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Über das Archiv als Reservoir und Schatzhaus, als Arbeitsplatz und Zeichen herrschaftlicher Macht.Was charakterisiert Archive? Die französische Historikerin Arlette Farge gibt in ihrem Essay eine mehrfache Antwort. Sie erschließt das Archiv als Schatzhaus, mitunter als Wunderkammer; sie umreißt es als Arbeitsplatz von Archivaren, Magazinern und Historikerinnen; sie zeigt es als Ort, der Auskunft über das Wirken herrschaftlicher Macht gibt.Als unerschöpfliches Reservoir schildert Farge das Archiv. Die Namen und Lebensläufe der Vielen, der angeblich Namenlosen stehen für Anstrengungen - für…mehr

Produktbeschreibung
Über das Archiv als Reservoir und Schatzhaus, als Arbeitsplatz und Zeichen herrschaftlicher Macht.Was charakterisiert Archive? Die französische Historikerin Arlette Farge gibt in ihrem Essay eine mehrfache Antwort. Sie erschließt das Archiv als Schatzhaus, mitunter als Wunderkammer; sie umreißt es als Arbeitsplatz von Archivaren, Magazinern und Historikerinnen; sie zeigt es als Ort, der Auskunft über das Wirken herrschaftlicher Macht gibt.Als unerschöpfliches Reservoir schildert Farge das Archiv. Die Namen und Lebensläufe der Vielen, der angeblich Namenlosen stehen für Anstrengungen - für vielerlei Formen des Versagens wie des Glücks. In Einzelepisoden folgt die Historikerin den Unregelmäßigkeiten, wenn nicht Brüchen dieser Leben.Gerade in seiner Materialität, in seinen Prozeduren wie Skurrilitäten - und den stets möglichen Überraschungsfunden lässt Farge den »Geschmack« des Archivs erkennen.
Autorenporträt
Arlette Farge, geb. 1941, ist französische Historikerin und Forschungsdirektorin am Pariser CNRS sowie Dozentin am dortigen EHESS. Veröffentlichungen u.a.: Familiäre Konflikte: Die Lettres de cachet (1982 mit Michel Foucault hg., dt. 1989); Das brüchige Leben (1986, dt. 1989); Geschichte der Frauen. Frühe Neuzeit (1991 mit Natalie Zemon Davis hg., dt. 1995); Lauffeuer in Paris (1992, dt. 1993).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2012

Akteneinsicht

Kaum ein Begriff ist in den letzten Jahrzehnten so inflationär in den Kulturwissenschaften aufgetaucht wie der des Archivs. Das Archiv ist - durch intensive Rezeption von Michel Foucaults "Archäologie des Wissens" und Jacques Derridas "Dem Archiv verschrieben" - zu einer Armatur geworden, mit der man jedwede kulturelle Observation zwischen Erinnern und Vergessen, Speichern und Verdrängen zu fassen vermeint. Dabei rückte das seit der Antike bekannte Archiv als Ort, an dem relevante rechtliche Dokumente aufbewahrt werden, selten in den Blickpunkt des Interesses. Mehr noch: Das "Archiv" entwickelte sich zu einer kulturellen Trope, die beliebig einsetzbar wird. Die kleine Schrift der Foucault-Schülerin Arlette Farge, die schon 1989 in Paris erschien, macht hier eine wohltuende Ausnahme und verdeutlicht, dass engere Begriffsbestimmungen die Erkenntnis fördern. Emphatisch reflektiert Farge ihre Erfahrungen im Pariser Gerichtsarchiv. Ihre Ausführungen lassen sich in grundlegende Reflexionen über das Archiv als Quelle historischer Forschung, Einschätzungen des generellen Status des historischen Archivs und Erlebnisberichte aus der eigenen Archivpraxis gruppieren. Ihre Einblicke in die Welt des Archivs geben sich nicht nur als Beitrag zu der im Verschwinden begriffenen Epoche papierener Überlieferung zu verstehen - auch in der Verwaltung regiert heute der digitale Akt -, sondern auch als ein Versuch, das Archiv als Ort zu begreifen, an dem singuläre (ästhetische) Erfahrungen jenseits aller Wissenschaftlichkeit gemacht werden können. (Arlette Farge: "Der Geschmack des Archivs". Aus dem Französischen von Jörn Etzold und Alf Lüdtke. Wallstein Verlag, Göttingen 2011. 118 S., br., 14,90 [Euro].)

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