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In ihrem Rundtempel auf dem Forum Romanum hüteten die sechs jungfräulichen Priesterinnen der Vesta Tag und Nacht das ewige Feuer sowie weitere Heil(ig)tümer, die Roms Existenz sichern sollten. Die Vestalinnen galten als inkarnierte Symbole für die Kontinuität der res publica.Das Buch arbeitet die einzigartige religiöse und gesellschaftliche Relevanz des vestalischen Priestertums unter Be-rücksichtigung der wichtigsten Übergangsstufen im Leben einer Vestalin heraus. Durch die Untersuchung der bei Beginn und Ende des Priesterdienstes vollzogenen Schritte eröffnet sich ein klares Bild vom Wesen…mehr

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Produktbeschreibung
In ihrem Rundtempel auf dem Forum Romanum hüteten die sechs jungfräulichen Priesterinnen der Vesta Tag und Nacht das ewige Feuer sowie weitere Heil(ig)tümer, die Roms Existenz sichern sollten. Die Vestalinnen galten als inkarnierte Symbole für die Kontinuität der res publica.Das Buch arbeitet die einzigartige religiöse und gesellschaftliche Relevanz des vestalischen Priestertums unter Be-rücksichtigung der wichtigsten Übergangsstufen im Leben einer Vestalin heraus. Durch die Untersuchung der bei Beginn und Ende des Priesterdienstes vollzogenen Schritte eröffnet sich ein klares Bild vom Wesen der Vestalinnen: Die Priesterinnen befanden sich für die Dauer ihrer sakralen Tätigkeit außerhalb der Gesellschaft und waren ganz dem Göttlichen zugehörig. Mit diesen Eigenschaften stellten sie ein in jeder Hinsicht singuläres Phänomen im römischen Sakralbereich dar, dessen Verflochtenheit mit gesellschaftlichen und politischen Realitäten in Bezug auf männliche Priesterschaften ansonsten evident ist.
Autorenporträt
Alexander Bätz, Dr. phil., von 2007 - 2010 wiss. Assistent am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Würzburg; seit Sept. 2011 bei der ZEIT in Hamburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.09.2012

Keusche Priesterinnen

Der Autor wendet sich in den Fußnoten gegen Gender-Forschung und die Anwendung moderner soziologischer Theorien auf das Thema der "heiligen Jungfrauen". Sein eigenes methodisches Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, dass zentrale "Schlüsseltexte" der literarischen Überlieferung in Sachen Vestalinnen Satz für Satz in einzelnen Kapiteln und Unterabschnitten interpretiert werden. Dabei changiert der Text zwischen philologischer Quellenkritik und detaillierter Sachanalyse mit Einbeziehung umfangreicher Spezialforschung. Heraus kommt eine rein antiquarische Rekonstruktion (wie es eigentlich gewesen ist), die der Selbstsicht der Quellen nahesteht und vielfach rechtliche Sachverhalte in den Vordergrund rückt: Der größte Teil der Arbeit behandelt den Eintritt in das Priesteramt und dessen Ende, mit einem langen Abschnitt über die rechtlichen Prozeduren des Lebendigbegrabenwerdens unkeuscher Priesterinnen. Von den Quellen nicht selbst thematisierte Fragen werden nicht gestellt. Ansätze zu komplexeren gesellschafts-, kultur-, geschlechter- oder religionsgeschichtlichen Deutungen sucht man - im Widerspruch zum Untertitel der Arbeit - vergebens. Die Vestalinnen hätten durch Separierung und Reinheit "außerhalb der Gesellschaft" gestanden, lautet das häufiger vertretene Ergebnis. Angesichts des spannenden Themas und der nicht gestellten Fragen müsste man das Buch trotz der handwerklichen Qualitäten seines Autors "verreißen". Aber das wäre ein Verriss ohne exemplarische Bedeutung: Diese antiquarische Vorgehensweise ist schon lange nicht mehr repräsentativ für die gegenwärtige Alte Geschichte. (Alexander Bätz: "Sacrae virgines". Studien zum religiösen und gesellschaftlichen Status der Vestalinnen. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012. 344 S., geb. 39,90 [Euro].)

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