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Dieses luxuriöse Artbook ist auf 400 Exemplare limitiert! Auf 112 Seiten im Überformat finden sich das Comic-Abenteuer und die Original-Bleistiftzeichnungen des Asterix-Zeichners Didier Conrad sowie diverse Vorzeichnungen und Skizzen. Das Buch befindet sich in einer edlen Box, die - als besonderes Highlight - 5 Drucke im Format 270 x 350 mm enthält, von denen je ein Druck von Didier Conrad und Jean-Yves Ferri handsigniert ist.

Produktbeschreibung
Dieses luxuriöse Artbook ist auf 400 Exemplare limitiert! Auf 112 Seiten im Überformat finden sich das Comic-Abenteuer und die Original-Bleistiftzeichnungen des Asterix-Zeichners Didier Conrad sowie diverse Vorzeichnungen und Skizzen. Das Buch befindet sich in einer edlen Box, die - als besonderes Highlight - 5 Drucke im Format 270 x 350 mm enthält, von denen je ein Druck von Didier Conrad und Jean-Yves Ferri handsigniert ist.
Autorenporträt
Jean-Yves Ferri lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Südwestfrankreich, im Départment Ariège. Er lernte mit Comics das Lesen und zeichnete bereits im zarten Alter von 11 Jahren seinen ersten Comic-Strip. Erste Erfolge konnte er Mitte der 90er Jahre als Kinderbuchillustrator verbuchen. 1995 begann seine Zusammenarbeit mit dem in Frankreich sehr bekannten Zeichner Manu Larcenet, als dessen Co-Autor und Szenarist er bis heute wirkt. Albert Uderzos Entscheidung, Ferri als Szenaristen künftiger Asterix-Abenteuer aufzubauen, lag nicht zuletzt an dessen in Frankreich sehr populären Solo-Werk "De Gaulle à la plage", das einen humoristischen Blick auf (fiktive) Abenteuer des großen Generals wirft. Didier Conrad wurde 1959 in der Mittelmetropole Marseille geboren. Seine ersten Cartoons veröffentlichte er 1973 im Magazin "Spirou". Seitdem hat sich Conrad zahlreicher Comic-Serien angenommen und gilt als einer der erfahrensten Comic-Zeichner aus französischen Landen, der unter anderem für Disney und Dreamworks arbeitete. Unter Pseudonym zeichnete er die Abenteuer des jungen Lucky Luke ("Lucky Kid") und ab 2011 den "Marsupilami"-Ableger "Marsu Kids". Conrad lebt mit seiner Familie in Austin, Texas.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2019

Adrenalines Zopf
Die junge rebellische Heldin des neuen Asterix-Bandes „Die Tochter des Vercingetorix“ lässt
die unbeugsamen Gallier manchmal ganz schön alt aussehen. Denn die angebliche Zukunft ist hier wie die Vergangenheit
VON MARTINA KNOBEN
Schön, trotzig und stolz steht sie auf dem Cover zwischen den älteren Herren Asterix und Obelix, um den Hals den Wendelring verdienter Krieger, in ihrem Gürtel steckt ein Schwert. Wie eine Fahne steht der lange rote Zopf im Wind. Ist sie es nun, oder ist sie es nicht? Darüber rätselten Asterix-Experten, seit erste Bilder des neuen Albums veröffentlicht wurden. Gemeint ist Greta Thunberg, die jugendliche Klimaaktivistin, der die Titelheldin des neuen, nunmehr 38. Asterix-Bandes – ein bisschen jedenfalls – ähnlich sieht. Adrenaline heißt sie, ein schwungvoller Name, und tatsächlich ist sie so rebellisch wie die berühmte Greta. „Die Zukunft Galliens ist jung. Und weiblich!“, jubelt der Egmont Ehapa-Verlag, der „Die Tochter des Vercingetorix“ auf den deutschen Markt bringt. Ist das neue Album, das am Donnerstag mit einer Startauflage von fünf Millionen Exemplaren erschienen ist, womöglich ein feministischer „Asterix“? Fällt den Galliern ihr Himmel voller Männerliebe und Männerprügeleien nun doch noch auf den Kopf?
Sechzig Jahre alt ist Asterix in diesem Jahr geworden, da hat man feste Gewohnheiten. Auf der ersten Seite ist wie immer das Stammpersonal der Reihe zu sehen: Asterix und Obelix, der Druide Miraculix, Troubadix und Majestix. Keine Frau ist auf den vorderen Plätzen, selbst Idefix mit seinem Hundeschnurrbart dürfte ein Rüde sein. Das berühmte Dorf der Unbeugsamen ist ein Dorf alter weißer Männer; Frauen sind nur als mütterlich-resolute Matrone oder sexy Anhängsel zu sehen.
Zeit für eine Revision also. Der Szenarist Jean-Yves Ferri und der Zeichner Didier Conrad haben 2013 Albert Uderzo als Autor der Serie abgelöst und stehen seitdem vor der schwierigen Aufgabe, den Klassiker fortzuführen, ihm immer wieder Leben einzuhauchen, ohne die alten Leser zu verschrecken. „Die Tochter des Vercingetorix“ ist ihr vierter Band und, nach „Der Papyrus des Cäsar“ mit seinen Internet-Witzen und dem wieder eher traditionellen „Asterix in Italien“, ein weiterer Versuch, das Asterix-Universum zu modernisieren.
Adrenaline ist die Tochter des legendären Gallierfürsten Vercingetorix, der um das Jahr 50 vor Christus den letzten großen Aufstand der Gallier gegen Rom anführte, sich bei der Schlacht von Alesia jedoch Cäsar geschlagen geben musste. Nach dem Willen der geheimen Widerstandsgruppe Apo („Arverner proben Opposchitschion“) soll der gallische Widerstand unter ihrer Führung wieder aufleben. Was allerdings so gar nicht in Adrenalines Sinne ist: Warum kämpfen und Krieg führen, wo Gallier und Römer doch zusammenarbeiten könnten – gebt ihnen Saatgut statt Waffen! Lasst sie zusammen Getreide und Blumen anbauen! Wider das Wildschwein-System, in dem Tiere überjagt werden! Die Jugend hat solche verrückten Ideen …
Wie viel Zündstoff in solchen Visionen stecken kann, wie viel ein junger Mensch bewegt, der zur richtigen Zeit die richtigen Fragen stellt, beweist gerade die berühmte Greta, die, wie Didier Conrad im Interview beteuert hat, allerdings nicht Vorbild für Adrenaline war (siehe SZ vom 19. / 20. Oktober). Die Wildschwein fressenden alten Männer mit ihren gestreiften Hosen und Flügelhelmen, den Hinkelsteinen und dem seltsamen Frauenbild wirken trotzdem mehr denn je wie Hinterwäldler im neuen Comic. Hat Miesetrix, ein Verräter und der Bösewicht der Geschichte, nicht recht, wenn er konstatiert, dass die Welt sich gewandelt habe und die Zukunft Cäsar gehöre? Wie ernst die Lage dadurch geworden ist, dass Adrenaline mit ihren jugendlich-modernen Ansichten die Grundregeln des Asterix-Universums infrage stellt, erkennt scharfsichtig der Kapitän der Piraten, der Asterix und Obelix inständig bittet: „Versenkt uns, tut irgendwas, aber ich flehe euch an: Lasst uns zum normalen Lauf der Dinge zurückkehren … “
Als Verstärkung für die junge Fremde, die im gallischen Dorf vor den Römern versteckt wird, haben Ferri und Conrad ihr zwei einheimische Jugendliche an die Seite gestellt: Aspix, den Sohn des Fischhändlers, und Selfix, den Sohn des Schmieds. Die beiden stellen lustige pubertäre Dinge an, Selfix zum Beispiel schmiedet einen Helm wie eine Baseballkappe. Wirklich klug und komisch aber ist, wie Ferri und Conrad im Clash der Generationen die alten Helden liebevoll ironisch kommentieren: Obelix, das ewige Kind, bekommt den Auftrag, sich als „Jugendlicher“ den anderen Jugendlichen anzunähern, um herauszufinden, was Adrenaline plant. Was spektakulär misslingt, weil Selfix und Aspix Hinkelstein und Zaubertrank als „Stützen des Wildschweinsystems“ diskreditieren: „Wer weiß, was der Alte in den Zaubertrank mixt?“, überlegt Selfix. Und Aspix ergänzt: „Womöglich hat der dich so fett gemacht!“ Woraufhin Obelix explodiert, um sich am Ende bei seinem Freund Asterix auszuweinen: „Die anderen Jugendlichen mögen mich niiicht!!!“
Das Album ist wirklich lustig. So sollen sich Asterix und Obelix „ganz natürlich“ verhalten, wenn sie den Jugendlichen hinterherspionieren – eine Anspielung auf den Authentizitätswahn unserer Zeit. Und vor allem auch zeichnerisch ist das Album ein Genuss. Eine Prügelei zwischen Schmied und Fischhändler ist ein Wirbel aus blonden Haaren und Bärten, roten Sternen, „Autsch!“ und „Paff!“. Eine Rückblende (auf die Schlacht bei Alesia) kommt in Sepiatönen daher. Und ein Kampf gegen ein römisches Kriegsschiff besteht aus Wimmelbildern voller Römer (Massenszenen beherrscht der Zeichner Conrad besonders gut), die von Obelix in die Flucht geschlagen, auf die Schiffsplanken geklatscht, unter einer Enterbrücke begraben oder mittels dieser in die Luft geschleudert werden, während kleine Textfelder die römische Strategie des Enterns mittels eines „Corvus“, der erwähnten Enterbrücke, erklären. Im Text ist das ein Erfolgsmodell.
Da ist Musik drin, hier zeigen die Autoren, was sie können. Auch die Übersetzung – wieder von Klaus Jöken – findet einen guten Ton. Dass die Story zweitrangig ist, der Spannungsbogen eher der einer Nummernrevue – geschenkt. Schwieriger ist, dass die Möglichkeiten zur Satire, die in dem Stoff stecken, im Verlauf der Geschichte fast völlig verläppern. Und Adrenalines Zopf ist zwar höchst dynamisch gezeichnet, ansonsten hat sie aber wenig Profil.
Die moderne Welt, die sich in ihrer Figur spiegelt, lässt sich eben nicht wirklich ins Asterix-Universum integrieren, ohne den Klassiker zu zerstören. Der Ausweg, den Ferri und Conrad finden, verdeutlicht nur die Zwickmühle, in der sie stecken: Adrenaline verliebt sich in einen jungen Kerl, Letitbix, dessen dezente Tätowierung einen Jugendlichen von heute kennzeichnen soll, dessen Name und Gesang aber auf die Beatles verweisen. Die angebliche Zukunft ist wie die Vergangenheit – wie die Jugend der treuen Asterix-Leser.
Das Dorf der Unbeugsamen
ist ein Dorf alter weißer Männer.
Zeitgemäß ist das nicht
Zaubertrank? Macht fett.
Wildschweine? Werden überjagt.
Die Jugend stellt alles infrage
Jean-Yves Ferri (Text), Didier Conrad (Zeichnungen): Die Tochter des Vercingetorix. Aus dem Französischen von Klaus Jöken.
Verlag Egmont Ehapa, Berlin 2019.
48 Seiten, 6,90 Euro.
Spione, die sich „ganz natürlich“ geben: Asterix und Obelix wollen herausfinden, was Adrenaline und die Dorfjugend planen.
Foto: Egmont Ehapa Media / Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2019 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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