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Auch ein Charles Baudelaire experimentierte mit bewusstseinserweiternden Drogen um seine Kreativität zu steigern, dieses Essay widmet Baudelaire seinen Erkenntnissen hierzu. Alkohol, Opium und Haschisch verfehlten die erhofften rauschhaften Eingebungen leider völlig. Wahre Bewusstseinserweiterung entsteht durch die Anbindung des Geistes, das begnadete Genie trägt bereits die Gabe der hohen Bewusstheit in sich...

Produktbeschreibung
Auch ein Charles Baudelaire experimentierte mit bewusstseinserweiternden Drogen um seine Kreativität zu steigern, dieses Essay widmet Baudelaire seinen Erkenntnissen hierzu. Alkohol, Opium und Haschisch verfehlten die erhofften rauschhaften Eingebungen leider völlig. Wahre Bewusstseinserweiterung entsteht durch die Anbindung des Geistes, das begnadete Genie trägt bereits die Gabe der hohen Bewusstheit in sich...
Autorenporträt
Charles Baudelaire (1821-67) hat überwiegend in Paris gelebt, wo er das väterliche Erbe als Großstadtdandy durchbrachte. Er war auch tätig als Kunstkritiker, übersetzte Poe und entdeckte die Musik Richard Wagners für Frankreich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.04.2011

DAS HÖRBUCH
Berauschet Euch
Alexander Fehling und Jeanne Moreau lesen Baudelaire
Wer nicht das Joch der Gegenwart tragen will, muss sich berauschen, gleichviel ob mit Wein, Tugend oder Poesie. So sagt es Charles Baudelaire in seinem Gedicht „Enivrez-Vous“ (Berauschet Euch, Get Drunk). Kai Grehn hat das Gedicht an Musiker und Bands geschickt. Was ihnen einfiel zum Rausch, sei es auftrumpfend, euphorisch improvisierend, spielfroh oder schweifender Klang, umrahmt nun eine Lesung aus Baudelaires „Die künstlichen Paradiese“, der großen Huldigung an Haschisch und Opium aus dem Jahr 1860, die halb Erfahrungsbericht ist und Gebrauchsanweisung, halb wissenschaftliche Analyse, vor allem aber ein Manifest der Poetisierung von allem, der Kunst, des Lebens, der Apotheken und des Ich. Nicht Wunderdinge erwarten den Drogenkonsumenten, nur gesteigerte Natur. Alles erscheint wie in einem Vergrößerungspiegel.
Den stark gekürzten Text liest Alexander Fehling, der jüngst als Goethe und Andreas Baader im Kino zu sehen war. Fehling besitzt die Stimme eines Verführers, man kann sich ihr schwer entziehen. Sie ist tief und umschließt den Hörer wie in einem Zaubermantel. Er spricht Baudelaire mit würdevollem Ernst, als gelte es, eine Erlösungsbotschaft zu verkünden. Da wird Rausch zur Aufgabe, nicht zur Versuchung, und die Langeweile macht sich breit, die man aus den Chill-out-Zonen cooler Clubs kennt. Die Entgrenzung des Ich bleibt Behauptung, selbst ein nüchternes Hirn beginnt abzuschweifen statt zuzuhören, bis eine Frauenstimme es weckt: die rauchige, sofort gefangen nehmende von Jeanne Moreau. Sie trifft den Ton der Erfahrenen, über sich selbst Verwunderten. Mit ihr steht man am leuchtenden Abgrund, den Baudelaire leidenschaftlich kühl umkreiste. Ihr Auftritt holt dieses Hörspiel aus dem Himmel der Ambition auf den Boden der Kunst.
JENS BISKY
CHARLES BAUDELAIRE: Die künstlichen Paradiese. Regie: Kai Grehn, Sprecher: Alexander Fehling, Jeanne Moreau, Jule Böwe. Musik: Nouvelle Vague, Tuxedomoon, Anne Clark, Tarwater, Sandow u.a. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2011. 1 CD, 80 Minuten, 16,95 Euro.
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