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Der wahre Architekturkritiker, hat Ulrich Conrads einmal gesagt, kenne nur einen Maßstab, den Maßstab 1:1. Der Kritiker lasse sich zwar im Vorhinein von glänzend gesehenen Fotos informieren, jedoch nicht täuschen, denn er arbeite an Ort und Stelle. Er berichte nur über Bauten, die er selbst aus wechselnden Distanzen gesehen, mehrmals umschritten und all ihre Räume und Raumfolgen von den Kellern bis unters Dach in Ruhe begangen hat. Eine notwendige Ergänzung: Der wahre Architekturkritiker beschränkt sich nicht auf sein Ressort. Ulrich Conrads hat seine Texte stets als Einmischung in die…mehr

Produktbeschreibung


Der wahre Architekturkritiker, hat Ulrich Conrads einmal gesagt, kenne nur einen Maßstab, den Maßstab 1:1. Der Kritiker lasse sich zwar im Vorhinein von glänzend gesehenen Fotos informieren, jedoch nicht täuschen, denn er arbeite an Ort und Stelle. Er berichte nur über Bauten, die er selbst aus wechselnden Distanzen gesehen, mehrmals umschritten und all ihre Räume und Raumfolgen von den Kellern bis unters Dach in Ruhe begangen hat.
Eine notwendige Ergänzung: Der wahre Architekturkritiker beschränkt sich nicht auf sein Ressort. Ulrich Conrads hat seine Texte stets als Einmischung in die öffentliche Debatte über Architektur und Stadt verstanden. Als kritisches Reden über das, was vielfach als nicht zur Sache gehörend beschwiegen wird.
Der Band versammelt Artikel, Aufsätze, Vorträge und Briefe Ulrich Conrads aus den Jahren 1956-2006 zu zeitgenössischen Gebäuden, wie der Kirche Le Corbusiers in Ronchamp und bedeutenden Architekten der Zeit, wie beispielsweise Hans Scharoun.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Ulrich Conrads (geb. 1923) ist Architekturkritiker und Autor zahlreicher Bücher, er war Begründer, Herausgeber und bis 1992 Chefredakteur der Viertelsjahresschrift "Daidalos", seit 1964 gibt er die Reihe "Bauwelt Fundamente" heraus.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.04.2007

Der Augenwäscher
Ulrich Conrads und die Architektur einer besseren Welt
Mindestens einen der 15 Aufsätze von Ulrich Conrads aus dem 136. Band der „Bauwelt-Fundamente” sollte man in einem Minibändchen als Vademecum herausbringen. Was „UC”, der langjährige Chefredakteur der angesehenen Zeitschrift Bauwelt, über „Bauprodukte” für Architekten schreibt, eignet sich als Augenöffner auch für Laien. Etwa, wenn er die „Stofflichkeit” von Baumaterialien auf Gebrauchstüchtigkeit, Nachhaltigkeit oder Wirkung untersucht und dabei mit der „Bekömmlichkeit” von Speisen vergleicht.
Mit UC unterwegs zu sein – das macht Stadtwanderungen zum pädagogischen Lehrpfad. Er beruft sich gern auf innere Erfahrungen, die äußere Wahrnehmungen bestätigen. Die weltläufige Bildung des promovierten Kunstwissenschaftlers ruht auf den Fundamenten von Archäologie, Philosophie und Sozialwissenschaften; sie erlaubt ihm, hohe Ansprüche zu stellen. Die nun unter dem Titel „Zeit des Labyrinths” vorliegende Textauswahl aus fünfzig Berufsjahren zeigt ihn mit sachlich sorgfältiger Präzision wie in gedanklich ausschweifender Reflektion, pädagogisch engagiert wie zuweilen enragiert.
Er weiß, dass er sich in einer Welt voller Widersprüche bewegt, die er forschend betrachtet: „Beobachten, nachdenken, feststellen” – das ist zu Recht der Untertitel dieses Bandes zu Architektur und Städtebau. Der Architekturkritiker Conrads spricht allerdings ungern von der Architektur. Sie ist ihm – mit dem von Sensationsgier begleiteten Anspruch auf „Gestaltung” wie mit den Materialien und Techniken, die seit Le Corbusiers Votum für „Rasterarchitektur” (1953) Massenbauweise und Konformität hervorgebracht haben – als lebensfeindlich verdächtig. Verächtlich äußert er sich aber auch gegen die „Baublockfetischisten”, die die Wiederherstellung der Stadt des 19. Jahrhunderts betreiben.
Conrads ist ein Anwalt „Phantastischer Architektur”, wie das 1960 von ihm mit H. G. Sperlich herausgegebene Buch heißt. Gegen den „Herrschaftssieg der Geometrie” und ordnende Perfektion setzt er – etwa im Verein mit dem Denken Hans Scharouns – die „Unordnung”, die Raum lassen soll auch für spontane Entwicklungen, für „Trampelpfade”. Sein Credo heißt nicht „Architektur”, sondern „Bauen”. Gemeint ist jenes „Neue Bauen” der zwanziger Jahre, das etwa Bruno Taut das Haus so bezeichnen ließ: als „Gewand für die Seele”. Gefordert wurde damals „eine Wandlung vom Menschlichen her”.
Partisanen und Stadtindianer
Entsprechend mit Sensorien ausgestattet wünscht sich UC auch den Architekten, für den er einen Katalog von Tugenden entwirft. Er nennt ihn „Partisan”, „Waldgänger” oder „Stadtindianer” – also einen, der auf eigene Faust im Chaos widerstreitender Lebenswirklichkeiten unterwegs ist und nach einem mehrfach zitierten Wort von Karl Kraus versucht, „es so zu binden, dass es, sich bewegend, stehe”.
Conrads’ Betrachtungen und Begründungen, angefüllt aus einem wahren Zitatenschatz, sind ein großes, immer wieder anregendes Lesevergnügen. Sehend, maßnehmend und in beschreibender Selbstvergewisserung klärend kommt er zu seinen Bewertungen. Sein Besuch der von Corbusier errichteten Kapelle in Ronchamps etwa, 1956, ist ein Musterbeispiel geduldig beschriebener Wahrnehmung. Ausgehend von der „Höflichkeit”, mit der das Bauwerk in die Landschaft gebettet sei, ausgehend auch vom freimütigen Bekenntnis des „Ergriffenseins” durch den sakralen Raum der Kirche, wird die Kritik sorgfältig gesetzt: etwa die an baulichen Unzulänglichkeiten oder jene an „peinlichen Einzelheiten”.
Den ausgewählten Texten hat UC jeweils kurze Vorbemerkungen zur Situation ihrer Entstehung vorangestellt. Das erlaubt dem Leser, Vergleiche mit der Gegenwart zu ziehen. Etwa wenn es um die „wohnliche Stadt” geht. Oder um „Mensch und Milieu” und um die „Krise im Sakralbau”. Irrläufe und Korruption öffentlicher Planung sind – am konkreten Beispiel – ebenso Gegenstand des Buches wie Conrads’ Lebensthema: das Labyrinth. Das ist jenes – geheimnisvolle Innenwelten bergende – Bauwerk, das im kretischen Knossos Realität ist und in den Sehnsüchten der Menschen wie auch in Conrads’ Schriften zur Metapher wird.
Auch ein Dokument zu politischen Aspekten der Baugeschichte ist nachzulesen in diesem besonderen Buch-Labyrinth. Es ist ein Brief, den Ulrich Conrads im Jahr 1987 an Erich Honecker geschrieben hat. Er protestiert damit gegen die Verurteilung zweier junger DDR-Architekten (zu zweieinhalb Jahren Haft). Die beiden Architekten hatten sich ohne Genehmigung – die es nie gegeben hätte – am Wettbewerb zur Gestaltung der „Topographie des Terrors” in Westberlin beteiligt. Conrads schreibt: „Erscheint schon die Höhe der Strafzumessung unverhältnismäßig hart, so muß es völlig unverständlich bleiben, wie ein solches Urteil in einem Staat ergehen konnte, der aus dem aktiven Widerstand gegen die Hitler-Diktatur hervorgegangen ist.” In seiner Lebensarbeit wird neben der Hoffnung auch das Eintreten für eine bessere Welt sichtbar. LORE DITZEN
ULRICH CONRADS: Zeit des Labyrinths. Beobachten, nachdenken, feststellen. 1956-2006. Bauverlag, Gütersloh/Berlin und Birkhäuser Verlag, Basel/Boston/Berlin 2007. 236 Seiten, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit großer Freude hat Lore Ditzen die Sammlung von Aufsätzen des Kunstwissenschaftlers und Architekturkritikers Ulrich Conrads aus 50 Jahren gelesen und bewundert die präzise Beobachtungsgabe, den pädagogischen Anspruch und das Engagement für eine bessere architektonische Gestaltung unserer Lebenswelt, die sich darin niedergeschlagen haben. Die Reflexionen und zitatreichen Beobachtungen Conrads seien ein echtes Vergnügen, schwärmt die Rezensentin, die beispielsweise den Text zu Le Corbusiers Kapelle in Ronchamps von 1965 als bestes Exempel für die geduldige Beobachtungsgabe und die maßvolle Kritik Conrads auch an den Mängeln des Bauwerks hinstellt.

© Perlentaucher Medien GmbH