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Moderne Gesellschaften verfügen über den Wert des Lebens. Schon längst ist die Würde des menschlichen Lebens antastbar geworden. Ein Buch, das über wesentliche Werte nachdenken lässt, was es heißt, eine Person zu sein. Der Unterschied zwischen "etwas" und "jemand" besteht in einen "persönlichen Akt der Anerkennung", den man einem Anderen zukommen lässt. Robert Spaemann entfaltet diese Überlegung und vermittelt beeindruckend, dass Personen erst dann zu Personen werden, weil wir es ihnen zuschreiben. "Spaemanns Philosophie ist ein eindringlicher und imposanter Versuch, jeder Form der…mehr

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Produktbeschreibung
Moderne Gesellschaften verfügen über den Wert des Lebens. Schon längst ist die Würde des menschlichen Lebens antastbar geworden. Ein Buch, das über wesentliche Werte nachdenken lässt, was es heißt, eine Person zu sein. Der Unterschied zwischen "etwas" und "jemand" besteht in einen "persönlichen Akt der Anerkennung", den man einem Anderen zukommen lässt. Robert Spaemann entfaltet diese Überlegung und vermittelt beeindruckend, dass Personen erst dann zu Personen werden, weil wir es ihnen zuschreiben. "Spaemanns Philosophie ist ein eindringlicher und imposanter Versuch, jeder Form der Verdinglichung von lebendigen Menschen, die für ihn sämtlich als Personen zu gelten haben, entgegenzuwirken... Gerade weil Spaemann jedoch in den Auftreten von Peter Singer von Anfang an nicht allein eine ärgerliche Provokation, sondern ein zeittypisches Phänomen erblickte, hat er sich ... dem argumentativen Disput nicht entzogen. In welchem Ausmaß Spaemann diese Kontroverse als geradezu epochale Herausforderung empfand, kann man jetzt bei der Lektüre seiner großen Abhandlung über Personen nachvollziehen." Andreas Kuhlmann im Merkur
Autorenporträt
Robert Spaemann, geboren am 5. Mai 1927 in Berlin, studierte Philosophie, Romanistik und Theologie in Münster, München und Fribourg. Von 1962 bis 1992 lehrte er Philosophie an den Universitäten in Stuttgart, Heidelberg und München, wo er 1992 emeritiert wurde. Robert Spaemann hatte zahlreiche Gastprofessuren inne, erhielt mehrere Ehrendoktorwürden und war 2001 der Träger des Karl-Jaspers-Preises der Stadt und der Universität Heidelberg. Robert Spaemann, einer der führenden konservativen Philosophen im deutschsprachigen Raum, starb am 10. Dezember 2018.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.1997

Der göttliche Funke entzündet das Lebenslicht
Die Natur ist gütig, der Mensch gefährlich: Robert Spaemann glaubt nicht an die Möglichkeit einer säkularen Moral

Die Frage nach der Personalität des Menschen ist nicht nur von theoretischem Interesse, sondern auch von praktischer Bedeutung. So vertreten einige zeitgenössische Philosophen die ethische Position, das Menschenrecht auf Leben stehe dem menschlichen Individuum nicht bereits mit Beginn seines Lebens zum Zeitpunkt der Befruchtung, sondern erst mit dem späteren Beginn seiner Existenz als Person zu. Terminologisch gesehen, hat Robert Spaemann an diesem Ansatz nichts auszusetzen. Auch für ihn gilt: "Personenrechte sind Menschenrechte." Gleichwohl widerspricht er der genannten ethischen Position entschieden. Er hält ihren bloß empirisch orientierten, auf John Locke zurückgehenden Personbegriff für völlig unzureichend und versucht statt dessen, einen metaphysisch angereicherten Personbegriff zu entwickeln, auf dessen Basis der Anfang der Personalität mit dem Anfang des menschlichen Lebens notwendig zusammenfällt. Die Bedeutung dieser Kontroverse insbesondere für die Abtreibungsfrage liegt auf der Hand.

Spaemann entwickelt seinen Personbegriff anhand zahlreicher unterschiedlicher Gliederungspunkte, die von "Intentionalität" und "Transzendenz" über "Religion" und "Seelen" bis hin zu "Gewissen" und "Freiheit" reichen. Viele seiner Feststellungen und Analysen gründen dabei auf allgemein zugänglicher Erfahrung und sind, untermauert durch geschickt gewählte Beispiele, leicht nachvollziehbar. Entscheidende Punkte der Argumentation jedoch, an denen Spaemann seiner metaphysischen Reflexion freien Lauf läßt, dürften von philosophischen Laien nur schwer nachvollzogen werden können. So liest man etwa: "Ohne das Ausgreifen des Bewußtseins auf einen nicht durch es selbst definierten, also begrenzten Raum wäre die Reflexion auf das Für-mich-Sein des Gegebenen sinnlos, weil tautologisch und trivial. Wenn es kein Sein jenseits dessen gibt, was sich zeigt, dann ist alles genau das, als was es sich zeigt, und jede Reflexion leer." Erst mit der Annahme eines Schöpfergottes lasse sich insofern der Personbegriff adäquat erfassen: "Wenn Subjektivität religiös verstanden wird, kann sie als Person verstanden werden, also als Seiendes, das als Subjektivität ursprünglich ,gemeint' ist und sich einem solchen Gemeintsein verdankt. Die Unvordenklichkeit des Seins vernichtet das Denken in seiner Intention auf Wahrheit, also auf Enthüllung von Sein, unter der Voraussetzung nicht, daß das Unvordenkliche selbst als Subjektivität, also personal gedacht wird." Eine leichte Lektüre ist dies nicht.

Vor allem in ihrer moralischen Dimension sind Personen laut Spaemann ohne Gott nicht möglich. Der Autor bekennt sich ausdrücklich zu dem vielzitierten Diktum Dostojewskis, wonach, wenn es Gott nicht gibt, alles erlaubt ist. Dabei versteht er dieses Diktum primär im Hinblick auf das Warum des moralischen Sollens: Warum soll ich jemals das als moralisch richtig Erkannte tatsächlich auch tun?

Auf diese Frage gibt es nun freilich entgegen Spaemann auch auf rein säkularer Ebene eine durchaus befriedigende Antwort. Sie lautet: weil ich sonst von seiten der Gesellschaft sowie von seiten meines eigenen Gewissens mit Sanktionen zu rechnen habe. Dabei werde ich vernünftigerweise jedenfalls solche Normen in der öffentlichen Moral sowie in meinem eigenen Gewissen verankert sehen wollen, von deren Geltung und allgemeiner Akzeptanz ich selber in der Verfolgung meiner Interessen langfristig überwiegend profitiere. Zu den Normen, die sich so begründen lassen, gehört etwa das zwischenmenschliche Tötungsverbot oder das Gebot der Einhaltung von Versprechen und Verträgen. Das Gewissen mit seinen spezifischen inneren Sanktionen ist, so gesehen, nichts anderes als das Produkt einer der wirksameren Interessenverfolgung menschlicher Individuen dienenden - biologischen wie kulturellen - Evolution. In Wahrheit ist der Gottesglaube für die moralische Motivation nicht nur nicht notwendig; er ist - in einer Zeit, in der er, soweit überhaupt vorhanden, mit einer Vorstellung jenseitiger Sanktionen nur noch schwach verknüpft ist - für die moralische Motivation nicht einmal hinreichend.

Kein Interesse am Interesse

Diesseitige Interessen als Basis der Moral sind für Spaemann jedoch nicht nur in formaler Hinsicht ein Greuel. Auch den Inhalt der Moral glaubt er jenseits aller Interessenübereinstimmungen beziehungsweise Interessenkompromisse menschlicher Individuen allein in außerempirischen, metaphysischen "Einsichten" in das jeweils Richtige gewinnen zu können. Den Weg zu solchen Einsichten erblickt er dabei in den "teleologischen Strukturen" einer von Gott geschaffenen Natur. Wie wir diese Strukturen jedoch in ihrer normativen Verbindlichkeit verläßlich erfassen können, bleibt einigermaßen mysteriös. Man betrachte ein Beispiel: Offenbar hat Gott die teleologischen Strukturen auf der Erde so eingerichtet, daß die Menschen aus klimatischen Gründen in einigen Gegenden prosperieren können, in anderen Gegenden jedoch darben und frühzeitig sterben müssen. Würden die Privilegierten hier nicht geradezu die Zwecke Gottes beziehungsweise der Natur verletzen, wenn sie ihren Mitmenschen etwa unter utilitaristischem Aspekt zu Hilfe kommen wollten? Falls Spaemann hier jedoch die Unterstützung billigt: Wie in Gottes Namen läßt sich ein derartiges Ergebnis "aus der Natur" ableiten?

In merkwürdigem Kontrast zum Fehlen jeder methodischen Anleitung zur Ermittlung des naturgemäß Richtigen stehen allerdings die äußerst dezidierten moralischen Forderungen, die Spaemann jedenfalls in einigen Lebensbereichen als die einzig natürlichen glaubt erkennen zu können. Dies wird besonders deutlich in seiner Theorie der personal verantwortbaren Ehe. Diese kann es nämlich laut Spaemann erstens nur geben zwischen "zwei geschlechtsverschiedenen Individuen"; sie schließt zweitens die "sexuelle Beziehung und die apriorische Hinordnung auf Objektivierung der Einheit in gemeinsamen Kindern ein"; und sie ist drittens unter allen Umständen eine "lebenslange Schicksalsgemeinschaft". Bei der ersten Voraussetzung gesteht Spaemann zwar zu, daß es eine erotische Anziehung zwischen Personen gleichen Geschlechts geben kann. Aber eine darauf basierende sexuelle Beziehung könne unter Gleichgeschlechtlichen immer nur dauern, "solange es jedem von beiden gefällt". Die für eine Ehe erforderliche "objektive, neue Einheit" könne auf gleichgeschlechtlicher Basis schlechthin nicht entstehen; die beiden Partner würden nämlich nicht "ein Fleisch". Ob Spaemann hier eine bereits schöpfungstheologisch wertbestimmte Verwendung dieser Redeweise zugrunde legt oder aber über die faktischen Möglichkeiten gleichgeschlechtlicher Liebe unzureichend informiert ist, wird nicht klar.

Immerhin spricht es für die Integrität des theologischen Moralisten Spaemann, daß er keine Halbheiten duldet und sich keiner Zeitströmung anpaßt: Sogar in der Frage der Unauflöslichkeit der Ehe, wo inzwischen selbst der "Bayernkurier" den politischen Gegner nicht mehr in grundsätzlicher, sondern nur noch in quantitativer Hinsicht moralisch bezichtigen kann und wo bei den deutschen Bischöfen die Sorge um die Kirchensteuer die Sorge um die Keuschheit längst verdrängt hat, bleibt Spaemann konsequent. Ihm ist bewußt: "Die Theologie neigt heute mehr denn je zu einem pastoral begründeten Opportunismus auf Kosten ihrer Wissenschaftlichkeit ebenso wie ihrer religiösen Substanz."

Und auch in der Ausgangsfrage nach dem Beginn des Menschenrechts auf Leben bleibt Spaemann seinem theologisch inspirierten Denken treu - wenngleich auch hier auf Kosten jeder ohne theologische Voraussetzungen nachvollziehbaren Plausibilität. Die Kernthese Spaemanns in dieser Frage lautet, daß die Anerkennung eines Wesens als Person zwar auf gewissen Merkmalen dieses Wesens beruhe, daß es in der Praxis aber gar nicht "auf das tatsächliche Vorhandensein dieser Merkmale ankommt, sondern nur auf die Zugehörigkeit zu einer Art, deren typische Exemplare über diese Merkmale verfügen".

Die Befruchtung als Beseelung

Aus dieser These folgt zwar ohne weiteres das von Spaemann gewünschte normative Resultat zum Lebensrecht. Warum aber sollen wir die These sogar dann akzeptieren, wenn - wie im Fall der Leibesfrucht - nicht einmal pragmatische Gründe für die geforderte Ausweitung personaler Anerkennung im Interesse des Schutzes aktueller Personen sichtbar sind? Taubstummen Schülern etwa lassen wir doch auch nicht schon deswegen Musikunterricht zukommen, weil der typische Mensch beziehungsweise Schüler sich als musikalisch ansprechbar erweist. Ohne die Annahme einer von Gott bewirkten Beseelung jedes Menschen im Zeitpunkt der Befruchtung ergibt das Postulat des Beginns des menschlichen Lebensrechts mit dem Beginn der menschlichen Existenz im Mutterleib schwerlich einen Sinn.

Ohne Zweifel sollten christliche Theologen Spaemanns Schriften stärker als bislang beachten und christliche Würdenträger seine konsequenten Forderungen sich zu Herzen nehmen und verkünden. So könnten auch die Spaemannschen "Personen" dazu beitragen, ein breites Spektrum weltanschaulicher Optionen in unserer vom Konformismus bedrohten Gesellschaft lebendig zu erhalten. Als verbindliche Vorgaben einer jedem Bürger abzufordernden Säkularmoral und Rechtsordnung sind diese empirisch uneinholbaren Denkfiguren jedoch ziemlich ungeeignet. Auch unabhängig davon, ob es einen Gott und dementsprechend Spaemannsche Personen gibt, können Menschen doch mit Hilfe mancher normativer Instrumente und Institutionen ihr Leben in dieser Welt um einiges erträglicher gestalten, als eine weithin grausame Natur es ihnen zuzumuten scheint. NORBERT HOERSTER

Robert Spaemann: "Personen". Versuche über den Unterschied zwischen "etwas" und "jemand". Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1996. 275 S., geb., 48,- DM.

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»"Personen" ist ein Buch für das ganze Leben. Man wird über Jahrzehnte hinweg sich immer wieder neu in ihm verlieren und wiederfinden können.« Walter Schweidler, Die Tagespost, 10.10.2019