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Die deutsche Geschichtswissenschaft ist in weiten Teilen von einer nationalgeschichtlichen Perspektive gekennzeichnet. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze sind als Einspruch gegen diese einseitige Prägung zu verstehen. Jürgen Osterhammel behandelt zwischen den Polen Vergleich und Beziehungsgeschichte verschiedene Themen der Weltgeschichte, wobei der Begriff »Beziehung« sich nicht auf dem Bereich der internationalen Politik beschränkt, sondern andere Arten von Beziehungen wie etwa Kulturtransfers in gleicher Weise einbezieht. Auch geht es in diesem Band nicht um »Außereuropäische…mehr

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Produktbeschreibung
Die deutsche Geschichtswissenschaft ist in weiten Teilen von einer nationalgeschichtlichen Perspektive gekennzeichnet. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze sind als Einspruch gegen diese einseitige Prägung zu verstehen. Jürgen Osterhammel behandelt zwischen den Polen Vergleich und Beziehungsgeschichte verschiedene Themen der Weltgeschichte, wobei der Begriff »Beziehung« sich nicht auf dem Bereich der internationalen Politik beschränkt, sondern andere Arten von Beziehungen wie etwa Kulturtransfers in gleicher Weise einbezieht. Auch geht es in diesem Band nicht um »Außereuropäische Geschichte« - letztlich eine Kategorie einer auf Europa zentrierten Historie - sondern vielmehr darum, Amerika, Asien, Afrika und Ozeanien in den Horizont einer »normalen« Geschichtswissenschaft zu integrieren. Neben eine nationalgeschichtliche und eine auf Europa zielende Historie könnte so eine Geschichte in weltbürgerlicher Absicht treten. Dabei geht es nicht um Antworten von globaler Gültigkeit, sondern um Fragen in einem universalen Horizont.

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Autorenporträt
Studium in Marburg, Hamburg und London. Wissenschaftliche Tätigkeiten am Deutschen Historischen Institut London, der Universität Freiburg i.Br., der FernUniversität Hagen und dem Institut Universitaire de Hautes Études Internationales in Genf. Forschungsaufenthalte am Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Netherlands Institute for Advanced Study in Wassenaar. Seit 1999 an der Universität Konstanz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.02.2002

Keine Insel namens Europa
Jürgen Osterhammel sprengt die Grenzen der deutschen Historie
Historiker brauchen hierzulande immer etwas länger. Während Politikwissenschaft und Soziologie die Globalisierung längst als Thema entdeckt haben, nähert sich die Geschichtswissenschaft dem Thema nur zaghaft. Man begründet das unter anderem damit, nicht dem Zeitgeist huldigen zu wollen, und verschweigt dabei einen anderen, vielleicht wichtigeren Grund für die demonstrative Skepsis und Zurückhaltung. Denn sich den Prozessen der Globalisierung zuzuwenden, bedeutet Abschied nehmen von bequemen Denkmustern und Analysekategorien nicht zuletzt im Zeichen des nationalen Paradigmas und des Eurozentrismus. Das kostet Mühe, und nicht zuletzt deswegen haben über die Jahre nur wenige deutsche Historiker den doppelt engen, nationalstaatlichen und europäischen Horizont transzendiert.
Widerspruch und Doppelsinn
Zu ihnen gehört Jürgen Osterhammel, seit längerem einer der produktivsten und innovativsten Historiker der internationalen Beziehungen in Deutschland. Er legt nun unter dem programmatischen Titel „Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats” einen Aufsatzband vor, den man gleichermaßen als Streitschrift wie als Beitrag zur Theorie- und Methodendiskussion einer Internationalen Geschichte in der Erneuerung und Erweiterung lesen kann: als Streitschrift, weil der Konstanzer Historiker in jeder einzelnen der 14 Studien Einspruch erhebt gegen die nationalhistorische Selbstbezogenheit der deutschen Neuzeithistoriographie und ihren Europazentrismus; als Theorie- und Methodenreflexion, weil die Aufsätze die Möglichkeit transnationaler oder interkultureller Geschichtsschreibung nicht nur abstrakt einfordern und dann an verschiedenen Themen entfalten, sondern weil ihre Prämissen und Interessen klar dargelegt werden und weil eines der durchgehenden Motive des Autors die Suche nach analytischen Begriffen und Kategorien jenseits von Nation und Europa ist und die Frage nach ihrem Erkenntnispotential.
Welche konzeptionellen und strukturierenden Begriffe legt man beispielsweise Zivilisationsvergleichen und damit der Analyse fremder und weit entfernter Welten, Kulturen und Gesellschaften zugrunde? Osterhammel wehrt sich gegen eine einseitige Anthropologisierung des Zugangs, nicht zuletzt gegen die sprichwörtliche Perspektive der „Missionare im Ruderboot”. So vorzugehen, hieße die Selbstbeschreibung anderer Gesellschaften ignorieren, hieße aber auch einen Grad von Fremdheit und Distanz voraussetzen, den es keineswegs immer gibt, wie es das chinesische oder das japanische Beispiel zeigen. Erschwert nicht die anthropologische Brille eher den Vergleich? Osterhammels Gedanken zu den Grenzen des Nutzens der Anthropologie für den Historiker sind nur ein Exempel für das hohe Reflexionsniveau des Bandes, welches der Autor freilich schon in früheren Werken demonstriert hat. Es ist daher weder ein Wunder noch unverdient, daß es in der jüngsten deutschen Literatur zur Geschichte der internationalen oder interkulturellen Beziehungen kaum noch einen Beitrag gibt, der ohne die fast schon obligate Fußnotenreferenz an Osterhammel auskommt.
Wer Osterhammel zitiert, der sollte ihn freilich vorher gelesen haben, und das gilt gerade auch für diesen Band. Osterhammel eignet sich nicht als Säulenheiliger für eine über Europa hinausgreifende Geschichtswissenschaft, die sich damit begnügt, in Asien oder Afrika nur das Andere zu sehen, dieses Andere ethnologisierend oder anthropologisierend möglichst dicht zu beschreiben und damit das „gehobene Äquivalent eines Hochglanzreisemagazins” zu schaffen. Für Osterhammel ist es mit dem „Aufblättern eines kulturgeschichtlichen Bilderbuches” nicht getan. Wichtig ist ihm, in vergleichender oder beziehungsgeschichtlicher Analyse die Kategorien „Gesellschaft” als die universalisierend-konvergente und „Kultur” als die partikularisierend-divergente Dimension gemeinsam und in wechselseitiger Ergänzung zu verwenden und damit auch Historische Anthropologie und Historische Soziologie zusammen vor den Karren einer globalen Geschichtsschreibung zu spannen.
Gerade die deutsche Geschichtswissenschaft hat eine Relativierung des politikhistorischen Paradigmas, das die Geschichte der internationalen Beziehungen in Deutschland in besonderem Maße geprägt hat, besonders nötig. Und auch von einer den nationalen Horizont sprengenden Erweiterung könnte sie nur profitieren. Beide Engführungen, die nationale wie die politik- und diplomatiegeschichtliche, haben zu tun mit der Geschichte der deutschen Geschichtswissenschaft als Disziplin zur Legitimation des kleindeutsch- borussischen, aus dem Geist von Machtpolitik und Krieg geborenen deutschen Nationalstaats. Es ist daher nicht überraschend, dass verschiedene Beiträge des Bandes auch auf historiographische Traditionen vor dem Historismus, auf die Aufklärungshistorie zum Beispiel, verweisen.
Wenig fruchtbar wäre es nun allerdings, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Politikgeschichte ist nicht am Ende, und schon gar nicht die Geschichte der internationalen Politik. Im Zeitalter der Globalisierung mag man zwar einen exklusiven Eurozentrismus kritisieren. Man wird sich aber dennoch auch weiter den europäischen Staaten und Gesellschaften, ihren Beziehungen und Interaktionen zuwenden müssen, und sei es nur um zu erklären, warum in Westeuropa heute Integrationsstrukturen die Wirkungsmacht des Nationalen relativieren, während gleichzeitig in Osteuropa die alten Dämonen des Nationalismus so lebendig wie nie zu sein scheinen.
Lesen, Lernen, Wiederlesen
Damit wird man sich beschäftigen müssen – nicht um Europa borniert gegen „Außereuropa”, den „Rest”, zu stellen, sondern im Bewußtsein dessen, daß in einer globalisierten Welt das, was in Europa geschieht, in seinen Wirkungen weniger denn je auf die kleine Halbinsel im Westen Asiens beschränkt bleibt. Jürgen Osterhammels Studien werden, daran besteht kein Zweifel, die weite Verbreitung finden, die sie verdient haben. Und besonders progressive Historiker werden mit dem grünen Band aus der Reihe „Kritischen Studien” in der Hand gegen die Politikgeschichte zu Felde ziehen und gegen die Beschäftigung mit zwischenstaatlichen Beziehungen in Europa oder mit einzelstaatlicher Außenpolitik, gegen die Beschäftigung mit der europäischen Integration oder mit den trans-nordatlantischen Beziehungen. Doch sie haben Osterhammel weder gelesen noch verstanden.
ECKART CONZE
JÜRGEN OSTERHAMMEL: Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich. Verlag Vanden hoeck & Ruprecht, Göttingen 2001. 384 Seiten, 44 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2002

Wer hat was gegen westliche Kultur?

Im Jahre 1720 besuchte Mehmed Efendi, ein Gesandter des Sultans, die französische Hauptstadt. Am Pariser Leben fielen ihm, wie der Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel in einem Aufsatz unter dem Titel "Differenzwahrnehmungen" berichtet, "das öffentliche Auftreten von Frauen und die fehlende Trennung zwischen männlicher und weiblicher Sphäre" auf. Der Diplomat hatte noch keinen Anlaß, seinen Herrn für einen kranken Mann zu halten, dem er Medizin hätte besorgen müssen. Daß die Haremsdamen daheim gegen den Leiter lieblicher Lustbarkeiten rebellieren könnten, um wie die Mätresse des französischen Königs öffentlich in Erscheinung treten zu dürfen, wäre dem Reisenden nicht eingefallen. Heute liegt über allen "orientalischen" Bildern des "Okzidents" der Schatten einer Weltordnung, die zu Anpassung oder Abstoßung nötigt. Osterhammel stellt fest: "Die teils staunende, teils schelmische Unbefangenheit eines Mehmed Efendi ist nicht mehr möglich, seit die Verwestlichung unaufhaltsam geworden ist."

So wollen Ian Buruma und Avishai Margalit in der Angst vor der öffentlichen Frau eine mächtige Triebkraft jener fundamentalistischen Verachtung des Westens erkennen, die sie in einem Essay in der "New York Review of Books", den der "Merkur" in seinem April-Heft nachdruckt, "Okzidentalismus" genannt haben. Doch wenn die Unbefangenheit im westöstlichen Blickkontakt verschwunden ist, so gilt das auf beiden Seiten. Wer "Bilder von westlichen Frauen, halb nackt und in sexuell aufreizenden Posen", für Teufelskram hält, den mag man verklemmt und frustriert schimpfen. Aber wenn Buruma und Margalit die massenhafte Verbreitung dieser Bilder als Palladium der "Freiheit der Frau" feiern, erweisen sie sich ihrerseits als Fanatiker.

Osterhammels Aufsatzsammlung ("Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats". Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 147. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001. 384 S., br., 44,- [Euro]) zog die Bilanz eines Projekts, das mit dem 11. des Monats, in den das Vorwort des Buches datiert ist, abgebrochen sein könnte: der Wiedergewinnung des unbefangenen Blicks. Auch die Reisenden aus Paris und Umgebung, die die Heimat Mehmed Efendis besuchten, trugen lange keine Theorien über die Natur des Orients und die Bestimmung des Westens im Gepäck. Sofern man eine Überlegenheit der eigenen Weltregion annahm, begründete man sie pragmatisch, mit den Zufällen des Klimas und einer Kleinräumigkeit, die den Wettbewerb stimulierte. Osterhammel würdigt Gibbon als den Pionier eurasiatischer Gesamtschau. Wie Gibbon sich für das langfristige Gleichgewicht von Nomaden- und Ackerbaugesellschaften interessierte, so hat sich Osterhammel zufolge in jüngster Zeit eine seriöse Welthistorie herausgebildet, die makroökonomische, umweltgeschichtliche und kulturanthropologische Gesichtspunkte verbindet.

Daß Universalgeschichte als Forschung betrieben und organisiert werden kann, ist die wissenschaftspolitische Pointe der Sammlung, die Osterhammel seinem Lehrer Ernst Schulin gewidmet hat. In Deutschland ist ein Historiker, der sein Fach "unter besonderer Berücksichtigung der außereuropäischen Geschichte" vertritt, noch immer ein Exot; bei einer der unzähligen Nationalismustagungen nahm Osterhammel "mit der respektlosen Naivität des Dilettanten" das ihm von Christian Meier angetragene Wort, schlüpfte ins Schelmenkostüm des Mehmed Efendi. Die Fußnoten von Aufsätzen über "Entdeckung und Eroberung, Neugier und Gewalt" als "Modelle frühneuzeitlichen Kulturkontakts" oder über "Kulturelle Grenzen in der Expansion Europas" lassen ahnen, welche Schätze an lokalem Wissen die englisch- und die französischsprachige Historikerschaft der imperialen Vergangenheit verdanken.

An der Sachhaltigkeit dieses Wissens hält Osterhammel gegen den Konstruktivismus eines Edward Said fest. Der "informierte Eroberer", der sich vor der Landung schlau gemacht hat, siegt durch den Verblüffungseffekt: Hihi, die Macht der Überraschungen naht. Es gibt eine Verbindung von Welteroberung und Welterkenntnis, die die Wissenschaft nur um den Preis der Verdummung aufbrechen könnte. Einen "erdbeherrschenden Standpunkt" wollte Friedrich Ratzel einnehmen, der nur noch als Wegbereiter der Geopolitik bekannt ist, aber von Osterhammel als Universalhistoriker entdeckt wird, dem alles zu "Bewegungs- und Beziehungsgeschichte" wurde.

Mit ihrem "Okzidentalismus" schlagen Buruma und Margalit gegen Said zurück: Auch der Westen ist ein Konstrukt. Osterhammels Warnung, das von Said kultivierte "Freund-Feind-Weltbild" könne "in den Kulturwissenschaften verheerende Konsequenzen" zeitigen, findet in diesem Pamphlet eine traurige Bestätigung. Alle Kritik an den liberalen Dogmen schlagen Buruma und Margalit über den Leisten des Ressentiments der Zukurzgekommenen. Bei ihnen liest man nicht, was bei Osterhammel steht: daß die Materialismustadler unter den asiatischen Intellektuellen das Abendland des Verrats an den eigenen Idealen bezichtigten. Heldentum und Opfer dürfen zur ethischen Tradition des Westens nicht gehören. Man könnte ja sonst auf die Idee kommen, er hätte einen Grund zum kritischen Blick auf die eigene Geschichte.

Daß ein Reiseschriftsteller und ein kommunitaristischer Philosoph in die Welt hinausposaunen, man lasse sich Kritik an den eigenen Sitten nicht bieten, könnte eine ähnliche Zäsur markieren, wie sie Osterhammel um 1800 ansetzt. Damals trat der asiatische Feind ins Dasein, das blutrünstige Ungeheuer, zu dem die Briten einen indischen Fürsten stilisierten, den sie früher aus den besten realpolitischen Gründen bekämpft hätten. Und damals stellte Jean-Baptiste Mailly seine Geschichte der Kreuzzüge "unter die Devise des Kampfes der Kulturen": "Hier kämpft Europa gegen Asien."

PATRICK BAHNERS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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'Jürgen Osterhammels 'Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats' meint angesichts dieser vielfältigen Genres ein 'Jenseits', das ebenfalls seine Geschichte hat, die er kenntnisreich nachzeichnet: es geht um die Universalgeschichte. Osterhammel schwebt ganz klar eine Renaissance der 'Weltgeschichte' vor. Und da er um die Vorurteile und Missstimmungen weiß, mit der eine große Zahl der Spezialisten historischer Forschung in Deutschland der 'Weltgeschichte' begegnen, setzt er sich um so sprachgewandter und sachkundiger für sie ein.' (Torsten Bathmann, H-Soz-U-Kult)

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Mit Jürgen Osterhammels Aufsatzsammlung liegt nach Ansicht von Andreas Eckert ein Werk vor, dass endlich mit der "nationalhistorischen Selbstbezogenheit" und dem "Germano-" bzw. "Europazentrismus" der deutschen Geschichtswissenschaft Schluss macht. Eckert folgt Osterhammel in dessen Plädoyer, alle Regionen der Erde historiographisch in eine "Universalgeschichte" oder "Globalgeschichte" genannte Geschichtswissenschaft zu integrieren, wofür es zum einen "einer stärkeren Verankerung des Nicht-Okzidentalen in Forschung und Lehre" bedürfe, zum anderen einer "Geschichte in weltbürgerlicher Absicht", die "nicht nach Antworten von globaler Gültigkeit sucht, ihre Fragen aber in einem universalen Horizont stellt". Die Beiträge des Bandes, urteilt Eckert erfreut, sind "höchst anregende Streifzüge durch zum Teil äußerst komplexe, wahrhaft globale historische Problemfelder." Dabei lobt er insbesondere Osterhammels Fähigkeit, "gleichsam als Übersetzer zwischen dem deutschen historiographischen Mainstream und diversen Ansätzen zu einer Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats zu fungieren". Daher bestehe auch die Hoffnung, so Eckert, dass Osterhammels Anregungen auch tatsächlich aufgegriffen werden.

© Perlentaucher Medien GmbH