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Dieses Buch geht den Schilderungen von Hades und Hölle, Himmel und Paradies nach, die sich in antiken und frühchristlichen Zeugnissen finden, um dann die Geschichte des Jenseitsglaubens über Spätantike und Mittelalter bis in das Denken der Gegenwart zu verfolgen. Auch jene Denker kommen hier zu Wort, die sich, von philosophischen Überlegungen oder moderner Naturwissenschaft beeindruckt, vom Jenseitsglauben abwenden.

Produktbeschreibung
Dieses Buch geht den Schilderungen von Hades und Hölle, Himmel und Paradies nach, die sich in antiken und frühchristlichen Zeugnissen finden, um dann die Geschichte des Jenseitsglaubens über Spätantike und Mittelalter bis in das Denken der Gegenwart zu verfolgen. Auch jene Denker kommen hier zu Wort, die sich, von philosophischen Überlegungen oder moderner Naturwissenschaft beeindruckt, vom Jenseitsglauben abwenden.
Autorenporträt
Bernhard Lang, geb. 1946, lehrt als Professor für Altes Testament und Religionswissenschaft an der Universität Paderborn und der University of St. Andrews in Schottland. Mit seinem Buch "Der Himmel. Eine Kulturgeschichte des ewigen Lebens" (zusammen mit C. McDannell) ist er international einem großen Publikum bekannt geworden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2003

Himmisakra
Ein Grundkurs
Das Gute an diesem Buch über „Jenseitsglauben von der Antike bis heute” ist, dass es überhaupt existiert. Gibt es eine für das Individuum wichtigere Frage als die, was aus jedem einzelnen von uns nach dem Tod wird? Und eine, bei der die Beantwortung schlimmer verwahrlost wäre als eben diese? Blickt einer bei der Steuererklärung nicht durch, kann er immerhin einen Steuerberater bemühen. Aber hier? Darum gebührt Dank dem Autor Bernhard Lang, der Grundwissen über Himmel und Hölle vermittelt und systematisch zusammenstellt hat, was überhaupt je geantwortet worden ist.
Der Befund fällt erheblich komplexer aus, als man auf Anhieb vermutet hätte, und zwar gerade innerhalb des Christentums, das doch, direkt oder indirekt, immer noch das Monopol auf diesbezügliche Auskünfte innezuhaben scheint. Mit welcher Gewissheit da Dinge behauptet werden, von denen ein Diesseitiger doch schlechterdings überhaupt nichts wissen kann. Und als wie leicht verschiebbar auf der anderen Seite sich dabei die jeweils zu glaubenden Inhalte erweisen!
Der Apostel Paulus ändert im Lauf seines langen, briefeschreibenden Lebens seine Auffassung von einer Rückkehr der rechtgläubigen Toten auf die Erde einfach unter der Hand zur Konzeption einer unkörperlichen, unsterblichen „Seele” im Himmelreich (denn die Seele, das macht Lang klar, wurde an einem bestimmten historischen Punkt „erfunden”). Und die modernen Theologen gar! Man gewinnt gelegentlich den Eindruck, dass der Autor Mühe hat, seinen Unmut zu verbergen, wenn sie gewissermaßen Michelangelos Fresko vom Jüngsten Gericht zu einem Paul-Klee-Aquarell herunterverkleinern wollen.
Als ein Beispiel für diese kleinformatige pastellene Entsagung zitiert Lang die unlängst verstorbene Protestantin Dorothee Sölle: „Das ist kein Gedanke, der mir Schrecken einflößt, dass ich ein Teil der Natur bin, dass ich wie ein Blatt herunterfalle und vermodere, und dann wächst der Baum weiter.” Und für solche Haikus sollen wir Kirchensteuer zahlen?
bml
BERNHARD LANG: Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute. C. H. Beck Verlag, München 2003. 128 Seiten, 7,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Das Gute an diesem Buch über "Jenseitsglaube von der Antike bis heute" ist, dass es überhaupt existiert. Gibt es eine für das Individuum wichtigere Frage als die, was aus jedem einzelnen von uns nach den Tod wird? Und eine, bei der die Beantwortung schlimmer verwahrlost wäre als eben diese? Blickt einer bei der Steuererklärung nicht durch, kann er immerhin einen Steuerberater bemühen. Aber hier? Darum gebührt Dank dem Autor Bernhard Lang, der Grundwissen über Himmel und Hölle vermittelt und systematisch zusammengestellt hat, was überhaupt je geantwortet worden ist."
(bml, Süddeutsche Zeitung, 30. Juni 2003)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Es geht in diesem Buch um das Leben nach dem Tod, mithin um ein Wissen, das man nicht haben kann, also um Glaubensdinge. Dargestellt werden Jenseitsvorstellungen "von der Antike bis heute", vermittelt wird so, wie der "bml" zeichnende Rezensent feststellt, "Grundwissen über Himmel und Hölle". Besonders komplex fallen die Ergebnisse in Sachen Christentum aus - oder, wenn nicht komplex, jedenfalls veränderlich. So änderte der Apostel Paulus ohne großes Aufhebens seine Meinung recht abrupt; ging er zunächst von der Rückkehr der Gläubigen auf die Erde aus, schreibt er später von der unsterblichen, aber auch körperlosen Seele. Enttäuscht scheint der Autor allerdings eher vom modernen Kleinmut, der sich - Dorothee Sölle wird zitiert - gar keinen Himmel und gar keine Hölle mehr ausmalen will.

© Perlentaucher Medien GmbH