17,99 €
Statt 22,00 €**
17,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
17,99 €
Statt 22,00 €**
17,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 22,00 €****
17,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 22,00 €****
17,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: PDF

Die Spannungen zwischen Athen und Sparta, den beiden Großmächten Griechenlands im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., führten schließlich zum Peloponnesischen Krieg (431-404), einem Wendepunkt der griechischen Geschichte. Raimund Schulz erläutert zunächst die außenpolitischen Voraussetzungen, die Athen die Herrschaft über das Meer einbrachten. Er beleuchtet dabei auch die inneren Entwicklungen in den beiden Stadtstaaten. In Athen entstanden die direkte Demokratie und ihre Kultur, in Sparta kam es zur weiteren Disziplinierung von Staat und Gesellschaft. Der Peloponnesische Krieg zog in seinem…mehr

Produktbeschreibung
Die Spannungen zwischen Athen und Sparta, den beiden Großmächten Griechenlands im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., führten schließlich zum Peloponnesischen Krieg (431-404), einem Wendepunkt der griechischen Geschichte. Raimund Schulz erläutert zunächst die außenpolitischen Voraussetzungen, die Athen die Herrschaft über das Meer einbrachten. Er beleuchtet dabei auch die inneren Entwicklungen in den beiden Stadtstaaten. In Athen entstanden die direkte Demokratie und ihre Kultur, in Sparta kam es zur weiteren Disziplinierung von Staat und Gesellschaft. Der Peloponnesische Krieg zog in seinem Verlauf die gesamte griechische Welt in seinen Bann. Entschieden wurde er durch das Eingreifen der Perser, die den Spartanern den Aufbau einer Kriegsflotte ermöglichtenf: Athen musste kapitulieren. Doch die eigentlichen Gewinner waren die Perser, die im "Königsfrieden" 386 v. Chr. ihren Einfluss sicherten.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Prof. Dr. Raimund Schulz ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Bielefeld. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Seefahrt, Krieg, Herrschaft und Völkerrecht in der Antike. 2017 erhielt er für sein Buch "Abenteurer der Ferne. Die großen Entdeckungsfahrten und das Weltwissen der Antike" den Forschungspreis Geographie und Geschichte der Frithjof-Voss-Stiftung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2003

Die neue Weltordnung
Athen und Sparta im Kampf um Hegemonie  / Von Uwe Walter

In der Spätzeit des Ost-West-Gegensatzes wurde das Nordatlantische Bündnis bisweilen mit dem Attischen Seebund verglichen; dies bezog sich auf die geopolitische Lage beider Bündnisse: eine demokratisch und freiheitlich verfaßte Vormacht und mehrere kleinere Staaten diesseits und jenseits des Meeres, verbündet gegen eine bedrohliche und tyrannische Landmacht im Osten. Sehr weit trugen die Analogien nie, denn die Vormacht Athen behandelte ihre Verbündeten ihrerseits als Vasallen; vollends ausgeblendet werden mußte der Peloponnesische Krieg von 431 bis 404 vor Christus, in dessen Verlauf Athens Griff nach der Weltmacht scheiterte und an dessen Ende der Zusammenbruch der Stadt stand.

Doch auch für die neue, eher in ihren Aporien als ihrem Grundriß erkennbare Weltordnung unserer Tage findet sich in der griechischen Geschichte der sogenannten klassischen Zeit unter der Fülle der Ereignisse ein Text, der lesbar gemacht zu werden verdient, auch wenn er keine frohe Kunde bringt. Zu Beginn seiner Kriegs- und Politikgeschichte der griechischen Ägäisanrainer im vierten Jahrhundert kontrastiert der amerikanische Althistoriker John Buckler die Hoffnungen vieler Zeitgenossen in der Stunde von Athens Niederlage mit einem Ausblick auf die Zukunft dieses Moments. Viele Griechen erwarteten, das Ende des Krieges und damit auch der Bipolarität zwischen Athen und Sparta würde nun die ersehnte Freiheit bringen. Aber tatsächlich bewirkte der Sieg Spartas nicht einmal einen dauerhaften Frieden, und der neue Hegemon mußte erkennen, daß es schwieriger war, eine Nachkriegsordnung zu gestalten, als den Gegner niederzuringen. Für die Rolle als einzige griechische Großmacht mangelte es den Spartanern nicht nur an Ressourcen, sondern auch an Know-how und Phantasie. Sie kannten die Welt, die sie beherrschen wollten, zu wenig, ihre eigenen Institutionen waren kaum exportierbar, und es fehlte an einer Elite, mit der sich ein Reich regieren ließ. Hinzu kamen Probleme mit den eigenen Verbündeten und im inneren Gefüge des besiegten Feindes. Bucklers lakonische Analyse eröffnet, bewußt oder ungewollt, die Tür zu mehr als einer Geschichte.

Der Einschnitt des Jahres 404 war tief, aber zugleich führten viele Kontinuitätslinien über diese Urkatastrophe der griechischen Geschichte hinweg. Raimund Schulz macht beide Einsichten zur Leitlinie seiner auf Athen und Sparta fokussierten Darstellung der griechischen Staatengeschichte zwischen 480 und 350 vor Christus. Das Buch orientiert sich an den Vorgaben der Lehrbuchreihe "Geschichte kompakt", es ist jedoch eine differenzierte und originelle Interpretation, die auch durch die Verknüpfung der inneren Strukturen und Entwicklungen beider Poleis mit deren Handeln nach außen überzeugt. Es war, um nur eine einleuchtend herausgearbeitete Linie zu nennen, das Bemühen beider Mächte, ihr jeweiliges Bündnissystem gegen partikulare und zentrifugale Bewegungen zu festigen und die eigene Hemisphäre zu sichern. Dies erzeugte eine Machtdynamik und rief immer wieder unabsehbare Folgeentwicklungen hervor. So machten die Athener im fünften Jahrhundert die Ägäis zum mare clausum, und so wurde die angebliche Gerontokratie Sparta von den verbündeten Seemächten Korinth und Megara und gegen den Willen der meisten Älteren in den großen Krieg hineingetrieben. In der Redeweise klassischer Staatengeschichte läßt Schulz "die Athener" und "die Spartaner" agieren, macht aber zugleich die Strukturen und Politikstile beider Poleis transparent. Er betont mit Recht, daß beide vielfach strukturell ähnliche Antworten auf die außenpolitischen Anforderungen fanden. Besonders gelungen ist die Erörterung der Ursachen des Peloponnesischen Krieges.

John Bucklers Buch ist trotz seines Umfangs keine Gesamtdarstellung im heute üblichen Sinn des Wortes. Der Autor verzichtet weitgehend auf struktur- und mentalitätsgeschichtliche Unterfütterungen ebenso wie auf einen kulturgeschichtlichen Überbau. Selbst Ranke würde bei der Lektüre frösteln. Denn in dieser Erzählung wohnt kein tröstender immanenter Sinn, und die griechische Welt ist 336 vor Christus weder qualitativ anders noch gar sittlich besser als im Jahre 404. Doch die Darstellung der nackten Kriegs- und Diplomatiegeschichte, die erste Behandlung dieses Umfangs aus der Feder eines einzelnen Autors seit Karl Julius Beloch (1922), erscheint ihrem Gegenstand gerade deshalb vollkommen angemessen. Detailfragen der Chronologie von Kriegen und der Topographie von Schlachten beschäftigen angelsächsische Historiker traditionell sehr stark. In beeindruckender Weise backt Buckler diese Grundzutaten zu einem sehr dunklen, harten Vollkornbrot zusammen, das dafür mit hohem Nährwert belohnt.

In einem kurzen Epilog liefert der Autor zudem die Instrumente für ein generelleres Verständnis. Drei Ziele prägten das Handeln der Akteure, nämlich Hegemonie, Autonomie nach außen und Frieden; da sie unvereinbar waren, sei, so der lapidare Kommentar, keines von ihnen erreicht worden. Jeweils zwei der Ziele konnten zusammengespannt werden, aber das dritte auf die verbindende Linie zu zwingen, war unmöglich. Mit den drei möglichen Gegensatzkonstellationen und ihrer unteleologischen Dynamik lassen sich die Phänomene auf der Ereignisoberfläche ordnen und erklären. Hegemonie und Autonomie konnten von großen und kleinen Staaten parallel verfolgt werden und wurden es auch, aber in ihrer polaren Opposition nur um den Preis des dauernden Unfriedens. Frieden und Hegemonie wären bei einer genügend starken und stabilen Dominierungsmacht vereinbar gewesen, aber ebendie gab es nach 404 nicht mehr, während die Idee der Autonomie stark blieb und durch den Aufstieg der Mittelmächte noch stärker wurde. Der reflexhafte Primat der Selbstbestimmung nach innen und außen destabilisierte sogar die aufstrebenden Bundesstaaten, deren föderative Konstruktion theoretisch einen Ansatz zur dauerhaften Konsolidierung und Befriedung der zwischenstaatlichen Beziehungen geboten hätte. Die Epoche wurde bestimmt durch immer neue militärische Konflikte und Anläufe zur Hegemonie, bis mit dem Aufstieg Makedoniens und der durch die Schlacht von Chaironeia (338) besiegelten Unterwerfung der Griechen eine dauerhaftere Konstellation Gestalt annahm. Autonomie und Frieden zu vereinigen war schließlich die Grundidee der sogenannten Allgemeinen Friedensschlüsse, aber die Bestrebungen und die Existenz hegemonialer Mächte waren damit nicht aus der Welt, und es war gerade die Forderung nach unbedingter Wahrung der Autonomie, was den "Garantiemächten" dieser Friedensinstitute, vor allem Sparta, immer wieder einen Vorwand zur militärischen Intervention gab.

Eine besondere Mischung aus Kontinuität und Neuerungen erwies sich für die griechische Staatenwelt des vierten Jahrhunderts als verhängnisvoll. Ungebrochen galten die alten Prioritäten: Macht, Prestige, Rache, materieller Gewinn. Ebenso die Bündnisinstrumentarien und die Überzeugung, daß die beste Form von Freiheit in Herrschaft über andere bestehe. Hinzu kamen alte oder neue Akteure an der Peripherie, allen voran die Perser. Der Zerstörungsapparat in dieser multipolaren Welt wurde professioneller, teurer und unübersichtlicher: Kriegsunternehmer suchten ihre Chancen, mit staatlicher Deckung, in fremden Diensten oder auf eigene Faust. Nachdem 362 vor Christus die beiden Hegemonialmächte Sparta und Theben bei Mantineia eine letzte große Schlacht gegeneinander geschlagen hatten, sagte der Geschichtsschreiber Xenophon resigniert, daß es keine klare Entscheidung gegeben habe; Verwirrung und Ratlosigkeit waren größer als zuvor. Das von Schulz betonte Nebeneinander von politischem Scheitern und technisch-kultureller Leistungsdynamik der Griechen im Jahrhundert von Demosthenes und Platon bleibt ein reizvolles Paradox.

Raimund Schulz: "Athen und Sparta". Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003. 180 S., br., 14,90 [Euro].

John Buckler: "Aegean Greece in the Forth Century BC". Brill Academic Publishers, Leiden, London, Boston 2003. 544 S., geb., 160,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Im Jahr 404 vor Christus endete der Peloponnesische Krieg mit dem Scheitern der Weltmachtansprüche Athens und dessen Niedergang. Dass jedoch über diesen "tiefen Einschnitt" hinweg auch "Kontinuitätslinien" zu ziehen sind, macht, wie der Rezensent Uwe Walter feststellt, der Band von Raimund Schulz deutlich. Zwar müsse sich die Darstellung an den Vorgaben der Lehrbuchreihe "Geschichte kompakt" orientieren - dennoch gelinge eine "differenzierte und originelle Interpretation" in der Konzentration auf die Geschichte der beiden Mächte Athen und Sparte in den Jahren von 480 bis 350. Ganz zutreffend findet Walter etwa Schulz' Beobachtung der Bemühungen beider Mächte, ihre Reiche "gegen partikulare und zentrifugale Bewegungen" zu sichern. Auf den ersten Blick halte sich die Darstellung - in der Redeweise von "den Athenern" und "den Spartanern" - an die "klassische Staatengeschichte", jedoch kommt, meint der Rezensent, die Strukturanalyse nicht zu kurz.

© Perlentaucher Medien GmbH