9,90 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Ein Buch, zwei Geschichten, ein Thema.
Peter Härtling folgt zwei Figuren: einem alternden Schauspieler und dem jungen Maler Carl Philipp Fohr. Der eine reist in unseren Tagen als Vorleser durch die Republik, der andere wandert im Zeitalter der Romantik nach Rom, um dort zu einem großen Werk anzusetzen.
Beide leben sie im Aufbruch und kosten das Leben aus. Der Schauspieler ist fasziniert von der Idee, letzte Bücher großer Schriftsteller vorzulesen. Fohr sucht in Rom Anschluss an seine Kollegen im Café Greco und eine neue Form der Malerei.
Wie in seinen großen Künstlerromanen erzählt
…mehr

Produktbeschreibung
Ein Buch, zwei Geschichten, ein Thema.

Peter Härtling folgt zwei Figuren: einem alternden Schauspieler und dem jungen Maler Carl Philipp Fohr. Der eine reist in unseren Tagen als Vorleser durch die Republik, der andere wandert im Zeitalter der Romantik nach Rom, um dort zu einem großen Werk anzusetzen.

Beide leben sie im Aufbruch und kosten das Leben aus. Der Schauspieler ist fasziniert von der Idee, letzte Bücher großer Schriftsteller vorzulesen. Fohr sucht in Rom Anschluss an seine Kollegen im Café Greco und eine neue Form der Malerei.

Wie in seinen großen Künstlerromanen erzählt Peter Härtling einfühlsam, anschaulich und fesselnd von zwei Männern, die sich der Kunst verschrieben haben.
Autorenporträt
Peter Härtling, geboren am 13. November 1933 in Chemnitz, Gymnasium in Nürtingen bis 1952. Danach journalistische Tätigkeit; von 1955 bis 1962 Redakteur bei der ¿Deutschen Zeitung¿, von 1962 bis 1970 Mitherausgeber der Zeitschrift ¿Der Monat¿, von 1967 bis 1968 Cheflektor und danach bis Ende 1973 Geschäftsführer des S. Fischer Verlages. Seit Anfang 1974 freier Schriftsteller. Peter Härtling erhielt 2003 für sein Gesamtwerk den Deutschen Bücherpreis. Er lebte bis zu seinem Tod 2017 in Mörfelden-Walldorf.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Stephan Speicher gefallen Peter Härtlings Echo-Geschichten, in denen der Autor auch dieses Mal den Deutschen einen Teil ihrer Geschichte näher bringt. Härtling verbinde in seiner Doppelerzählung über den Schauspieler Robert Brodbeck und den Künstler Karl Philipp Fohr, einen der bedeutendsten Landschaftsmaler der Romantik, fiktive, biografische und auch autobiografische Elemente. Letztere tauchen, wie Speicher anmerkt, in einem eingeschobenen Kapitel zwischen den beiden Geschichten auf.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.11.2013

Die Reise nach Klütz
Wie man dem Volk seine Geschichte erzählt: Peter Härtlings Erzählungen „Tage mit Echo“
Der Schauspieler Robert Brodbeck leidet unter seinem Alter. Es geht ihm nicht schlecht, er hat noch Engagements, auch wenn er nicht mehr spielt, sondern liest. Aber er muss feststellen, dass er sich selbst „auf die Nerven mit einer Endzeitstimmung“ geht. Doch er hat eine Idee: Er will etwas Neues beginnen, letzte Bücher lesen. Und er findet für diese Idee auch Interesse, für Joseph Roths „Legende vom heiligen Trinker“ zum Beispiel und sogar für Uwe Johnsons „Jahrestage“. Das Literaturhaus im mecklenburgischen Klütz, dem Jerichow Johnsons, lädt ihn ein, über den Sommer den gesamten Roman zu lesen, knapp 1900 Seiten. Brodbeck macht sich also auf den Weg.
  Seine Geschichte ist die erste von zweien, die Peter Härtling unter dem Titel „Tage mit Echo“ vereinigt hat. Brodbecks Lesung ist ein Echo des großen Johnson, ein Echo, das gespitzt Ohren findet. Klütz, seine Urlauber wie der harte Kern, „enthusiastische Frauen und in sich gekehrte Männer“, sie wissen zu schätzen, was ihnen geboten wird, nicht zuletzt die sechzehnjährige Sabrina, die in Brodbeck einen Adoptiv-Großvater auf Zeit findet. Der wird durch die Kette der Lesungen aufs Äußerste beansprucht, eine Herzattacke wirft ihn nieder. Aber zuletzt wird alles gut, ihm hilft die Größe der Aufgabe und die wohlwollende Umgebung, das milde soziale Klima voller Respekt und Liebe für die Kunst und ihre Boten. Weiter geht es in Potsdam mit Fontanes Stechlin; auch kann Brodbeck auf Achtung und Neugier rechnen.
  Die zweite Erzählung ist biografischer Natur, sie folgt dem Lebensweg des Malers Karl Philipp Fohr, der zu den besten deutschen Landschaftsmalern seiner Zeit gehörte. Härtling verbindet dessen Geschichte mit der des fiktiven Vortragskünstlers Brodbeck durch ein autobiografisches Zwischenkapitel, und gleich geht es in das kurze Leben Fohrs. Es ist eine unruhige Epoche, die der napoleonischen Kriege, doch ein weiteres Mal lesen wir von Kunstanstrengungen, die durch die freudige Aufmerksamkeit der Umgebung begünstigt werden. Der Vater stützt den Sohn, als er die Schule aufgibt, Lehrer fördern ihn in der Kunst, die Großherzogin von Hessen-Darmstadt setzt herzliches Vertrauen in ihn und finanziert die Ausbildung einschließlich der Romreise.
  Die Begeisterung für Nation und Demokratie erreicht auch Fohr, aber in gemäßigter Form, es ist die Kunst, die ihn lenkt. In den Alpen verzweifelt er schon an der Aufgabe, das Hochgebirge zeichnerisch zu bewältigen, doch im Gasthof ist von Andreas Hofer die Rede, ein Bild von ihm wird gezeigt. Fohr „küsste es wie ein Heiligenbildchen. Die Berge fügten sich seinen Blicken“. Geschichte und Politik führen zur Kunst.
  Dichter und Maler, so lässt der Autor den Maler Peter Cornelius sprechen, hätten die „gleiche Aufgabe, dem Volk seine Geschichte zu erzählen“. Hier hat Härtling sich selbst ins Bild eingefügt. Seit fast fünfzig Jahren erzählt er den Deutschen von ihrer Geschichte, von den Verbrechen, aber von dem, was das Beste ihrer Geschichte ausmacht, von Lenau, Hölderlin und Mörike, von Schubert und Schumann. Es sind nicht immer, aber meist Echo-Geschichten, die wir Härtling verdanken.
STEPHAN SPEICHER
  
  
  
  
Peter Härtling: Tage mit Echo. Zwei Erzählungen. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2013.
256 Seiten, 18,99 Euro, E-Book 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
»Härtling erweist sich hier wieder als Rhapsode der Herzenswärme, als Dichter, für den Menschlichkeit nicht nur ein Lippenbekenntnis bedeutet.« Ulf Heise Freie Presse 20131113