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"Barmherzigkeit" - ein altes, ein missverständliches Wort. Viele wissen gar nicht mehr, was genau damit gemeint ist. Muss man religiös sein, um etwas von Barmherzigkeit zu verstehen? Wie kann man in einer säkularen Gesellschaft von Barmherzigkeit sprechen? Und was hat Barmherzigkeit überhaupt dort verloren, wo es um Management und Wirtschaft geht? Geht es da nicht um etwas ganz anderes? Wie soll man "barmherzig führen"? Wäre es nicht viel besser, von Gerechtigkeit statt von Barmherzigkeit oder einfach von "guter Führung" zu sprechen?
Als Papst Franziskus das Heilige Jahr der Barmherzigkeit
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Produktbeschreibung
"Barmherzigkeit" - ein altes, ein missverständliches Wort. Viele wissen gar nicht mehr, was genau damit gemeint ist. Muss man religiös sein, um etwas von Barmherzigkeit zu verstehen? Wie kann man in einer säkularen Gesellschaft von Barmherzigkeit sprechen? Und was hat Barmherzigkeit überhaupt dort verloren, wo es um Management und Wirtschaft geht? Geht es da nicht um etwas ganz anderes? Wie soll man "barmherzig führen"? Wäre es nicht viel besser, von Gerechtigkeit statt von Barmherzigkeit oder einfach von "guter Führung" zu sprechen?

Als Papst Franziskus das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ausrief, standen ihm sicherlich auch diese Fragen klar vor Augen. Ihm war aber auch deutlich, dass im Zentrum des Christentums die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes steht: Gottes Name ist Barmherzigkeit. Und weil der Mensch ein Bild Gottes ist, soll auch der Mensch barmherzig handeln. Bewusst war ihm auch, dass die heutige Gesellschaft sehr unbarmherzig geworden ist. Menschen gehen- nicht zuletzt in der Kirche oder in kirchlichen Einrichtungen - oft sehr gleichgültig miteinander um. Daran leiden viele.

Umso mehr ein Grund für Christinnen und Christen, über Barmherzigkeit nachzudenken. Dann könnte sich die Bedeutung einer alten, aber nicht veralteten Tugend für die Gegenwart erschließen - gerade auch, wenn es um wirtschaftliches Handeln, auch wenn es um Führung, Qualitätssicherung oder ethische Konflikte geht. Das Wort mag alt sein, die Sache ist es nicht: auf der Seite der Schwachen und Leidenden stehen; professionell sein, ohne das Mitgefühl für andere Menschen aufzugeben; führen können, ohne die Grenzen und Schwächen von Menschen aus den Augen zu verlieren.

Barmherzigkeit gegenüber anderen Menschen, aber auch gegenüber sich selbst könnte sich dann als das spezifische Merkmal christlicher Einrichtungen erweisen, als attraktiv und inspirierend für alle Menschen, die sich in diesen Einrichtungen begegnen. Vielleicht ist es an der Zeit, der Barmherzigkeit eine neue Chance zu geben, ob sie nun so genannt wird oder ob man anders, zeitgemäßer über sie spricht. Denn letztlich geht es um überzeugende Taten, um menschliches Handeln.

Ob und wie barmherziges Führen möglich ist, zeigen die Beiträge dieses Bandes.
Autorenporträt
Nauer, Doris
Doris Nauer, Jg. 1962, Theologin und Ärztin, Professorin am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Diakonie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.

Zaborowski, Holger
Holger Zaborowski, Jg. 1974, seit 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Philosophie und philosophische Ethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar. Seit 2014 ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.