Sicher werden Studenten dieses Buch ihres Studiums willen lesen müssen, aber Vorsicht: Dieses Buch ist für ALLE Christen geschrieben, die entweder vor den Problemen der Gegenwart und Zukunft den Kopf in den Sand stecken oder aber eine Bestätigung für die, die mit Hoffnung im Herzen unsere
gegenwärtigen Probleme anpacken.
Mit der "Theologie der Hoffnung" begründete Jürgen Moltmann bereits vor 50…mehrSicher werden Studenten dieses Buch ihres Studiums willen lesen müssen, aber Vorsicht: Dieses Buch ist für ALLE Christen geschrieben, die entweder vor den Problemen der Gegenwart und Zukunft den Kopf in den Sand stecken oder aber eine Bestätigung für die, die mit Hoffnung im Herzen unsere gegenwärtigen Probleme anpacken.
Mit der "Theologie der Hoffnung" begründete Jürgen Moltmann bereits vor 50 Jahren unseren Anspruch darauf, uns immer wieder mit unserer Stimme auch in gesellschafts - politische Diskussionen zu begeben. Für den auch international sehr geachteten Theologen Jürgen Moltmann war es da nur folgerichtig eine "Ethik der Hoffnung" zu schreiben.
Vielleicht sollte man bevor man dieses Buch zu lesen beginnt, genauer das Inhaltsverzeichnis ansehen. Es gleicht einer Anleitung zum christlichen Leben in der heutigen Zeit. Erstaunlich aktuell wendet sich der Autor so ziemlich allen Problemen der Gegenwart. Das Inhaltsverzeichnis ist so gestaltet, dass jeder Leser Anknüpfungspunkte aus seiner ganz speziellen Lebenssituation heraus finden wird und sicher genau dort mit dem Lesen beginnt. So jedenfalls habe ich es gemacht und mir so nach und nach das Buch erobert.
Gegenwärtig wird die Welt an allen Ecken von Wasser - und Feuersbrünsten heimgesucht, da habe ich mich zunächst auf Moltmanns Kapitel III "Ethik der Erde" gestürzt. Natürlich kommt er zunächst mit biblischen Zitaten und erinnert uns an unseren Bund mit Gott, er erinnert uns auch an die von Albert Schweitzer begründete "Ehrfurcht vor dem Leben", wem dass alles nicht praktisch genug ist, dem sagt er: "Statt Beherrschen und Unterwerfen - Wohnen und Wachsen lassen".
Der Autor fordert von uns einen ökologischen Lebensstil. Er überfordert dabei niemanden, zählt Beispiele auf die zeigen was machbar ist und sagt: "Christliche Gemeinden und Gemeinschaften sind in der Lage, alternative Bilder vom guten und gerechten Leben dagegen zu setzen, weil sie andere Maßstäbe haben. Dazu gehört die Entwicklung der Kultur der Solidarität, die in Afrika "Ubuntu" genannt wird." Auf gerade diese "Kultur der Solidarität" geht Moltmann später noch einmal sehr genau ein und meint: "Es ist genug für alle da".
Dieses Buch besticht durch Praxisnähe und durch die Vielfalt der Themen. Moltmann verzichtet ganz bewußt auf fachspezifische Begriffe, er wirbt für eine möglichst breite Öffentlichkeit, denn nur so hat die "Ethik der Hoffnung" eine Chance.
Jürgen Moltmann ist mit diesem Buch eine wichtige und lebensnahe Herausforderung an uns Christen gelungen. Er kitzelt uns aus unseren gemütlichen Sesseln heraus, um aktiv zu werden für uns selbst und für unsere von Gott empfangene Erde.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu