Verleihung der „Goldenen Stimmgabel“ für den besten Solisten im Deutsch/Pop
  • 2014: Am 21. Dezember 2014 stirbt Udo Jürgens bei einem Spaziergang am Bodensee während der Tournee-Pause auf dem Höhepunkt seiner Karriere ganz unerwartet an einem akuten Herzversagen.
Aber Udo Jürgens lebt weiter in seiner Musik und in seinem Buch Spiel des Lebens.
Autorenporträt
Udo Jürgens Bockelmann prägte mit seinen Chansons und Liedern die Tonspur unseres Lebens. Geboren am 30. September 1934 in Klagenfurt (Österreich), veröffentlichte der Komponist, Interpret, Musiker und Entertainer mehr als 50 Musikalben, komponierte über 1.000 Lieder. Fast 60 Jahre lang stand Udo Jürgens auf der Bühne und gilt als einer der erfolgreichsten Künstler der Welt. Udo Jürgens starb am 21. Dezember 2014 in Münsterlingen in seiner Wahlheimat, der Schweiz.  Gemeinsam mit Michaela Moritz verfasste er den autobiographischen Roman 'Der Mann mit dem Fagott' (2004), der 2011 verfilmt wurde. 
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.08.2019

Der Streifschuss des Schicksals
Fünf Jahre nach seinem Tod erscheinen neue Geschichten des großen Sängers Udo Jürgens: "Spiel des Lebens"

Der Udo Jürgens der späten Jahre, das war ein Udo Jürgens der Bücher und tiefen historischen Erinnerungen, nicht mehr nur der Lieder. Und so geht es jetzt, da aus dem Nachlass des 2014 verstorbenen Sängers ein neues Buch erscheint, "Spiel des Lebens", auch weiter. Udo Jürgens hat seine Lebensmelodien auch auf Papier interpretiert. Und es sind nicht nur, es waren nie nur Melodien romantischer Liebe.

Das hat das Bild verwandelt, welches man heute von Jürgens hat, dem Sänger von Klassikern wie "Griechischer Wein" und "Aber bitte mit Sahne", dem notorischen Träger weißer Bademäntel. Der Wandel begann, vor fünfzehn Jahren, mit Jürgens' romanhaft verfassten Memoiren "Der Mann mit dem Fagott". Sie verfolgten die Geschichte seiner Familie Bockelmann bis ins vorrevolutionäre Russland zurück. Und wurden nicht nur ein riesiger Erfolg: Das Buch - und später die Verfilmung - haben den Interpreten einiger der größten Schlager deutscher Sprache noch einmal ganz anders im kollektiven Bewusstsein verankert.

Der ganze ideologische Horror des 20. Jahrhunderts, so erfuhr man jetzt, da Jürgens gemeinsam mit seiner Co-Autorin Michaela Moritz davon erzählte, hatte in der Familiengeschichte dramatische Spuren hinterlassen. Der Großvater ein Bankier des russischen Zaren, der Vater ein österreichischer Bürgermeister in der Nazizeit, Udo selbst dann ein Repräsentant jener Befreiung und Öffnung, die so viele Teenager in den Nachkriegsjahren erlebten, zum Westen, nach Amerika, Jazz, Chanson, Freiheit, Moderne. Kein zweiter deutschsprachiger Künstler hat es wie Udo Jürgens geschafft, Entertainment im Stile der Franzosen oder Amerikaner zu interpretieren: als ernste Kunst des Leichten, als leichte Kunst des Ernsten. Dass er dabei die Traumata zweier Diktaturen als familiäres Erbe mit sich schleppte, ahnte man so nicht.

Jetzt, fast fünf Jahre nach seinem Tod am 21. Dezember 2014, erscheint also aus dem Nachlass ein neues Buch. Das Projekt hatte noch kurz, bevor er starb, begonnen, Erbstreitigkeiten hatten die Veröffentlichung aber bis jetzt verzögert. "Spiel des Lebens", abermals geschrieben mit Michaela Moritz, sind: "Geschichten". So nennt es der Untertitel. Und so ungefähr dieser Begriff auch ist, fasst er doch genau zusammen, was hier, auf 220 Seiten, zusammenkommt, was erzählt wird, weil es Jürgens offenbar auf dem Herzen lag.

Einmal Autobiographisches: Wie der junge Udo mit Freunden nach Amerika reist, im Auto schläft, von einer Handvoll Dollar lebt. In Las Vegas alles daransetzt, sein Idol, den Sänger Sammy Davis Jr., auf der Bühne zu erleben - aber daran scheitert, das Geld für das Ticket am Spielautomaten zu gewinnen. Wie aber dann, zwanzig Jahre später, Sammy Davis Jr., noch so ein Genie des Leichternsten und Ernstleichten, zum Konzert nach München kommt, um als Letztes eine Komposition von Udo Jürgens zu singen: "If I Never Sing Another Song".

Und dann Familiäres: Die Geschichte eines jungen Malers, der Udos Bruder Manfred ähnelt und der im Berlin der fünfziger Jahre eine schicksalhafte Begegnung mit einem Kellner der "Paris Bar" hat und ihn, Jahre später, wieder trifft, der eine inzwischen berühmt, der andere immer noch Kellner.

Und dann noch Anekdotisches aus der globalisierten Gegenwart, inspiriert von Zeitungsmeldungen und ausgeschmückt: Der indische Familienvater, der im Akkord Jeans für den westlichen Markt vernäht und eines Tages einen Brief in eine Hosentasche schmuggelt, den dort ein deutscher Fabrikant findet. Ein armer bulgarischer Junge, der mehr oder weniger in einem Bus lebt, weil sein Schwerbehindertenausweis ihm ewige Freifahrten erlaubt. Ein alter Mann aus Deutschland, der mit einem kleinen portugiesischen Jungen seinen letzten Tanz tanzt. Und Billy Kudjoe Todzo, Percussionist im Orchester von Pepe Lienhard, welches Udo Jürgens auf der Bühne begleitet, ein Ghanaer, der als junger Mann nach Europa flüchtete, weil er den Schnee sehen wollte, und dem Kältetod auf einer Züricher Parkbank nur knapp entkam, weil ihm ein Ehepaar half.

Der Wink des Schicksals. Der Streifschuss des Zufalls. The Comfort of Strangers: Was man aus den Liedern von Udo Jürgens schon immer kennt, dieses "Großstadtgetriebe", diese Dialektik von Wunsch und Wirklichkeit, Bleiben und Gehen - es zieht sich leitmotivisch auch durch diese Geschichten, und die Geschichten ziehen damit einmal um die Welt. Präzis zählt der Anhang auf, wo sie zwischen 2006 und 2014 entstanden sind, in Zürich, Wien, Gottlieben, Dharamsala, Lissabon, New York, Udaipur . . . "Spiel des Lebens" ist, stilistisch, bestimmt kein großer Wurf, und die Weisheit all der aufrichtigen Menschen, die sich in diesem Buch begegnen, lässt kaum einen anderen Ausweg zu, als fest daran zu glauben, dass die Liebe siegen wird - etwas anderes hat Udo Jürgens für uns nicht vorgesehen.

Aber weil man aus der Wortwahl ("Hier klingt das Leben", "Heute ist sein Tag", "wie ein Geschenk des Lebens", "sein großes Thema: die Träume von Freiheit") jederzeit den Sänger heraushört, der um solche Formeln herum seine Hits geschrieben hat, findet man doch Trost im Vertrauten. Zweifle am Plan, den andere machen, singt die Stimme. Baue jederzeit fest auf die lebensverändernde Begegnung. Iss mal mit Fingern, schlaf mal im Gras. Und wenn du dann doch nichts änderst, wenn du, am Ende, niemals in New York gewesen sein wirst, wenn Gaby weiter im Park wartet, dann behältst du jedenfalls die Lieder.

Der Udo Jürgens dieser Lieder und der neuen Geschichten glaubt vielleicht ans Schicksal, sicher nicht an Zufall, immer aber an so etwas wie die Vitalität des Lebensgeheimnisses. Es lautet: Auch wenn sie es nicht wissen, am großen Rad drehen auch die Kleinsten mit. Und zu denen hat sich Udo Jürgens offenbar immer dazugezählt, bis zuletzt. Trotz aller Erfolge. Vor dem Vorwurf, kokett zu sein, ja sogar zynisch, schützt ihn Naivität. Vielleicht war sie seine größte künstlerische Kraft.

TOBIAS RÜTHER

Udo Jürgens und Michaela Moritz: "Spiel des Lebens". Geschichten. S. Fischer, 222 Seiten, 20 Euro, ab 28. August im Handel

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Was das 'Spiel des Lebens' zu einer passenden Vor-Weihnachtslektüre macht, ist dass Jürgens und Moritz jede Geschichte mit Liebe zum Menschen verfasst haben. NDR1 Kulturspiegel 201912