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Wie viel Gefühl verträgt eine Gesellschaft, die nach Gerechtigkeit strebt? Nicht viel, könnte man meinen und etwa auf die Gefahren verweisen, die mit der politischen Instrumentalisierung von Ängsten und Ressentiments verbunden sind. Emotionen, so eine weitverbreitete Ansicht, setzen das Denken außer Kraft und sind daher im politischen Kontext generell schädlich.
Dem widerspricht Martha C. Nussbaum in ihrem neuen Buch. Um der Gerechtigkeit politisch zur Geltung zu verhelfen, so ihre These, bedarf es nicht nur eines klaren Verstandes, sondern auch einer positiv-emotionalen Bindung der
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Produktbeschreibung
Wie viel Gefühl verträgt eine Gesellschaft, die nach Gerechtigkeit strebt? Nicht viel, könnte man meinen und etwa auf die Gefahren verweisen, die mit der politischen Instrumentalisierung von Ängsten und Ressentiments verbunden sind. Emotionen, so eine weitverbreitete Ansicht, setzen das Denken außer Kraft und sind daher im politischen Kontext generell schädlich.

Dem widerspricht Martha C. Nussbaum in ihrem neuen Buch. Um der Gerechtigkeit politisch zur Geltung zu verhelfen, so ihre These, bedarf es nicht nur eines klaren Verstandes, sondern auch einer positiv-emotionalen Bindung der Bürgerinnen und Bürger an diese gemeinsame Sache. Manche sprechen in diesem Zusammenhang von Hingabe. Nussbaum nennt es Liebe. Große Führer wie Lincoln, Gandhi und Martin Luther King haben davon ebenso gewusst wie die Vordenker einer "Zivilreligion", Jean-Jacques Rousseau zum Beispiel oder Rabindranath Tagore.

In beeindruckender Weise erforscht Nussbaum diese Art Liebe und damit verwandte politische Gefühle. Sie zeigt, welche Ausdrucksformen - auch in der Musik oder der Dichtung - sie annehmen können und wie sie sich kultivieren lassen. Dabei erweist sie sich einmal mehr als eine der vielseitigsten Denkerinnen unserer Zeit: als bedeutende Theoretikerin der Emotionen, als herausragende politische Philosophin und nicht zuletzt als große Kennerin und Interpretin der Künste.
Autorenporträt
Nussbaum, Martha C.
Martha C. Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaft und Ethik an der Universität von Chicago und lehrte an zahlreichen Universitäten in Nordamerika und Europa. Sie ist Mitglied der American Philosophical Association und der American Academy of Arts and Sciences. Für ihr Werk wurde sie mit über dreißig Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 2009 erhielt sie mit dem vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) verliehenen A.SK Social Science Award einen der weltweit höchstdotieren Preise für Sozialwissenschaften.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die Soziologin Eva Illouz hat entschiedene Einwände gegen Martha Nussbaums Thesen in "Politische Emotionen". Die Philosophin komme nach Sichtung des ihr üblichen breit gestreuten Materials aus Theorie, Literatur und Politik nur zu erstaunlich simplen Schlüssen, erklärt die Rezensentin: Emotionen spielen in verschiedensten Institutionen eine wesentliche Rolle, wobei jene Institutionen, die 'gute' Emotionen - zum Beispiel Liebe und Mitgefühl - befördern, gut sind, und jene, die 'schlechte' Emotionen - Angst, Scham und Neid etwa - voraussetzen, schlecht, fasst Illouz zusammen. Das Problem dieser Argumentation ist der Rezensentin zufolge, dass das individuelle Empfinden einer Emotion als angenehm oder unangenehm wenig über deren institutionellen Nutzen aussage. Gehe man von dem Gefüge moderner liberaler Gesellschaften aus, so Illouz, müsse man die Funktion der Emotionen auch in eben diesem Gefüge betrachten. Nussbaum ignoriere die Empirie nur auf Kosten der Relevanz für eine wirkliche normative Verknüpfung von Emotionen und Politik, kritisiert die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein inspirierendes Buch voller tiefschürfender Einsichten in die Rolle, die Emotionen im politischen Leben spielen."
Publishers Weekly