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Die junge Theres kennt als Magd nichts anderes als Arbeit, Strenge und Ungerechtigkeit. Wieso müssen sie verzichten, während andere alles haben? Als sie den Gesetzlosen Heigl trifft, sieht sie die Chance, ihren Traum von Freiheit zu leben. Von klein auf fällt Theres durch ihren Wissensdrang auf. Sie setzt durch, dass sie lesen und schreiben lernt. Harte Arbeit stört sie nicht, aber gegen Ungerechtigkeit wehrt sie sich stets. Theres will die bestehende Ordnung nicht als gottgegeben hinnehmen. Als sie Michael Heigl kennenlernt, glaubt sie die ersehnte Freiheit gefunden zu haben. Gemeinsam…mehr

Produktbeschreibung
Die junge Theres kennt als Magd nichts anderes als Arbeit, Strenge und Ungerechtigkeit. Wieso müssen sie verzichten, während andere alles haben? Als sie den Gesetzlosen Heigl trifft, sieht sie die Chance, ihren Traum von Freiheit zu leben. Von klein auf fällt Theres durch ihren Wissensdrang auf. Sie setzt durch, dass sie lesen und schreiben lernt. Harte Arbeit stört sie nicht, aber gegen Ungerechtigkeit wehrt sie sich stets. Theres will die bestehende Ordnung nicht als gottgegeben hinnehmen. Als sie Michael Heigl kennenlernt, glaubt sie die ersehnte Freiheit gefunden zu haben. Gemeinsam wildern sie und bringen die Beute den Ärmsten. Bald spricht das ganze Land über das ungleiche Paar, das von den Armen verehrt wird. Der Obrigkeit dagegen ist jedes Mittel recht, die Rebellion der beiden zu brechen.
Autorenporträt
Bittl, Monika
Monika Bittl (1963), in einem kleinen bayrischen Dorf aufgewachsen, hat nach einer journalistischen Ausbildung und Auslandsaufenthalten in Sizilien, Ägypten und Island Germanistik, Psychologie und Film in München studiert. Seit 1993 ist sie freie Autorin und schreibt mit großem Erfolg Drehbücher, Sachbücher und Romane. "Ich hatte mich jünger in Erinnerung" stand ein halbes Jahr auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und 2 Jahre lang unter den Top 20. Monika Bittl lebt mit ihrer Familie in München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2012

Aufmüpfig aus der Not heraus
Die Schriftstellerin Monika Bittl schreibt am liebsten über Frauen – auch in „Freiwild“, ihrem neuesten Roman
München – Die Rote Res hätte es sich wirklich leichter machen können. Muss diese kluge Frau sich ausgerechnet einen Räuber als Mann suchen. So einen richtig sturen Kerl, der auf Bücher eifersüchtig ist. Monika Bittl erzählt in ihrem neuen Roman „Freiwild“ die Geschichte eines ungleichen Paares, das Mitte des 19. Jahrhunderts im Bayerischen Wald hauste, gemeinsam wilderte und die Beute mit den Armen teilte. Natürlich geht das nicht ewig gut. Die beiden werden verraten und in Straubing vor Gericht gestellt. An diesem Punkt setzt der Roman ein, der aus verschiedenen Blickwinkeln – dem Tagebuch der Res, den Aktennotizen des Gerichtsbeobachter, Zeugenaussagen und Briefen – den Prozessverlauf schildert.
  „Freiwild“ ist der vierte Roman der in München lebenden Autorin. Und wie die anderen drei spielt er in der Vergangenheit. Woher ihre Vorliebe für historische Stoffe kommt, weiß Monika Bittl nicht so genau. „Vielleicht, weil ich in Geschichte so schlecht war“, sagt sie und lacht. Das Auswendiglernen diverser Regenten und deren Siege langweilte sie. „Ich hätte gern mehr über den Alltag erfahren.“ Was ihr seinerzeit versagt blieb, holt sie jetzt bei der Recherche für ihre Bücher nach. Sie stöbert in Archiven, sucht nach alten Akten und Büchern, liest alles, was sie über die jeweilige Zeit finden kann. „Es macht mir Spaß, rauszufinden, wie die Menschen tatsächlich gelebt haben.“
  Sowohl die Rote Res als auch der Räuber Michael Heigl sind historische Personen. Über beide ist nicht allzu viel bekannt. Die wenigen Quellen hat Autorin Michaela Karl in ihrem Buch „Sozialrebellen in Bayern“ zusammengetragen. Ihre Materialien belegten erstmals die Existenz der Roten Res, die bis dahin nur in der mündlichen Überlieferung überlebt hatte, wenn auch nur als Bezeichnung für wilde Mädchen. Doch die Quellenlage ist dünn, denn die Tatsache einer bayerischen Räuberin wurde um diese Zeit doch lieber unter den Tisch gekehrt. Daher ist der Großteil des Romans reine Fiktion, obwohl er durch die Collage-Technik authentisch wirkt. Nur manche Aussagen des Regierungskommissars Christoph vor dem Straubinger Gericht sind echt. „Den habe ich zum Teil wortwörtlich zitiert, weil ich dazu Akten fand“, sagt Bittl. Und es amüsiert sie sehr, dass ihre Lektorin genau diese Stellen übertrieben fand. Verständlich, denn dieser Christoph, der das Räuberpaar auf Befehl des Königs jagte und auch stellte, war kein angenehmer Mensch. Die Waldler waren für ihn nur „rückständiges Vieh“.
  Neben der Liebe zur bayerischen Geschichte gibt es noch eine weitere Konstante in Bittls Romanen. Ihre Hauptfiguren sind immer aufmüpfige Frauen. „Die Expedition“ erzählt von fünf Frauen, die sich 1903 zu einer Alpenüberquerung aufmachen. In „Bergwehen“ findet sich die Hebamme Lucilie Vinzenz 1811 nicht mit dem Tod so vieler Wöchnerinnen ab, obwohl ihre Vermutung, dass das Kindbettfieber hygienische Ursachen hat, keinen der Ärzte interessiert. Ihr Erstling „Irrwetter“ kreist um die Macht des Aberglaubens, der das Leben einer jungen Frau schwer belastet.
  „Ich bin selber eine Frau und schreibe leichter über Frauen“, begründet Bittl ihre Vorliebe für Heldinnen. Dass diese ständig an Grenzen stoßen, also fast gezwungenermaßen rebellieren, erleichtert ihr die Dramaturgie und den Spannungsaufbau, beides wichtige Momente für Bittl, die nach ihrem Studium erst einmal Drehbücher schrieb. Unterhalten sollen ihre Romane auch, sagt sie. „Anspruch muss schließlich nicht schwer daherkommen.“
  Inzwischen sitzt sie schon am nächsten Buch, einer Familiensaga, die 1861 einsetzt. Und natürlich ist die Figur, die die Geschichte ins Rollen bringt, wieder eine aufmüpfige Frau.
SABINE REITHMAIER
    
Monika Bittl liest aus „Freiwild“ am Donnerstag, 18. Oktober, 20 Uhr, Literafé, Georgenstr. 105
Monika Bittls Romane beschäftigen sich meist mit Rebellinnen.
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"Es ist eine faszinierende Art, eine Geschichte zu erzählen und die Leser bekommen durch die gewählten Ausschnitte aus den Prozessunterlagen einen guten Einblick in die Denkstruktur aller Beteiligten. Besonders ins Auge fällt dabei der fortschrittliche Geist der Roten Res. Ihre Reden vor dem Gericht wie auch ihre Tagebucheinträge erzählen davon, dass die junge Frau ihrer Zeit im Denken weit voraus ist." (Rita Dell'Agnese) www.histo-couch.de 20121001