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Die weite Welt wartet und lädt uns ein, uns selbst wiederzufinden. Allein erzählt vom Abenteuer eines sympathischen Entdeckers.Was veranlasst einen 44-jährigen Vater, seine Familie für sechs Monate zu verlassen, um entlang des Pacific Crest Trail 4.286 km durch Amerika zu laufen? Tim Voors folgte seiner Intuition und brach zu einer lebensverändernden Reise auf: Er war mit dem Alleinsein konfrontiert, fühlte sich lebendig, hatte Angst, kämpfte mit Erschöpfung und Schmerzen und verliebte sich dabei in die Wildnis. Allein nimmt uns mit auf Tim Voors' körperliche und spirituelle Reise. Als wären…mehr

Produktbeschreibung
Die weite Welt wartet und lädt uns ein, uns selbst wiederzufinden. Allein erzählt vom Abenteuer eines sympathischen Entdeckers.Was veranlasst einen 44-jährigen Vater, seine Familie für sechs Monate zu verlassen, um entlang des Pacific Crest Trail 4.286 km durch Amerika zu laufen? Tim Voors folgte seiner Intuition und brach zu einer lebensverändernden Reise auf: Er war mit dem Alleinsein konfrontiert, fühlte sich lebendig, hatte Angst, kämpfte mit Erschöpfung und Schmerzen und verliebte sich dabei in die Wildnis. Allein nimmt uns mit auf Tim Voors' körperliche und spirituelle Reise. Als wären wir in seinem Rucksack dabei gewesen, durchqueren wir mit ihm Wüsten, Berge, Wälder und tobende Flüsse, finden uns an Orten wieder, an denen er besondere Freundschaften schließt, zu sich findet und wertvolle Erkenntnisse gewinnt für sein Leben daheim.
Autorenporträt
Tim Voors ist in Amsterdam ansässig und arbeitet international als Referent und Interim-Kreativdirektor. Er hat bereits zahlreiche Länder und Kontinente bewandert, durchquerte Japan und Spanien. Mit authentischen Erlebnisberichten seiner Abenteuer begeistert er ein breites Publikum.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.08.2019

Hunger
und Durst
USA, der Länge nach: Auf 4250 Kilometern
gibt es für Extremwanderer reale Gefahren
VON STEFAN FISCHER
Der Wilde Westen Amerikas war jene Region, in der sich die aus Europa importierte Zivilisation erst langsam festzusetzen begann. Der Zuschnitt dieses Westens hat sich stetig verändert, die sogenannten wilden Areale sind mit der Zeit immer kleiner geworden. Ganz verschwunden sind sie offenbar jedoch nie. Jedenfalls drängt sich dieser Eindruck auf, wenn man Tim Voors auf dem Pacific Crest Trail folgt.
Der Weitwanderweg führt im Rücken der großen Städte an der amerikanischen Westküste von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze durch unbewohntes Gebiet. Nur selten stößt man auf eine Straße, es gibt auch keine gut ausgebaute Infrastruktur für Wanderer mit Läden, Hütten und Campingplätzen. Nur ab und an eine kleinere Siedlung, wohin Post zugestellt wird. Sodass man sich seine eigene Verpflegung vorausschicken kann.
Der Niederländer Tim Voors hat sich akribisch vorbereitet auf seine Wanderung und gute Ratschläge beherzigt – leidet anfangs dennoch Hunger und Durst. Durst, weil er in der kalifornischen Wüste unterwegs ist und die Wassersituation hier prekär ist. Die Gefahr des massiven Dehydrierens ist in den ersten Tagen, die einer auf dem Pacific Crest Trail in Richtung Norden unterwegs ist, so real, dass die Trinkwasserversorgung jede Entscheidung bedingt. Ein ausgetrockneter Fluss, von dem man fälschlich annimmt, dass er, wie von einem entgegenkommenden Wanderer bezeugt, nach wie vor Wasser führt, stellt ein ernstes Problem dar. Hunger wiederum leidet Voors, weil er sich auf die Empfehlungen einer Frau verlassen hat, die deutlich weniger wiegt als er.
Doch das sind Probleme, die sich mit genügend Umsicht bewältigen lassen. Schwieriger wird es für Voors, wie er in seinem Buch „Allein“ über die 4250 Kilometer lange Strecke bekennt, in der Sierra Nevada. Alpin ist der Autor ziemlich unerfahren, Schnee, Abhänge und ausgesetzte Wege ängstigen und lähmen ihn. Er kann die überwältigende Landschaft nicht im Ansatz genießen, er ist viel zu sehr mit seiner Furcht beschäftigt. Psychisch verkraftet er das Alleinsein ganz gut, immer wieder setzt der Mittvierziger sich von Gruppen ab, weil sie ihm zu turbulent sind. Aber hier hätte er jemanden gebraucht, der ihn ermutigt oder ihm Hilfestellung leistet. Am besten geht es ihm immer dann, wenn er mit ein, zwei anderen unterwegs ist.
Aber auch in Gesellschaft fühlt Voors sich allein: Sechs Monate ohne seine Frau und die beiden Teenager-Töchter nagen an ihm, lassen ihn an seinem Vorhaben zweifeln. Für ihn ist es das Richtige, auf Zeit auszusteigen. Aber Voors ist sich darüber im Klaren, dass andere einen Preis dafür bezahlen.
Er hat den Gewinn: an spannenden Bekanntschaften, an überwältigenden Naturerfahrungen, an wertvollen Selbsterkenntnissen. Irgendwann legt Tim Voors sich für eine Woche ein Schweigegelübde auf und tut es damit einem Israeli gleich, dem er begegnet. Aus der Erkenntnis heraus, dass er zu viel und zu laut redet. Einige Wochen zuvor setzt er sich mit seiner Gottsuche auseinander: „Schon mein Leben lang bin ich auf der Suche nach Gott, nur habe ich ihn – oder sie – bislang noch nicht gefunden.“ Häufig besucht er Gottesdienste, kann die Predigten jedoch nicht in Einklang bringen mit seiner Lebenswirklichkeit. „Ich wäre gern gläubig, aber ich bin es einfach nicht“, stellt er bedauernd fest.
Erfreulich an „Allein“ ist, dass die Schilderungen weder selbstgefällig noch selbstmitleidig sind. Und auch nicht esoterisch. Voors schreibt über sich und wahrt dennoch eine gewisse Distanz zu sich. Unter den Wanderern ist es üblich, sich Trail-Namen zu verpassen. Voors wird Van Go, weil er Niederländer ist, wandert und malt. Einige Aquarelle, die unterwegs entstanden sind, sowie Zeichnungen ergänzen die in dem Buch veröffentlichten Fotografien um Nuancen des nicht so leicht Fassbaren. Der Band setzt auf vielfältige Weise Fantasien frei. Er endet, auch das ist charmant, nicht an der Grenze zu Kanada. Sondern erst in den Niederlanden, Wochen nach seiner Rückkehr. Dort beginnt ein neues Leben für ihn.
Tim Voors: Allein. Eine Wanderung durch Amerikas wilden Westen. Aus dem Englischen von Johannes Schmid. Die Gestalten Verlag, Berlin 2019. 240 Seiten, 24,90 Euro.
REISEBUCH
Spitzname: Van Go.
Weil der Autor Niederländer ist
und unterwegs malt
Der Muir-Pass in der Sierra Nevada liegt auf über 3600 Metern und ist die meiste Zeit des Jahres über von Schnee bedeckt. Kühl kann es auch im Yosemite-Nationalpark werden, auch wenn der Sonnenuntergang die Berge wie unter Feuer erscheinen lässt.
Fotos: Tim Voors
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2020

Von Mexiko nach Kanada

Im Buch "Der große Trip" erzählt Cheryl Strayed von ihrer Wanderung auf dem Pacific Crest Trail (PCT). Es wurde erfolgreich. Es wurde verfilmt. Und jeder, der nun den PCT geht, mag sich fortan überlegen, ebenfalls ein Buch darüber zu schreiben. Tim Voors hat es getan, herausgekommen ist ein ebenfalls lesenswertes Werk - und ein schönes obendrein. Während Strayed eine Trauer bewältigen wollte, trägt Voors kein großes emotionales Gepäck mit sich. Der Niederländer ist vierundvierzig Jahre alt, Kreativ-Direktor einer Werbeagentur, verheiratet und Vater. Er sucht ein Gegengewicht zum Leben in der Stadt und möchte sich herausfordern. Also wandert er 4265 Kilometer im amerikanischen Westen von Mexiko bis Kanada. Dass er seine Reise uneitel schildert, macht ihn sympathisch. Er beschreibt seine Aufregung, aufzubrechen, seine Ängste vor einsamen Nächten im Zelt. Aber er gewöhnt sich ans Alleinsein und lernt es schätzen. Amüsant lesen sich ja immer Fehler, Voors Fehler war, seinen Proviant nach der bekannten Liste einer viel leichteren Autorin zusammenzustellen, so dass er anfangs hungert. Wie alle Thru-Hiker, sie gehen den Weg am Stück, schickt er sich selbst Proviant voraus. Er vermisst seine Familie, doch etliche Wanderer trifft er unterwegs immer wieder, sie werden eine Ersatzfamilie auf Zeit. Gepäckgewicht ist immer ein Thema, so erzählt er die amüsante Geschichte von Grandma Gatewood, die 1955 als erste Frau den Appalachian Trail gewandert ist - mit weniger als drei Kilo Gepäck, das sie in einem Duschvorhang über der Schulter trug. Andere haben sogar ein Banjo dabei. Bald bekommt er einen Trail-Namen; da er Niederländer ist und unterwegs malt, heißt er: Van Go. Am Ende hat er neun Kilo abgenommen, dafür einige Erkenntnisse gewonnen.

bär

"Allein. Eine Wanderung durch Amerikas wilden Westen" von Tim Voors. Gestalten Verlag, Berlin 2019. 240 Seiten. Gebunden, 24,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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