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Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869 - 1955) gehört zu den prägenden Gestalten der neueren bayerischen Geschichte: als Thronprätendent und Feldherr in der Zeit der Monarchie, als Identifikationsfigur in der Republik nach 1918, als Symbolfigur des Widerstands in der Diktatur ab 1933 und für die Eigenständigkeit Bayerns nach 1945. Ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode erhält er nun erstmals eine umfassende wissenschaftliche Biografie.Neben dem umfangreichen Nachlass Kronprinz Rupprechts konnten jetzt seine bislang unzugänglichen autobiografischen Aufzeichnungen ausgewertet werden. Die…mehr

Produktbeschreibung
Kronprinz Rupprecht von Bayern (1869 - 1955) gehört zu den prägenden Gestalten der neueren bayerischen Geschichte: als Thronprätendent und Feldherr in der Zeit der Monarchie, als Identifikationsfigur in der Republik nach 1918, als Symbolfigur des Widerstands in der Diktatur ab 1933 und für die Eigenständigkeit Bayerns nach 1945. Ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode erhält er nun erstmals eine umfassende wissenschaftliche Biografie.Neben dem umfangreichen Nachlass Kronprinz Rupprechts konnten jetzt seine bislang unzugänglichen autobiografischen Aufzeichnungen ausgewertet werden. Die Biografie zeigt deshalb nicht nur den Feldherrn und Staatsmann, sondern auch den Privatmann und Kunstkenner. Zugleich entsteht ein faszinierendes Bild der bayerischen Geschichte im Wandel von der Monarchie zum Freistaat.Die erste umfassende Biografie über Kronprinz Rupprecht von Bayern.
Autorenporträt
Dieter J. Weiß, Dr. phil., geboren 1959, studierte Geschichte, Germanistik und Mittellatein in Erlangen, Wien und München. 1990 Promotion, 1996 Habilitation. Seit 2001 Professur für bayerische Landesgeschichte an der Universität Bayreuth. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2007

Ewiger Kronprinz
Rupprecht von Bayerns Leben

Welch ein Vorwort: "Mein ergebenster Dank gilt weiterhin Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern, weil er in großzügiger Weise die Bestände des Geheimen Hausarchivs mit den Nachlässen Kronprinz Rupprechts und seiner Verwandten zugänglich machte. Herzog Franz begleitete den Fortgang dieser Arbeit mit Interesse und Wohlwollen." Diesen Hofknicks macht Dieter J. Weiß, Professor für bayerische Landesgeschichte an der Universität Bayreuth, in der dann doch erstaunlich nüchternen und sehr informativen Biographie über den 1869 geborenen bayerischen und preußischen Generalfeldmarschall im Ersten Weltkrieg. Rupprechts Vater, König Ludwig III., verzichtete am 13. November 1918 nicht auf den Thron, sondern löste stattdessen von Schloss Anif bei Salzburg aus lediglich den Treueid der Beamten, Offiziere und Soldaten. So durfte sich Rupprecht weiterhin als Kronprinz fühlen und blieb dem "Königtum als geistigem Prinzip" verpflichtet. Sowohl in den zwanziger als auch Ende der vierziger Jahre hätte er sogar für ein bayerisches Staatspräsidentenamt - als Vorstufe zu einer Wiedereinführung der Monarchie - zur Verfügung gestanden, und während des Zweiten Weltkrieges, den er überwiegend in Rom und Florenz verbringen musste, wollten ihn manche königstreuen bayerischen Widerständler in einer Nach-Hitler-Zeit auf dem Thron sehen. Ausgerechnet der sozialdemokratische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner gewährte dem Toten das, was ihm im Leben vorenthalten blieb: Er ließ die in der Schatzkammer der Münchener Residenz verwahrte bayerische Königskrone bei den Trauerfeierlichkeiten im August 1955 auf den Katafalk legen.

Weiß würdigt Rupprecht auch als Kunstkenner und Wissenschaftsförderer, der im September 1947 an einer gemeinsamen Sitzung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Direktion der Monumenta Germaniae Historica teilnahm: "Der Kronprinz vermittelte den Mitgliedern ein Essen bei der ,Holzmillerin', der er Metzgerei und Wirtschaft vor langer Zeit eingerichtet haben soll. Als der neu gewählte Monumenta-Präsident Friedrich Baethgen mit seiner Tischrede beginnen wollte, just als die dampfende Leberknödelsuppe - eine Rarität im Nachkriegselend - serviert wurde, kommentierte der hohe Gast dies: ,Jetzt hab ich die Suppen warm, da fangt der Preuß zum Reden an.'"

RAINER BLASIUS

Dieter J. Weiß: Kronprinz Rupprecht von Bayern. Eine politische Biografie. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2007. 462 S., 39,90 [Euro].

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