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Eine berührende Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert: Die Sonntagsglocken läuteten. Tiefe Stille lag über den Straßen der Hauptstadt, aber nicht die friedliche, erquickende Feiertagsruhe, wie sie voll heiliger Klarheit über Wald und Flur ausgebreitet liegt, sondern eine dumpfe Regungslosigkeit, ein Schweigen, wie dasjenige schwerster Erschöpfung, wie eine Todmüdigkeit, welche mit halboffenen Augen in bleiernen Schlaf sinkt. Glühend heiß brütete die Mittagssonne auf dem Häusermeer, - jeder Mauerquader schien unerträgliche Hitze auszuströmen, kein Hauch, - höchstens eine schwüle Duftwoge von…mehr

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Produktbeschreibung
Eine berührende Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundert: Die Sonntagsglocken läuteten. Tiefe Stille lag über den Straßen der Hauptstadt, aber nicht die friedliche, erquickende Feiertagsruhe, wie sie voll heiliger Klarheit über Wald und Flur ausgebreitet liegt, sondern eine dumpfe Regungslosigkeit, ein Schweigen, wie dasjenige schwerster Erschöpfung, wie eine Todmüdigkeit, welche mit halboffenen Augen in bleiernen Schlaf sinkt. Glühend heiß brütete die Mittagssonne auf dem Häusermeer, - jeder Mauerquader schien unerträgliche Hitze auszuströmen, kein Hauch, - höchstens eine schwüle Duftwoge von Brand- und Gasgeruch, von all dem widerlichen Gemisch ungesunder Ausdünstungen, welche im Umkreis die Großstadtluft schwängern. Die Droschkenpferde stehen mit tief geneigten Köpfen regungslos im Schatten, selbst der Futterbeutel hängt schlaff und noch halbgefüllt an den Mäulern, sie träumen melancholisch vor sich hin, und nur dann hebt sich müde lauschend ein Ohr am Kopfe, wenn der Kutscher das gewaltige Bierglas mit beiden Händen hebt und einen langen, gierigen Zug tut. Blasse, mattäugige Gestalten schleichen von Tür zu Tür, an den Kellertreppen liegen und kauern elende Kinder, welche selbst zum Spielen zu müde sind und mit zwinkerndem Blick an den Hausriesen emporstarren, deren grell bestrahlte Mauern mit den verhängten Fensterreihen die Augen blenden, dass sie schmerzen. Und hier ist noch ein besseres Stadtviertel, die elegantere Gegend, wo die Fabrikschornsteine noch nicht aufragen, wo Plätze mit bestaubten Anlagen die einförmigen Häuserreihen unterbrechen und kleine Vorgärten sich hier und da als wohltuende Abwechslung zu dem schier schmelzenden Asphalt vorschieben. Es ist eine gute Gegend, aber doch nicht das »Geheimratsviertel«, wo prunkende Villen den Stadtpark säumen und luxuriöse Gärten hinter hohen Goldgittern eine Idylle inmitten der Prosa endloser Steinwüste zaubern! ...

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