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In Berlin ist Robert Walser zum Schriftsteller geworden. 1905 zieht der gelernte Bankkaufmann in die deutsche Metropole, wo er drei Romane und über hundert Prosastücke veröffentlicht. Hermann Hesse und Robert Musil schreiben begeisterte Kritiken, Franz Kafka lacht sich krumm, wenn Walser die »Weltstadt« und ihre Exponenten porträtiert, wie etwa den Kunsthändler Paul Cassirer und dessen Tochter, »die kleine Berlinerin«.
Walsers schönste Geschichten aus und über Berlin zeichnen das Panorama einer pulsierenden Großstadt. Impressionistische Straßenszenen nebst scharfen Satiren auf den
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Produktbeschreibung
In Berlin ist Robert Walser zum Schriftsteller geworden. 1905 zieht der gelernte Bankkaufmann in die deutsche Metropole, wo er drei Romane und über hundert Prosastücke veröffentlicht. Hermann Hesse und Robert Musil schreiben begeisterte Kritiken, Franz Kafka lacht sich krumm, wenn Walser die »Weltstadt« und ihre Exponenten porträtiert, wie etwa den Kunsthändler Paul Cassirer und dessen Tochter, »die kleine Berlinerin«.

Walsers schönste Geschichten aus und über Berlin zeichnen das Panorama einer pulsierenden Großstadt. Impressionistische Straßenszenen nebst scharfen Satiren auf den Kulturbetrieb, luzide Analysen einer bahnbrechenden Epoche nebst feinfühligen Berichten von der Schattenseite der Moderne: So poetisch war Sightseeing zwischen Friedrichstraße und Kurfürstendamm, zwischen Tiergarten und Charlottenburg noch nie.
Autorenporträt
Robert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Er starb am 25. Dezember 1956 auf einem Spaziergang im Schnee. Heute ist Walser durch seine Romane, seine feuilletonistische Prosa, seine Gedichte und seine Dramolette als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts anerkannt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches Fritz Kochers Aufsätze folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten (1909). Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient. Sein Werk erscheint seit 1978 im Suhrkamp Verlag, seit 2018 auch in der neuen kommentierten Berner Ausgabe.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.02.2018

NEUE TASCHENBÜCHER
Blätter-
kunde
„Die Katz“, schrieb Robert Walser, „ist eine Art Fabrik oder Industrieetablissement, für das die Schriftsteller täglich, ja vielleicht sogar stündlich treulich und emsig arbeiten oder abliefern.“ Gemeint ist der Zeitungsbetrieb, den Walser jahrelang mit Feuilletons bediente. Vieles davon ist verloren gegangen, auch mit den Zeitungen selbst, die – wie Walser Mitte der Dreißigerjahre seinem Mäzen Carl Seelig berichtete – „eingegangen“ sind: „Die Redaktoren wurden verjagt oder sind gestorben.“ Manche Glanzstücke wurden aber in den letzten Jahrzehnten aus dem Altpapier gezogen und gerettet: So die versammelten Impressionen aus den Berliner Jahren, 1905 bis 1913: Vieltönig wie ein Orchester durchstreift er die Metropole zwischen A und O oder zwischen „Natur“ und „Eisenbahn“ und lässt die Menschen und Dinge, die ihm begegneten, mit zarten Bleistiftstrichen wieder auf dem Papier erstehen. Aus solchem Rohstoff ist die Kunst, weshalb man, damit nicht gleich alles für die Katz ist, mit dem jungen Goethe im Brief an den Kollegen Merck ausrufen möchte: „Trag dis Blatt nicht auf’s Scheishaus sondern bewahrs in einem feinen Herzen.“
VOLKER BREIDECKER
Robert Walser: Die kleine Berlinerin. Geschichten aus der Großstadt. Insel Verlag, Berlin 2018.
217 Seiten, 10 Euro.
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» ... manche Glanzstücke wurden aber in den letzten Jahrzehnten aus dem Altpapier gezogen und gerettet: So die versammelten Impressionen aus den Berliner Jahren, 1905 bis 1913.« Volker Breidecker Süddeutsche Zeitung 20180209