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Über das Chaos der Kulturen
Muslime fühlen sich durch Kritik diskriminiert. Deutsche verstehen nicht, was Muslime bewegt. Warum reden wir aneinander vorbei, wenn wir über den Islam reden? Dieses Buch ist ein Versuch, ein Missverständnis aufzuklären. Der Islam ist Leitkultur auch von Millionen in Europa lebenden Muslimen. Was man im Islam unter Freiheit, Gleichheit, Gewissen, Ehre, Anstand, Frauenrechten versteht, folgt einer anderen Ethik als der in Europa üblichen. Ist dies eine Bereicherung oder eine Belastung, und was bedeutet es für das Zusammenleben? Die preisgekrönte Soziologin Necla…mehr

Produktbeschreibung
Über das Chaos der Kulturen

Muslime fühlen sich durch Kritik diskriminiert. Deutsche verstehen nicht, was Muslime bewegt. Warum reden wir aneinander vorbei, wenn wir über den Islam reden? Dieses Buch ist ein Versuch, ein Missverständnis aufzuklären. Der Islam ist Leitkultur auch von Millionen in Europa lebenden Muslimen. Was man im Islam unter Freiheit, Gleichheit, Gewissen, Ehre, Anstand, Frauenrechten versteht, folgt einer anderen Ethik als der in Europa üblichen. Ist dies eine Bereicherung oder eine Belastung, und was bedeutet es für das Zusammenleben? Die preisgekrönte Soziologin Necla Kelek ist den Differenzen zwischen den Kulturen auf der Spur und erläutert von Aufklärung bis Zwangsheirat den Stand der Islam- und Integrationsdebatte. Dieser Band enthält ihre besten Artikel, Reden und Beiträge von 2005 bis 2011.

»Sie ist zur Wächterin der Demokratie geworden.« (Deutsche Welle)

»Necla Kelek leistet einen wichtigen Beitrag, die Integrationsdebatte noch intensiver zu führen als bisher.« (Otto Schily im Spiegel)
Autorenporträt
Necla Kelek wurde in Istanbul geboren und lebt in Berlin. Sie hat Volkswirtschaftslehre und Soziologie studiert und wurde zum Dr. phil. promoviert. Ihre Bücher »Die fremde Braut«, »Die verlorenen Söhne«, »Bittersüße Heimat« und »Him melsreise« sind Best- und Longseller und haben die Debatte um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Necla Kelek wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2005, dem Hildegard-von-Bingen-Preis 2009 und zuletzt dem Freiheitspreis 2011.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.2012

Klare Linie
Kritik der Islam-Kritik

Sogenannte Apologeten des Islams vergleichen immer die guten Seiten dieser Religion/Kultur mit negativen Aspekten des "Westens" - identifiziere man diesen nun mit dem Christentum oder stärker mit der Aufklärung, die, nebenbei gesagt, auch ein Gutteil Christliches enthielt. Umgekehrt entfalten Islam-Kritiker ihre Argumente vor dem Hintergrund der westlichen Aufklärung, der sie einen größtenteils obskuranten Islam entgegensetzen. Der Streit wogt, gerade auch in Deutschland, hin und her. Naive "Verharmlosung" wirft das eine Lager dem anderen vor, unverantwortliche "Panikmache" das andere dem einen. Von Islamophilie und Islamophobie ist oft die Rede - problematische Begriffe, die (auch) als Waffe der Denunziation eingesetzt werden können.

Necla Kelek, vielfach preisgekrönt, gehört der zweiten Gruppe an: den Islam-Kritikern. Ihr Zugang zur eigenen Religion/Kultur ist ein primär soziologischer. In ihren Büchern, in vielen Reden und Artikeln - auch in dieser Zeitung - hat sie zu Fragen des Zusammenpralls zwischen islamischen Gesellschaften und der Moderne, zur Migration und auch zur Integration Stellung genommen. Der Islam, in dessen gesellschaftlichem und theologischem Rahmen sie selbst sozialisiert wurde, erweist sich in ihrer Sicht als eine Religion und Kultur mit schweren Defiziten in Bezug auf die Menschenrechte, deren Konzept freilich in der säkular-christlichen Kultur entstanden ist. Arrangierte Ehen, Zwangsheiraten, verheimlichte Polygamie, Sexismus, Beschneidung (nach dem jüngsten Urteil wieder ein Reizthema), Fremdbestimmung der Frau, autoritäres Gebaren gegenüber den Kindern, Gewalt in der Familie - bis hin zu den berüchtigten Ehrenmorden aus "verlorener Ehre" -, dies ist der immer wiederkehrende Grundton ihrer Kritik an der eigenen, vornehmlich türkischen Kultur, an der die philosophischen Konzepte von Selbstbestimmung und individueller Freiheit, die Anthropozentrik der Moderne, vorbeigegangen sind. Der Band "Chaos der Kulturen. Die Debatte um Islam und Integration" versammelt Artikel, Aufsätze, Vorträge, ja auch kleine Glossen und Kommentare aus den Jahren 2005 bis 2011. Islam-Kritik wird hier sehr klar dargestellt, auch als jeweilige Replik auf die - durchaus notwendige - Kritik der Islam-Kritik. Vehement wendet sich die Verfasserin gegen das Konzept "vieler Wahrheiten", das Beliebigkeit bedeute, nicht jene Eindeutigkeit, die allein Freiheit und Menschenrechte sichern könne. Sie selbst scheint "religiös unmusikalisch" zu sein.

WOLFGANG GÜNTER LERCH

Necla Kelek: Chaos der Kulturen. Die Debatte um Islam und Integration. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2012. 254 S., 9,99 [Euro].

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"Sie ist zur Wächterin der Demokratie geworden." Deutsche Welle "Necla Kelek leistet einen wichtigen Beitrag, die Integrationsdebatte noch intensiver zu führen als bisher." Otto Schily im Spiegel
»Islam-Kritik wird hier sehr klar dargestellt, auch als jeweilige Replik auf die - durchaus notwendige - Kritik der Islam-Kritik.« FAZ 20120730