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Er ist mutig, klug und voller Zuversicht: Sir Oblong-Fitz-Oblong, der kleine dicke Ritter mit dem großen Herzen, der es wagt, ganz allein gegen den bösen Baron Bolligru zu kämpfen.

Produktbeschreibung
Er ist mutig, klug und voller Zuversicht: Sir Oblong-Fitz-Oblong, der kleine dicke Ritter mit dem großen Herzen, der es wagt, ganz allein gegen den bösen Baron Bolligru zu kämpfen.

Autorenporträt
Robert Oxton Bolt (1924 - 1995) war ein englischer Dramatiker und Drehbuchautor. Er besuchte die Manchester Grammar School und studierte anschließend Geschichte und Englisch an der Universität Manchester. Er schrieb Drehbücher zu bekannten Filmen wie Doktor Schiwago und Lawrence von Arabien. Für Doktor Schiwago wurde Bolt mit einem Oscar ausgezeichnet. Bolts Bühnenstück für Kinder Der kleine dicke Ritter (The Thwarting of Baron Bolligrew) wurde von der Augsburger Puppenkiste als Marionettenstück produziert und erstmals Ende 1963 vom Hessischen Rundfunk in sechs Folgen gesendet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.11.2005

Band 10
Drachen jede Menge
Robert Bolt: „Der kleine dicke Ritter”
Nein, die berühmte Blechbüchsenarmee kommt im kleinen dicken Ritter leider nicht vor. Ansonsten aber gibt es alles, was es in einem Buch geben muss, mit dessen Hilfe man in ferne, aber nicht existierende Länder und nie gemessene Zeiten verreisen kann. Es gibt also: Ritter, mehrere und einen herzensguten und armstarken, eben Oblong-Fitz-Oblong; Drachen, jede Menge; Bösewichter, zwei. Und außerdem noch: sprechende Tiere; hochragende Burgen; perfide Zauberer; gestohlene Pralinenschachteln. Eigentlich gibt es nichts, was es gibt, in diesem Buch nicht. Und das, was es doch nicht gibt in diesem Buch, ist entweder verwerflich - Computer, Autos, Fernsehen - oder führt ins Unglück - Liebeshändel, Fußball, Vanilleeis.
Ich habe den „kleinen dicken Ritter Sir Oblong-Fitz-Oblong” in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts - wie das schon klingt: des vergangenen Jahrhunderts - kennen gelernt. Da kam er im Fernsehen, das schwarz-weiß war und drei Programme hatte. Eigentlich reichte das auch. Man kann ohnehin nicht mehr als ein Programm auf einmal anschauen. Die Augsburger Puppenkiste hatte Oblongs Schicksal 1963 auf die Bühne und vor die Kameras gebracht. Robert Bolt hatte Oblongs Geschichte ursprünglich als Hörspiel geschrieben, aber sie liest sich auch als Buch ganz trefflich. Übrigens gibt es im US-Bundesstaat Illinois ein Städtchen, das Oblong heißt. Ich bin ganz sicher, dass es nach dem kleinen dicken Ritter benannt ist.
Wie bei jedem guten Buch, zum Beispiel bei den Buddenbrooks oder bei Gutzkows Rittern vom Geiste, ist es auch beim kleinen dicken Ritter Oblong-Fitz-Oblong schwierig, die Handlung und vor allem die Seele der Handlung in Kürze hinreichend zu beschreiben. Oblong wird vom Herzog auf die Bolligru-Insel geschickt, wo der Baron Bolligru sein Unwesen treibt. Bolligru ist eine Art Saddam Hussein, der Kirchen zerstört und der Völlerei sowie der allgemeinen Unmoralität huldigt. Oblong dagegen ist ein durch und durch guter, gelegentlich gepanzerter Mensch, der normale Drachen nicht tötet, sondern zähmt, und nicht einmal besonders böse Drachen tötet, sondern ihnen nur ihre zwei Schwänze abschlägt, die allerdings wieder nachwachsen. Kämpfen mag er eigentlich nicht, aber wenn er kämpft, dann kämpft er nicht wie ein kleiner dicker Ritter, sondern so, als wäre er ein Mitglied der Tafelrunde von König Artus oder mindestens der beste aller Playmobil-Ritter. Übrigens glaube ich, dass Oblong das Vorbild aller Playmobil-Ritter ist.
Auf der Bolligru-Insel jedenfalls geht es rund, zumal da Oblong eine Dohle namens Dolfus und der Dachs Wilhelm, ein gebenedeiter Lochgräber, zur Seite stehen. Bolligrus Spießgeselle ist ein Schläger namens Schwarzherz, der genauso doof wie behaart ist. Besonders hübsch ist das Kapitel, in dem Oblong zum Richter gewählt wird. Das ist nicht nur ein Grundkurs in Staatsbürgerkunde, sondern auch eine Unterweisung in der Kunst der warmherzigen Intrige. Der Oblong jedenfalls ist ein Buch, das man als Kind toll findet und als Erwachsener immer noch großartig.
KURT KISTER
Der kleine dicke Ritter im Flug
Illustration: Horst Lemke
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Eines der zauberhaftesten Werke
Dieses auf einem BBC-Hörspiel basierende Buch ist eines der zauberhaftesten Werke, das je in den Bücherschrank von kleinen, aber auch großen Lesefreunden geraten ist. In der Tradition eines Michael Ende zeichnet Autor Robert Bolt liebevoll das Portrait des Helden Oblong-Fitz-Oblong, eines nicht mehr ganz jungen Mannes, der mit seinem schon etwas lichten Haar und der gedrungenen Gestalt nicht wirklich dem gängigen Ideal eines ruhmreichen Ritters entspricht.
Sein Sinn für Gerechtigkeit ist mindestens ebenso groß wie seine Liebe zu Tieren, deren Sprache er - das Vorrecht solcher märchenhaften Geschichten - wunderbarerweise beherrscht. Sie zu schützen und nicht zu vernichten, das ist sein Credo - eine, man möchte denken, eher unübliche Haltung im Zeitalter der Drachenbekämpfenden fahrenden Recken.
Sie ist es auch, die den guten Oblong (ein Schelm, der Parallelen zu heutigen Verhältnissen ziehen möchte) der Obrigkeit und seinem unmittelbaren Dienstherrn etwas unbequem macht, weswegen er abkommandiert wird: auf eine einsame Insel, die von einem grausamen und ungerechten Bösewicht beherrscht wird.
Ebenso einfach wie genial
Ganz wie es in einer guten Geschichte sein soll, ist der Kampf gegen Baron Bolligru und seine schurkischen Helfershelfer jedoch kein tumbes körperliches Kräftemessen, sondern eher ein Wettstreit der listigen Schachzüge.
Diese sind teilweise ebenso einfach wie genial - und nie ohne die Hilfe von und den Zusammenhalt unter Oblongs Freunden zu bewerkstelligen, wie etwa die Dohle Dolfus oder Wilhelm, der Dachs.
Was diese ersinnen, um den gemeinen Inselherrn insgesamt sechsmal und schließlich endgültig zu besiegen, ist für Kinder wie Erwachsene auch beim fünften Durchlesen ein amüsantes Lesevergnügen. Und da Werte wie "Freundschaft" und "Fairness" das ganze Buch beherrschen ist es natürlich Ehrensache, daß der böse Bolligru am Schluß nicht vernichtet, sondern bekehrt wird.
Wer dieses Buch, das sich ebenso gut zum Verschenken, wie zum Selber Lesen eignet (egal, wie alt man ist), nicht kennt, hat wirklich und wahrhaftig etwas verpaßt! (Michaela Pelz)
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"[E]ine warmherzige und sprachlich hervorragend geschriebene Geschichte darüber, wie das Gute mit Witz und Grips über das Böse siegen kann." Monika Schrankenmüller Allgäuer Zeitung 20200423