sehr anschaulich, gar nicht trocken geschrieben und voller Information
Na, das kann ein Buch sein! Steine, nicht Greifbares, Vermutungen – das waren meine Gedanken, als ich von diesem Buch las. Doch welch‘ Irrtum! Schon die zweiseitige Übersicht der Geschichte Ivavum (Salzburg) zeigt: da war was
los! Die anschließende Stadtwanderung von Nonntal beginnend bringt Erstaunliches: der Autor wandert…mehrsehr anschaulich, gar nicht trocken geschrieben und voller Information
Na, das kann ein Buch sein! Steine, nicht Greifbares, Vermutungen – das waren meine Gedanken, als ich von diesem Buch las. Doch welch‘ Irrtum! Schon die zweiseitige Übersicht der Geschichte Ivavum (Salzburg) zeigt: da war was los! Die anschließende Stadtwanderung von Nonntal beginnend bringt Erstaunliches: der Autor wandert durch die Straßen und Gassen, schildert, was damals – zur Römerzeit – hier und da gewesen war und was man heute sieht. So geht das Straßeneck in der Kaigasse nächst dem Hotel Kasererbräu auf den wichtigsten Tempel der römischen Stadt zurück.
Woher der Name Iuvavum stammt, dass rund um das heutige Platzl schon die Römer siedelten, vom Vorläufer des Toilettenpapiers (Schwamm am Holzstiel), von Funden, die nachweisen, dass um Christi Geburt bereits reger Fernhandel existierte und viele andere Details, anschaulich und gut lesbar geschrieben, schildern dem Leser den Alltag vor rund 2000 Jahren in der Stadt Salzburg.
Hutter schreibt ausführlich über die Lebensweise der Menschen, was sie gegessen haben und liefert auch gleich sechs römische Rezepte zum Nachkochen. Der Leser erfährt, woher die Lebensmittel stammten, wie ein Bauernhof funktionierte und welche Bedeutung das Sprichwort hat, „ein X für ein U vormachen“, dass der Beton ist eine Erfindung der Römer ist, dass die Römer die Integration der Kelten mit beispielhafter Toleranz lebten, von einem Erzbischof, der „unterirdische Dinge“ verabscheute sowie Hinweise auf Wortentstehungen im Salzburger Raum (Was haben Gfalls und das Klessheimer Kavalierhaus mit einem Gaul zu tun?) und vieles anderes mehr. Zum Schluss des 175seitigen wirklich interessanten Buches eine Übersicht über Museen im Land Salzburg, die mit dieser Thematik zu tun haben und Literaturhinweise.
Farbbilder, Übersichtskarten, ein Stoffband als Lesezeichen, der Titel mit Tiefdruck-Buchstaben – das Buch ist optisch wie inhaltlich wirklich sehens- und lesenswert!