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Pons Aeni, Isinisca und Bratananium - mit diesen Ortsnamen aus zwei antiken Reiseverzeichnissen verbinden wir unsere traditionelle Vorstellung von einer römischen Fernstraße Salzburg-Augsburg über Rosenheim, Helfendorf und Gauting. Doch gilt dieses »klassische« Bild heute noch?Der Verfasser legt erstmals eine grundlegend neu erarbeitete Gesamtdarstellung des römischen Fernstraßennetzes im südöstlichen Bayern vor, das jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde legt, und gelangt zu überraschenden und faszinierenden Ergebnissen. Er zeigt auf, dass das vor mehr als fünfzig Jahren von der…mehr

Produktbeschreibung
Pons Aeni, Isinisca und Bratananium - mit diesen Ortsnamen aus zwei antiken Reiseverzeichnissen verbinden wir unsere traditionelle Vorstellung von einer römischen Fernstraße Salzburg-Augsburg über Rosenheim, Helfendorf und Gauting. Doch gilt dieses »klassische« Bild heute noch?Der Verfasser legt erstmals eine grundlegend neu erarbeitete Gesamtdarstellung des römischen Fernstraßennetzes im südöstlichen Bayern vor, das jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde legt, und gelangt zu überraschenden und faszinierenden Ergebnissen. Er zeigt auf, dass das vor mehr als fünfzig Jahren von der Römerstraßenforschung erstellte Routenbild erhebliche Fehlinterpretationen enthält und umgeschrieben werden muss. Die neuen Straßenführungen sind weitaus stimmiger und decken sich mit den Aussagen der beiden Itinerare.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.11.2007

Bayern-Buch
Straßen der Römer im heutigen Bayern
Als der Bayerische Verwaltungsgerichtshof vor wenigen Wochen die Rechtmäßigkeit der geplanten Isental-Autobahn A 94 feststellte, ernteten die Richter bei den Gegnern des Projekts mehrmals Kopfschütteln. Besonders heftig geschah dies bei der Behauptung, der Bau der Alternativtrasse auf der B 12 würde die Sichtachse der Römerstraße zerstören, die einst hier verlief. Sogar die alten Römer, um die sich die Politik normalerweise nichts schert, mussten also herhalten, damit ein umstrittenes Straßenprojekt vor Gericht durchgedrückt werden konnte. Ungeachtet seiner überraschenden Relevanz für den modernen Straßenbau ist freilich unbestritten, dass das Straßennetz der Römer die Erschließung jener Gegend einleitete, die damals einen Nordzipfel des römischen Weltreichs, heute aber den Süden des Freistaats Bayern bildet.
In diesen Tagen ist ein beachtenswertes Büchlein erschienen, das sich detailliert mit dem römischen Straßennetz zwischen Iller und Salzach beschäftigt. Schon beim Durchblättern wird deutlich, dass hier kein staubtrockenes Forschungsgebiet abgehandelt wird, sondern eines, das phasenweise ähnlich spannende Züge trägt wie ein Krimi. Nicht umsonst zerbrechen sich Historiker seit Jahrhunderten den Kopf darüber, wo denn die antiken Straßen verlaufen sind. Sicher ist bislang nur, dass die römischen Soldaten, Kaufleute und Missionare auf ihnen in die römischen Zentralorte wie Regensburg, Kempten und Augsburg reisten. Weil die Forschung seit Jahrzehnten stagniert, hat der Historiker Hans Bauer jetzt einen neuen Anlauf unternommen, und er ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Bauer gelingt der Nachweis, dass das bisher von der Forschung weitgehend favorisierte römische Straßenbild erhebliche Fehlinterpretationen enthält und deshalb neu justiert werden muss.
Dass wir über einige archäologische Ausgrabungen hinaus überhaupt etwas über römische Straßen wissen, verdanken wir zwei wertvollen Quellen, die Hans Bauer penibel ausgewertet hat. Eine von ihnen, die Tabula Peutingeriana, wurde soeben von der Unesco in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Wie bei der zweiten Quelle, dem Itinerarium Antonini, handelt es sich um eine Abschrift. Beide Reisekarten zeigen das Verkehrsnetz des römischen Reichs der Spätantike. Etwa 4000 Orte, von denen nur noch die Hälfte rekonstruiert werden kann, sind dort verzeichnet.
Auch einige der im heutigen Bayern gelegenen Straßenstationen sind nicht eindeutig zuzuordnen, etwa das mysteriöse Turum zwischen Rosenheim und Landshut. Schon seit den Zeiten des Geschichtsschreibers Aventinus (1477-1534) ist die Lokalisierung der in den Itinerarien genannten Streckenabschnitte ein drängendes Thema. Die Zahl der Aufsätze ist seither ins Unermessliche gestiegen. Wer den Überblick sucht und sich dem Thema generell nähern will, wird an Bauers Untersuchung künftig nicht vorbeikommen. Hans Kratzer
Hans Bauer, Die römischen Fernstraßen zwischen Iller und Salzach nach der Tabula Peutingeriana, Herbert Utz Verlag, München 2007, 140 Seiten, 30 Euro, ISBN 978 -3-8316-0740-2
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