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Das literarische Werk Friedrich Schillers ist deutsches Kulturgut. Seine Beiträge zur Geschichte, Philosophie und Ästhetik wurden viel besprochen, aber seine medizinischen Arbeiten blieben nahezu unerwähnt. Dabei ist sein einzig erlernter Beruf der eines Arztes, eines Militärarztes. Als Eleve reichte er bis zur bestandenen Abschlussprüfung im Winter 1780 mehrere medizinische Dissertationen ein, sogenannte Streitschriften; nicht alle erfolgreich. Das Studium war dualistisch angelegt. Einerseits wurden die biomechanischen Grundlagen der Medizin gelehrt. Andererseits gab es einen…mehr

Produktbeschreibung
Das literarische Werk Friedrich Schillers ist deutsches Kulturgut. Seine Beiträge zur Geschichte, Philosophie und Ästhetik wurden viel besprochen, aber seine medizinischen Arbeiten blieben nahezu unerwähnt. Dabei ist sein einzig erlernter Beruf der eines Arztes, eines Militärarztes. Als Eleve reichte er bis zur bestandenen Abschlussprüfung im Winter 1780 mehrere medizinische Dissertationen ein, sogenannte Streitschriften; nicht alle erfolgreich. Das Studium war dualistisch angelegt. Einerseits wurden die biomechanischen Grundlagen der Medizin gelehrt. Andererseits gab es einen Philosophieunterricht, der den psychologischen Ansatz, die "Seelenlehre", vermittelte. Die Synthese von Medizin und Philosophie eröffnete Schiller den Weg für anthropologische Fragestellungen, die ihn in seinen medizinischen Arbeiten, seinen Dramen und seinen philosophischen Schriften beschäftigten. Die Ausbildung zum Arzt hat fortan seine poetische Kraft auf ein ganz besonderes Thema gelenkt: Es ist die Suche nach dem einheitsstiftenden Prinzip von Körper und Geist des Menschen (Trieb- und Vernunftwesen), denn beim Auseinanderbrechen der Einheit wird aus Gesundheit Krankheit und es entstehen monströse Charaktere. So wird Schiller auch zum Vorreiter der psychosomatischen Medizin.
Autorenporträt
Bernd Werner ist Universitätsprofessor der Medizin. Er hat in Berlin und Tokio studiert, sich im Fach Chirurgie habilitiert und verschiedene wissenschaftliche Preise erhalten. Seine persönlichen Interessen gelten Japan, der Philosophie und Medizingeschichte. 1998 erschien sein Buch "Japan - Reportagen eines deutschen Arztes".