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Von 2003 bis 2005 wurde die Umgehungstrasse bei Passow (Lkr. Uckermark, Brandenburg) archäologisch prospektiert; es fanden fünf Flächengrabungen statt, wobei ca. 1.350 archäologische Befunde in sechs getrennten Arealen dokumentiert wurden. Aus den Fundstellen Passow 27 und 6 stammen die ältesten Funde: spätmesolithische Steinartefakte. Außerdem jungsteinzeitliche Keramikdepots und Einzelgräber. Aber die meisten Befunde datieren in den Übergang der jüngeren Bronzezeit zur älteren Eisenzeit, wobei zwei räumlich getrennte Bereiche einander abgrenzen: eng beieinander liegende, mit Keramik…mehr

Produktbeschreibung
Von 2003 bis 2005 wurde die Umgehungstrasse bei Passow (Lkr. Uckermark, Brandenburg) archäologisch prospektiert; es fanden fünf Flächengrabungen statt, wobei ca. 1.350 archäologische Befunde in sechs getrennten Arealen dokumentiert wurden. Aus den Fundstellen Passow 27 und 6 stammen die ältesten Funde: spätmesolithische Steinartefakte. Außerdem jungsteinzeitliche Keramikdepots und Einzelgräber. Aber die meisten Befunde datieren in den Übergang der jüngeren Bronzezeit zur älteren Eisenzeit, wobei zwei räumlich getrennte Bereiche einander abgrenzen: eng beieinander liegende, mit Keramik verfüllte Gruben, die auch Sonderfunde wie z.B. die Reste von Sumpfschildkröten und menschliche Knochen enthielten. Andererseits linear angeordnete, mit Steinen verfüllte Grubenreihen. Exemplarisch untersuchte Gruben belegen, dass die Steine nicht im Befund zersprungen sind, sondern hier nur zur Ablage kamen. Zusammen mit den neolithischen Keramikniederlegungen und Gräbern auch aus der Umgebung, wie z.B. den ausschnitthaft untersuchten Fundstellen Passow 26 und Passow 20 wird eine ritualisierte Landschaft rekonstruiert, die seit ca. 4.000 v.Chr. Bestand hatte und bis in die Römische Kaiserzeit (Grubenbefunde und ein Brunnen) von Bedeutung war. Weitere Siedlungsbefunde der römischen Kaiserzeit stammen aus Wendemark 10 und Passow 25. Die Befunde eines frühslawischen Dorfes nehmen einen anderen Bereich auf dem Fundplatz Passow 27 ein, sie gehören nicht mehr der ritualisierten Landschaft an. Weitere technische Anlagen slawischer Zeit (Wendemark 10) liegen links der Welse. Die Grabungsberichte unterschiedlicher Autoren wurden 2007 der Denkmalbehörde übergeben und dort archiviert. Seitdem hat sich niemand den Ergebnissen angenommen: ein Fall für die "Archäologischen Quellen".
Autorenporträt
Cziesla, ErwinErwin Cziesla, geb. 1955, arbeitet nach Magister 1980 und Promotion 1989 an der Universität zu Köln seit 1993 zunächst als wiss. Leiter, dann als Geschäftsführer der Grabungsfachfirma "Wurzel Archäologie und Umwelttechnik GmbH" mit Sitz in Stahnsdorf bei Berlin. Zuvor war er beim Zweckverband Neandertal (1979) und im DFG-Projekt "BOS - Besiedlungsgeschichte der Ostsaha-ra" an der Universität Köln (1980-1992) tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind methodische Fragen in der Archäologie der Steinzeiten, die Erforschung des Mesolithikums und die Interaktion im mesolithisch - neolithischen Kulturgeschehen. 1987 organisierte er das erste internationale Symposium über das Zusammenpassen von Steinartefakten ("The Big Puzzle") und erkannte den vermeintlichen Wolf vom Fundplatz Bonn-Oberkassel als einen der ältesten domestizierten Hunde Europas. Er ist Gründungsmitglied der "Arbeitsgemeinschaft Mesolithikum". Seine bisherigen Mo-nographien von Verursachergrabungen gelten den

beiden Großgrabungen von Merzenich-Valdersweg und Arnoldsweiler bei Düren (mit Fokus Bandkeramik; 2014) und der mesolithischen Grabung am Berliner Autobahnring A 10 bei Jühnsdorf (2017). Bisher hat er rund 200 wissenschaft-liche Publikationen verfasst, insbesondere acht Monografien, darunter als Herausgeber einen Ta-gungsband und eine Festschrift.