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Ein Bergdorf, ein Filmteam, ein Ziel: überleben Während 1944 in Berlin der Krieg wütet, geht es in den bayerischen Alpen noch friedlich zu. Unter einem Vorwand beschafft sich der Filmstar Walter Arnold den Auftrag für einen vorgeblichen Propagandafilm und setzt sich mit einem UFA-Team dorthin ab.
Im eingeschneiten Dorf Kastelau wird das Drehen einer erfundenen Geschichte allerdings immer mehr zur erfundenen Geschichte eines Drehs. Es entspinnt sich ein Netz aus Lügen und Intrigen, und bald kann niemand mehr Sein und Schein unterscheiden.

Produktbeschreibung
Ein Bergdorf, ein Filmteam, ein Ziel: überleben
Während 1944 in Berlin der Krieg wütet, geht es in den bayerischen Alpen noch friedlich zu. Unter einem Vorwand beschafft sich der Filmstar Walter Arnold den Auftrag für einen vorgeblichen Propagandafilm und setzt sich mit einem UFA-Team dorthin ab.

Im eingeschneiten Dorf Kastelau wird das Drehen einer erfundenen Geschichte allerdings immer mehr zur erfundenen Geschichte eines Drehs. Es entspinnt sich ein Netz aus Lügen und Intrigen, und bald kann niemand mehr Sein und Schein unterscheiden.
Autorenporträt
Lewinsky, Charles
Charles Lewinsky, 1946 in Zürich geboren, arbeitete als Dramaturg, Regisseur und Redakteur, seit 1980 als freier Autor. Er schreibt Hörspiele, Romane und Theaterstücke; außerdem verfasst er Drehbücher, etwa für den Film 'Ein ganz gewöhnlicher Jude'. Für seine Romane hat er zahlreiche Preise bekommen: Für 'Johannistag' erhielt er den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank; 'Melnitz' wurde in zehn Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. in China als Bester deutscher Roman 2006, in Frankreich als Bester ausländischer Roman 2008. 'Gerron' wurde 2011 für den Schweizer Buchpreis nominiert, der jüngste Roman 'Kastelau' war für den Deutschen Buchpreis 2014 nominiert. Charles Lewinsky lebt in Zürich und Frankreich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.01.2016

NEUE TASCHENBÜCHER
Alpine
Täuschungsmanöver
Der Wintersportort Kastelau ist laut Wikipedia ein Ortsteil des Marktes Berchtesgaden. Das ist eine reine Erfindung. Der entsprechende Eintrag nebst Wintersportort findet sich keineswegs in der realen Online-Enzyklopädie, sondern im Roman „Kastelau“ des schweizerischen Schriftstellers Charles Lewinsky, der in bester Lubitsch-„Sein oder Nichtsein“Manier eine fiktive Episode aus dem Zweiten Weltkrieg erzählt. Eine Filmcrew reist im Winter 1944 aus dem von Bombenhagel bedrohten Berlin in ein kleines Nest in den bayerischen Alpen, um dort einen kriegswichtigen Propagandafilm zu drehen. Doch die Produktion ist eine Täuschung; tatsächlich geht es der kleinen Truppe unsicherer Opportunisten weder um Staatsdoktrin noch um Kunst, sondern ums nackte Überleben. Jahrzehnte später erforscht ein amerikanischer Doktorand die Hintergründe der Aktion. Seine Materialsammlung aus Tonbandinterviews,
Tagebucheinträgen, Listen und Lemmata formt eine volten- und pointenreiche, ausgeklügelte
Geschichte, die den Konstruktionscharakter von historischer Geschichtsschreibung treffend reflektiert. 
TOBIAS SEDLMAIER
    
        
  
Charles Lewinsky:
Kastelau. Roman. dtv, München 2015. 400 Seiten, 11,90 Euro.
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"Seine Materialsammlung aus Tonbandinterviews, Listen und Lemmata formt eine volten- und pointenreiche, ausgeklüngelte Geschichte, die den Konstruktionscharakter von historischer Geschichtsschreibung treffend reflektiert."
Tobias Sedlmaier, Süddeutsche Zeitung 12.01.2016

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Dass eine gut erzählte gute Geschichte noch keine Literatur sein muss, lernt Martin Ebel mit Charles Lewinsky und dessen Roman "Kastelau". Das Thema des Künstlertums im Dienst des Nationalsozialismus, das der Autor hier behandelt, steht laut Ebel dabei weniger im Vordergrund als das Herstellen von vermeintlicher Authentizität durch den Autor. Laut Ebel gibt es eine Herausgeberfigur und zu ordnendes dokumentarisches Material, das am Ende eine "geradeaus" erzählte Story ergibt. Die wieder bietet Ebel zwar allerhand Dramatisches, moralische Entscheidungen der Figuren, flottes Spiel der Fiktionen usw. Zum guten Unterhaltungsroman aber fehlen dem Rezensenten bei diesem Buch ein eigener Stil und ein durchgehaltener literarischer Anspruch.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der Schweizer Autor Charles Lewinsky hat seinen Roman als raffiniertes Puzzlespiel aus angeblich historischen 'Quellen' konstruiert. 'Kastelau' ist eine gelungene Verneigung vor dem schwarzen Humor eines Ernst Lubitsch und würde selbst einen fantastischen Filmstoff abgeben." Brigitte, 24.09.14 "Ein Meisterstück der Camouflage." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 17.08.14 "Ein faszinierendes Erzählexperiment." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 23.08.14 "Nun erscheint ein neuer Roman über Nazischauspieler - geschrieben von Charles Lewinsky, einem Autor, der auch kluge Kommentare zum politischen Zeitgeschehen schreibt und Bücher mit interessanten Geschichten über interessante Figuren vorlegt. So auch in Kastelau, mit dem es der 68-Jährige erstmals auf die Longlist des Deutschen Buchpreises geschafft hat." Andreas Tobler, Tages Anzeiger, 23.08.14 "Kastelau ist weit mehr als ein raffinierter Scherz. Wie Wolfgang Hildesheimers fiktive Biografie Marbot (1981) hat es einen sehr ernsten Untergrund. Es erzählt eine tragikomische Geschichte um Liebe und Verrat, um Ehrgeiz und Feigheit. Es wartet mit einem Ensemble von vielschichtigen und überzeugenden Figuren auf und stellt sie in ein stimmiges Zeitkolorit." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 17.08.14 "Eine atemberaubende, bitterböse Geschichte, spannend von der ersten bis zur letzten Seite." SRF, 10 vor 10, 14.08.14