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Chosen by the Guardian as one of the Best Books of the 21st Century
From the MAN BOOKER PRIZE- and WOMEN'S PRIZE-SHORTLISTED author of Swing Time, On Beauty and Grand Union
'BELIEVE THE HYPE' The Times
The international bestseller and modern classic of multicultural Britain - an unforgettable portrait of London
One of the most talked about debut novels of all time, White Teeth is a funny, generous, big-hearted novel, adored by critics and readers alike. Dealing - among many other things - with friendship, love, war, three cultures and three families over three generations, one
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Produktbeschreibung
Chosen by the Guardian as one of the Best Books of the 21st Century

From the MAN BOOKER PRIZE- and WOMEN'S PRIZE-SHORTLISTED author of Swing Time, On Beauty and Grand Union

'BELIEVE THE HYPE' The Times

The international bestseller and modern classic of multicultural Britain - an unforgettable portrait of London

One of the most talked about debut novels of all time, White Teeth is a funny, generous, big-hearted novel, adored by critics and readers alike. Dealing - among many other things - with friendship, love, war, three cultures and three families over three generations, one brown mouse, and the tricky way the past has of coming back and biting you on the ankle, it is a life-affirming, riotous must-read of a book.

'The almost preposterous talent was clear from the first pages' Julian Barnes, Guardian

'Street-smart and learned, sassy and philosophical all at the same time' New York Times

'Outstanding' Sunday Telegraph

Autorenporträt
Zadie Smith
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2001

Der Boden unter ihren Füßen
Lustiger als Rushdie: Der verblüffende Erstlingsroman „Zähne zeigen” von Zadie Smith
Eigentlich hat alles mit ihrer Stimme zu tun. Überraschend tief ist die und ein wenig müde, manchmal vernuschelt und immer ironisch, ziemlich distanziert und dabei doch weich, wenn sie will.
Es war in Seattle im letzten Sommer, da stand Zadie Smith im Untergeschoss von M Coy Books vor lauter Leuten, die unter dem Arm geklemmt ihr dickes weißes Buch hielten, auf dem in goldenen Buchstaben die Worte „White Teeth” standen, und in den Augen hatten diese Leute jenen besonderen Glanz, der davon kommt, wenn Menschen zu viel in Buchhandlungen herumsitzen, Tee trinken und in Literaturzeitschriften blättern. Als Zadie Smith an diesem Nachmittag auf die kleine Bühne kam, da sagte sie, dass sie etwas kaputt sei vom Jetlag und außerdem recht traurig, schließlich habe England gerade bei der Europameisterschaft gegen Rumänien verloren. Dann klappte sie das Buch auf und begann von Archie zu erzählen und von Samad und all den anderen alten, weltmüden Männern, die jeden Tag in O’Connell’s Poolroom sitzen, um sich die immergleiche Frage zu stellen, ob sie eggs, beans, chips und toast essen wollen oder lieber beans, eggs, chips, toast und mushrooms. Wenn man die Augen zumachte, dann hörte man den Singsang, der nach London klang und nach klappernden Dominosteinen und dem Gerede schlecht gelaunter Männer. Wenn man die Augen öffnete, dann sah man eine junge Frau in Jeansjacke. Und irgendwie kamen diese Eindrücke nur schwer zueinander.
Woher haben Sie das, fragten die Leute nachher, woher wissen Sie das, wie geht das? Und weil Zadie Smith auf solche Fragen auch keine rechte Antwort wusste, weil sie erzählte, wie sie mit 22 Jahren als Studentin in Cambridge den Roman „White Teeth” begonnen hatte, weil sie auch ein wenig ratlos war angesichts des Erfolges ihres ersten Buches – gerade deshalb war das Geheimnis ihres Erfolges plötzlich ganz nah. Mit welcher Blindheit mussten andere Schriftsteller durch die Welt gehen, dachte man, ohne mit solchen Geschichten nach Hause zu kommen? Kein besonders netter Gedanke, zugegeben.
Zadie Smith ist eine Ausnahme, nicht weil sie schwarz ist oder weil sie jung ist oder weil sie schön ist oder weil sie ein Buch geschrieben hat, das in England auch ein Jahr nach dem Erscheinen in den Verkaufslisten ganz oben ist – Zadie Smith ist eine Ausnahme, weil sie zeigt, wie einfach und wie schwierig das Erzählen ist. Und wenn man so will, dann hat das mit den Stimmen zu tun: mit ihrer eigenen, aber auch mit den vielen anderen, die in ihrem dicken und weitgespannten Roman aufklingen. Ihre eigene, wie gesagt, ist jung und dabei abgeklärt, sie kann spöttisch sein, schnippisch und schnell, aber auch neugierig, überraschend, forschend. Ihre Stimme klingt so, als zwinge sie sich zu jedem Wort und könne doch nicht aufhören zu erzählen. Zadie Smith behandelt die Welt wie ein Kind, das schon alles über das Leben weiß, aber zu klug ist, alles zu erklären.
Und dass ihr das gelingt, ist eine der großen Stärken von „Zähne zeigen”, wie der Roman, der gerade im Droemer Verlag erschienen ist, in der Übersetzung heißt (Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. 656 Seiten, 44,90 Mark). Denn im Unterschied zu ihren Altersgenossen, die die Welt gern aus einer Perspektive beschreiben, die zwischen Kniehöhe und Bauchnabel liegt, ist „Zähne zeigen” von einer erzählerischen Energie befeuert, die die Figuren durch verschiedene Zeiten und Räume treibt – und natürlich trotzdem beim Bauchnabel landet, aber eben, wie soll man sagen, auf eine epische Art. Und wer in dieser Welt etwas erklären will, der ist eh schon verloren.
Die Geschichte mit der Maus
Die Themen sind groß, von denen Zadie Smith erzählt, und die Menschen sind klein, und wie sie beides zusammenbringt, das ist eine Meisterleistung, die doch ein wenig staunen macht. Um Einwanderer aus Jamaika geht es und um Einwanderer aus Indien, um verkrachte weiße Engländer und verkrachte nicht-weiße Engländer, um die Verwirrungen der zweiten und dritten Einwanderergeneration, die mit der Anhäufung von Vergangenheit, mit den Verstopfungen der Gegenwart und den ganz normalen Schrecken der einsetzenden Pubertät zu kämpfen hat. Es geht um Religion, Fanatismus und eine kleine braune Gen-Maus, Zeugen Jehovas treten auf, radikale Muslime und radikale Tierschützer, und die Meisterschaft, mit der Zadie Smith die Balance hält aus Tragik, Komik und dann eben auch Weisheit, zeigt sich schon auf den ersten Seiten ihres mehr als 600 Seiten langen Romans. Vom selbstmordwilligen Archie schwenkt der Taubenschwarm hinüber zur Fleischerei des dicken Mo Hussein-Ishmael, dessen Weltsicht sich in einem Satz zusammenfassen lässt: „Die Scheiße ist nicht die Scheiße, die Taube ist die Scheiße. ”
Archie, der vor dem Selbstmordversuch in seinem alten, abgasgefüllten Cavalier Musketeer Estate, wie bei allen wichtigen Entscheidungen in seinem Leben, eine Münze geworfen hatte, stolpert also wieder hinaus ins Leben, nachdem ihn Mo mit den Worten vertrieben hat: „Dieser Ort hier ist halal. Koscher, kapiert? Falls Sie hier sterben wollen, mein Freund, müssen Sie leider vorher erst ordentlich ausgeblutet werden. ” Es ist „früh am Morgen, Ende des Jahrhunderts”, genauer gesagt am 1. Januar 1975, und wer an diesem Tag noch lebt, der hat den Weltuntergang überstanden. Clara Bowden etwa, die bildschöne, zahnlose Tochter jamaikanischer Eltern, die wie ihre Mutter und die anderen Zeugen Jehovas eigentlich mit einem umfassenden Abschied zu diesem Datum gerechnet hatte. Statt dessen trifft sie den nicht mehr ganz jungen Alfred Archibald Jones, eine etwas traurige Existenz, und, wie man so sagt, die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Und während man so in den Sog der kleinen Wahrheiten und der großen Lügen gerät, den merkwürdigen Lebensläufen der Zwillinge Millat und Magid nachgeht und über die bösen Witze von Zadie Smith lacht, während man also sehr begeistert dieses Buch liest, merkt man plötzlich, wie sehr man das alles vermisst hat: dass da jemand erzählt, und man weiß, warum. Jemand also, dem das Erzählen ein Mittel ist, die verschiedenen Stimmen der Gegenwart aufzuzeichnen. In der Ebene des Pop ist da jemand, der ein Senkblei in die Vergangenheit herunterlässt – kein Wunder also, dass die sich überschlagende Begeisterung in England, wo Zadie Smith neben anderen Auszeichnungen zuletzt den Whitbread Price für den besten Erstlingsroman gewann, auch gegen sie wendete. Zu konsensfähig, zu liberal, zu langweilig damit.
„Alles Vergangene ist Prolog” steht als Motto aus Shakespeares „Sturm” am Anfang des Buches. Oder, wie es auch heißen könnte: „the wicked lie, that the past is always tense and the future, perfect”, was dann in der auch sonst recht ungelenken Übersetzung zu der Lüge wird, „dass die Vergangenheit immer einfach und die Zukunft vollendet ist”. Die aus dem Sumpf des Gestern geborenen Geschichten aus einem London von heute sind auch deswegen so erfolgreich, weil sie nicht nur sprachlich brillant aufgeschrieben sind, sondern einen Raum eröffnen, der den meisten Büchern, gerade dieser Generation, verschlossen bleibt. Eine Welt, in der man eine Tür öffnen kann, „und dahinter ist nur ein Bad oder ein Wohnzimmer. Bloß neutrale Räume. Und nicht dieses endlose Labyrinth aus gegenwärtigen Räumen und vergangenen Räumen und Sachen, die vor Jahren darin gesagt wurden, und überall verteilt der historische Scheiß von allen Bewohnern. ” Eine Welt ohne Vergangenheit, eine Welt ohne Geschichten. „Lucky motherfuckers. ”
GEORG DIEZ
In London weltberühmt: Die Schriftstellerin Zadie Smith
Foto: Droemer Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2001

Gleitflug mit abgenagtem Hühnchenflügel
Das Leben ist ein mitternächtlich Ding: "Zähne zeigen", der Debütroman der jungen britischen Autorin Zadie Smith · Von Annette Pehnt

So ist das in Willesden: verrammelte Sandwichbar mit demolierter Leuchtreklame neben Schlüsseldienst neben permanent geschlossenem Friseursalon. Im Souterrain näht eine Inderin Schlaghosen, auf dem Basketballplatz der Gesamtschule spielen islamische Kinder namens Colin oder Susan mit Tennisschlägern Kricket, und im Curry House serviert Samad Iqbal den Gästen Tandoori Shahi Jhinga mit Pommes. Samads bester Freund Archie, mit dem er die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in einem kaputten Panzer irgendwo an der bulgarischen Grenze verstreichen ließ, ist Engländer. Aber was heißt das schon in einer Stadt, in der Muslime den Zeugen Jehovas beitreten und karibische Einwanderer zum Frühstück Orangenmarmelade aufs Toastbrot streichen.

Um Samad, Archie und ihre Familien entfaltet Zadie Smith in ihrem Debütroman "Zähne zeigen" ein England, in dem das Britische so aufgeweicht ist wie zu lange gekochter Kohl. Hochtrabende Deutungen einer multikulturell engagierten Kritikergarde wischt sie in den Interviews, um die sie zur Zeit allenthalben gebeten wird, mit einer lässigen Handbewegung vom Tisch: Sie habe einfach ein lustiges Buch über Leute mit verschiedenen Hautfarben schreiben wollen. Das ist ihr ohne Zweifel gelungen: Der Roman "Zähne zeigen" karikiert das leidenschaftliche Engagement eines Elternbeirats für die Schultombola genauso gekonnt wie das düstere Säbelrasseln der islamischen Fundamentalisten, Zweigstelle Kilburn, oder die lüstern gepflegten apokalyptischen Visionen der Zeugen Jehovas. Aber mit der Komik der Verhältnisse allein begnügt sich dieser breit angelegte Roman längst nicht.

Zadie Smith ist mit fünfundzwanzig Jahren in einem Alter, in dem sich Autoren hierzulande üblicherweise eher an der eigenen Biographie, an intimen Beziehungen und an begrenzten Räumen abarbeiten. Blütenstaubzimmer aber sind Smith' Sache nicht. Ihr ehrgeiziger und zugleich entwaffnend unbefangener Versuch über das Miteinander verschiedener Gemeinschaften, über den alten Wunsch nach Zugehörigkeit, über das Eigene und das Fremde holt weit aus, umspannt Weltkrieg und Flower-Power, Mauerfall und Thatcherism.

Archies und Samads Freundschaft beginnt 1945 in einem bulgarischen Dörfchen, wo die beiden britischen Soldaten beim Pokern und Morphiumschnupfen das Ende des Zweiten Weltkrieges verpassen und den einzigen Nazi, dessen sie habhaft werden können, laufenlassen. Verpaßte Gelegenheiten gibt es zuhauf in diesem Roman, verpatzte Chancen, sorgfältig geschmiedete Pläne, die der Lauf der Dinge zunichte macht. Smith' Figuren stolpern durch das Zeitgeschehen, nähren sich von Geschichte und werden doch nicht satt daran. Während Archie Falztechniken für Werbebroschüren entwickelt und den dreizehnten Platz im olympischen Radrennen 1948 nicht verwinden kann, hadert Samad mit seinem Los als Curry-Kellner und dem Heldentod seines von der Geschichte vernachlässigten indischen Urgroßvaters Mangal Pande im Sepoy-Aufstand von 1857. Während die Erfindung der Familienmythen die Iqbals und die Jones beschäftigt hält, rauschen die großen Ereignisse beiläufig über die Bildschirme. Als die Berliner Mauer fällt, von der niemand in Willesden so recht weiß, wer sie erbaut hat und warum sie verschwinden soll, spielt Archie auf dem Sofa mit der Fernbedienung und nagt an einem Hühnchenflügel.

Samad beschließt endlich, das Leben nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und das Schicksal in die Hand zu nehmen, denn wenigstens seine Kinder sollen wissen, wohin sie gehören. Weil das Geld nur für ein Flugticket reicht, schickt er den begabten Magid zurück nach Bangladesh, auf daß er als ein rechter Muslim aufwachse. Dessen Bruder und den Frauenhelden Millat läßt er in Willesden. Aber Identitäten lassen sich nicht zuteilen wie neue Mäntel, und das Experiment mißlingt gründlich: Magid kehrt später als erfolgreicher Rechtsanwalt zurück nach London und arbeitet mit dem Genetiker Chalfen an dem Pionierprojekt einer genetisch kodierten SuperMouse, getrieben von der Vision einer von Menschenhand geordneten und perfektionierten Welt. Teufelswerk in den Augen seines Vaters, dem als strenggläubigem Muslim das Leben "ein mitternächtlich Ding, fadenscheinig, leicht zu verlieren wie ein Schlüsselring oder eine Haarspange" ist. Millat dagegen, der Willesden nie verlassen hat, gerät nach der Rushdie-Affäre in aufgeheizte fundamentalistische Kreise, die ihm die reine Lehre einhämmern und ihn sogar zeitweilig von der Vielweiberei abbringen.

Für die jüngere Generation, die dann in den Mittelpunkt des Epos rückt, werden die Chalfens, die intellektuelle Vorzeigefamilie von Willesden, zum geistigen Gravitationszentrum. Millat soll dort auf Anordnung des Schuldirektors seine sozialen Fähigkeiten aufpolieren und den liberalen Humanismus der akademisch gebildeten Mittelklasse inhalieren, vergreift sich aber lieber an Joyce Chalfens edlem Cognac und verdreht den hochbegabten Chalfen-Kindern die Köpfe.

So recht weiß bei Zadie Smith niemand, wohin mit sich in Willesden und der Welt. Ideologien und Hautfarben kreuzen und vermischen sich, und ihre Träger verlieren die Kontrolle in einer Zeit, in der zwischen Bangladesh und Nord-London, Islam und Veganismus, Kiffen und Kinderkriegen alle Optionen offenstehen und doch nicht frei wählbar sind. Doch die Fäden laufen zusammen in der Hand der Erzählerin, die die Sehnsüchte ihrer Figuren in eine furiose Fröhlichkeit überführt. So souverän, wie sie ihre angekratzten Helden durch die Weltgeschichte schickt, so unbekümmert herrscht sie über Zeit und Raum.

Ohne Scheu gebärdet Smith sich allwissend, kommentiert die Rushdie-Affäre, das britische Schulsystem oder den öffentlichen Nahverkehr, schiebt ein feministisches Pamphlet über den Gartenbau und die sexuelle Revolution oder eine Chronik von Archies Lieblingskneipe ein. Dann wieder lehnt sie sich zurück, läßt Jahre vergehen, Bäuche schwellen und Nebenfiguren sprießen, Großmütter und Liebhaber, Kiffbrüder und Penner. Realismus gilt ihr dabei nicht als oberstes Gesetz. Wenn Archie wieder einmal eine Münze wirft, um dem Zufall die Entscheidung zu überlassen, kann es passieren, daß das Geldstück in Zeitlupe durch die Luft direkt in den Schlitz eines Flipperautomaten trudelt.

So kann Smith schließlich alle in einem bizarren Finale zusammenführen, das den Zufall und die Unvorhersehbarkeit feiert. Als Marcus Chalfen am Silvesterabend 1992 einer kleinen, ausgewählten Öffentlichkeit seine SuperMouse vorstellen will, bricht ein wahrer Veitstanz los. Alle sind sie gekommen und haben sich ins biogenetische Institut eingeschleust, um die genetische Revolution im Keim zu ersticken, Islamisten und Tierschützer, Iqbals und Jones, Eltern und Kinder. Vergangenheit und Gegenwart überlappen sich, Schüsse fallen, und im allgemeinen Aufruhr entkommt unbemerkt die SuperMouse, Chalfens Hoffnungsträger für eine beherrschbare Zukunft der Menschheit.

Vielleicht ist dies die Ouvertüre für den nächsten Akt, in dem der Zufall die Regie führt. Bühnenbild: "neutrale Räume. Und nicht dieses endlose Labyrinth aus gegenwärtigen Räumen und vergangenen Räumen und Sachen, die vor Jahren darin gesagt wurden, und überall verteilt der historische Scheiß von allen Bewohnern. Keine Moschee. So gut wie keine Sünden. Reichlich Vergebung. Keine Dachböden. Keine Skelette in Schränken. Keine Urgroßväter." Aber dann könnte Samad Iqbal nicht mehr von Mangal Pande erzählen und Zadie Smith nicht mehr von Samad Iqbal. Und das wäre schade.

Zadie Smith: "Zähne zeigen". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Wesel und Klaus Trimmermann. Droemer Verlag, München 2001. 650 Seiten, geb., 44,90 DM.

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