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"Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt." Oscar Wilde Was passiert, wenn allem Anschein nach gar nichts passiert? Wenn Menschen sich von der Aussicht, "nichts zu tun", angezogen oder abgestoßen fühlen, wenn sie geduldig oder wütend warten, wenn sie alltägliche Routinen gedankenverloren erledigen und in mehr oder weniger abstrusen Tagträumen der Realität entfliehen? Billy Ehn und Orvar Löfgren gehen in ihrer kreativen und aufschlussreichen Untersuchung der Frage nach, wie sich die Formen des Nichtstuns und die gesellschaftliche…mehr

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Produktbeschreibung
"Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt." Oscar Wilde Was passiert, wenn allem Anschein nach gar nichts passiert? Wenn Menschen sich von der Aussicht, "nichts zu tun", angezogen oder abgestoßen fühlen, wenn sie geduldig oder wütend warten, wenn sie alltägliche Routinen gedankenverloren erledigen und in mehr oder weniger abstrusen Tagträumen der Realität entfliehen? Billy Ehn und Orvar Löfgren gehen in ihrer kreativen und aufschlussreichen Untersuchung der Frage nach, wie sich die Formen des Nichtstuns und die gesellschaftliche Haltung dazu in verschiedenen kulturellen Kontexten entwickeln und verändern, wie individuelle Gewohnheiten, Gedanken und Gefühle kulturell geformt werden. Sie geleiten uns auf eine Reise in die Welt der Übergangszonen, Zwischenzeiten und Pausen, die voller vertrauter und überraschender Details steckt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Billy Ehn ist Professor für Ethnologie an der Umeå Universität, Schweden. Er veröffentlichte u.a. die Ergebnisse ethnographischer Feldforschungen, zum Beispiel im ehemaligen Jugoslawien, in Polen und in Schweden, wo er als Fabrikarbeiter und in verschiedenen Kindertagesstätten tätig war.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2012

Viel Zeit haben

Als Paul Lazarsfeld und Maria Jahoda gemeinsam mit anderen Mitarbeitern der "Österreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle" Anfang der dreißiger Jahre in einem Industriedorf nahe bei Wien ihre berühmte Studie über die Wirkung von Langzeitarbeitslosigkeit durchführten, ging es nicht zuletzt um die Beschreibung des Umgangs mit freigewordener Zeit. Was aus den erfassten Tagesabläufen und den minutiösen Beobachtungen - wie oft blieben eigentlich Männer und Frauen auf dem Weg durch die Hauptstraße stehen? - hervorging, war ein Leiden am Nichtstun. Das Terrain dieser Untersuchung war klar umrissen, ihre Methode an empirischen Befunden orientiert. Weshalb man sie ganz gut als Kontrast zur "kulturanalytischen" Beschäftigung mit Formen des Nichtstuns - und des "Flüchtigen" obendrein - betrachten kann, den zwei schwedische Ethnologen vorgelegt haben. Hier kommen nicht nur alle möglichen Formen des Ereignislosen in den Blick, rubriziert in Kapiteln über Warten, Routine und Tagträume. Es werden auch alle Arten von Beobachtungen und Befunden zusammenmontiert, wobei insbesondere literarischen Beschreibungen großes Gewicht zukommt. Das Resultat ist ein Potpourri, in dem man auf überraschende Einsichten so lange warten muss, dass das Abgleiten in Tagträume - von bündigen, auf Lebens-und Lesezeit Rücksicht nehmenden Präsentationen - kaum zu vermeiden ist: ein Effekt der lässig raffinierten Form, in der die beiden Forscher den Gegenstand in seiner Darstellung zu spiegeln wissen. (Billy Ehn und Orvar Löfgren: "Nichtstun". Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen. Aus dem Englischen von Michael Adrian. Hamburger Edition des Instituts für Sozialforschung, Hamburg 2012. 303 S., geb., 24,- [Euro].)

hmay

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2013

Einen Gang höher
Was tun im Zeitalter der Beschleunigung: Gesellschaftskritik üben oder Momente des Stillstands suchen?
Alle scheinen sich einig: die Welt wird immer schneller. Ob man das als Verheißung oder Verderben ansieht, ändert nichts an der Feststellung, die seit mindestens dreißig Jahren den Diskurs über das westliche Leben dominiert. Leute, die Bücher schreiben, gehören schon wegen dieser schleppenden Tätigkeit kaum zu den Beschleunigern der Welt (weshalb es wohl auch mehr Kritiken als Lobe der Beschleunigung gibt). Dass man aber auf sehr verschiedene Weisen beschleunigungsskeptisch sein kann, beweisen drei Publikationen von Hartmut Rosa und dem Autorenduo Billy Ehn/Orvar Löfgren.
  Die beiden Schweden, Ethnologen vom Fach, haben einen Essay über das „Nichtstun“ verfasst. Akzelerationsgegner sind sie in dem Sinne, als sie eher das Gegenteil von Beschleunigung interessiert: Gerade im Windschatten der Raserei, in Stillstand und Ereignislosigkeit, zeige sich Epochentypisches. Um unsere Gegenwart derart ex negativo zu charakterisieren, braucht es schon einen Fokus auf sehr spezielle Alltagsphänomene. Der Anspruch, größere Gesellschaftszusammenhänge zu erklären, fehlt den beiden ohnehin; dementsprechend partikular bis anekdotisch ist dann auch ihr Essay.
  Ganz anderes Hartmut Rosa, den am Partikularen nur das Beispiel interessiert. Der in Jena lehrende Soziologe hat zum Beschleunigungskomplex einen Begriffsschatz erarbeitet, aus dem sich der akademische Betrieb und die Druckpressen von Suhrkamp regelmäßig bespielen lassen. Jüngst auf deutsch erschienen ist sein Essay „Beschleunigung und Entfremdung“, ein zuerst für englisches Publikum verfasster Theorie-Abriss. Rosas Anspruch ist vermessen, er allein deswegen lesenswert. Es geht ihm eben nicht nur um die Beschreibung einer beschleunigten Welt, sondern um die Überwindung sämtlicher Aporien der Sozialwissenschaften durch eine beschleunigungsbasierte Theorie.
  Dazu positioniert er sein Schreiben ethisch: kann es eine „Soziologie des guten Lebens“ geben? Ihr Ziel wäre zu klären, welche Gesellschaft ein gelingendes Leben überhaupt erst ermöglicht. Normativ zu sprechen ist für Sozialwissenschaftler gewagt, seit sie im Verdacht stehen, ethno-, logo-, oder sonstwie zentristisch zu sein. Das andere Extrem ist nichtsmeinender Relativismus. Rosa entwickelt zur Analyse und Aufhebung dieses Dilemmas ein an Charles Taylor, den Vater des Kommunitarismus, angelehntes Modell, das er mit Positionen der Kritischen Theorie abgleicht. Von Verständigungs-, Anerkennungs- und Totalitarismus-Theoremen kehrt er zur Marx’schen Entfremdung zurück, die er strategisch remobilisiert.
  Entfremdung durch pathologische Beschleunigung, dieses simpel anmutende Konzept ist imstande, virulenter Systemkritik eine soziologische Grundlage zu geben, trotz aller Wenns und Abers von Rosas akademischem Stil. Seine Beschleunigungsdiagnose, entworfen lange vor 2007/08, liest sich wie ein nachträgliches Orakel zur Finanzkrise. Kausal lautet sie wenig überraschend: technologischer Wandel beschleunigt sozialen Wandel beschleunigt individuelles Lebenstempo. Das ermöglichte in der Moderne bis zu einem gewissen Grad Emanzipation, denn Kinder durften und sollten plötzlich anders werden als ihre Eltern.
  Irgendwann zwischen 1950 und 1990 kippte die Lage: nicht mehr „inter-“ sondern „intragenerationell“ hat sich der Mensch seitdem zu ändern; jeder darf (muss!) beständig seine Biografie umkrempeln.
  Rosa erläutert das Zwanghafte dieser Lebensform, und warum unter solchen Prämissen kein gesundes Gemein- und Einzelwesen mehr gedeiht. Die soziokulturelle Basis des Kapitalismus hat sich pervertiert. Um fortzubestehen, muss er immer schneller immer neue Bedürfnisse wecken, anstatt alte zu befriedigen. Man liest und denkt: schon klar, alles altbekannt, aber gibt’s nicht auch Gegenargumente? – und erkennt genau in diesen den apolitischen Liberalismus, der uns mit Vollgas in die Krise gefahren hat. Zu lange haben vermeintlich wertfreie Sozialwissenschaftler diese Positionen gedeckt. Jetzt liegen Zeitgeist und Verfassungsgericht auf einer Linie mit Rosas Beschleunigungskritik, was diese nicht billig, sondern noch zwingender macht. Im vor Jahresfrist erschienen Aufsatzband „Weltbeziehungen“ entwirft Rosa vier Modelle des „In-die-Welt-Gestelltseins“ unter beschleunigten Bedingungen und kündigt an, nicht nur der Kritischen Theorie, sondern demnächst auch dem Existenzialismus ein Update verpassen zu wollen. Wir applaudieren, denn das würde die Soziologie endgültig aus den Höhen systematischer Abstraktion auf die Erde der Relevanz zurückholen.
  Weniger Aufruhr dagegen bei den Schweden. In der Geschwindigkeitsdebatte möchten Sie jeden „schlüpfrigen moralischen Boden“ meiden und die Tatsache der beschleunigten Welt weder anzweifeln noch kritisieren, halten aber eine Fixierung auf Beschleunigung allein für unausgewogen. Drei Oasen der Gemächlichkeit widmen sie kulturvergleichende Analysen: dem Warten, häuslichen Routinen und der Tagträumerei.
  Im ersteren offenbare sich ein gesellschaftliches „Hintergrundverständnis“ von „Vorstellungen über Zeit, Hierarchie und Fairness“, in letzteren „eine soziale Strukturierung, die auf verschiedenen Formen eines gemeinsamen Austauschs beruht“. Ihr Buch steckt voll solcher unbeholfener Sätze, die sich selbst soziologische Bedeutung zusprechen möchten. Den Mangel an systematischer Überlegung kompensiert das nicht. Die beiden Ethnologen haben aus Romanliteratur, Kulturessayistik und persönlicher Beobachtung eine Reihe interessanter Verschleppungsgeschichten zusammengetragen, die das Bild einer sich zugrunde beschleunigenden Moderne zwar nuancieren. Eine sozialwissenschaftlicher Text aber, der auf fast jeder Doppelseite mit einer neuen Überschrift ansetzt, kann aber keine Argumente entwickeln. So ist ein bisweilen unterhaltsamer, jedoch durchgängig harmloser Erzähltext entstanden. Rosas Temperament und Theorie sind unserer Zeit angemessener.
TOBIAS HABERKORN
  
Hartmut Rosa: Beschleunigung und Entfremdung. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013, 156 Seiten, 20 Euro.
Hartmut Rosa: Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung. Umrisse einer neuen Gesellschaftskritik. Suhrkamp Verlag. Berlin 2012, 446 Seiten, 18 Euro.
Billy Ehn, Orvar Löfgren: Nichtstun. Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen. Aus dem Englischen von Michael Adrian. Hamburger Edition, Hamburg 2012. 303 Seiten, 24 Euro.
Immer schneller, immer anders,
das Lebenstempo steigt
Technologischer Wandel beschleunigt den sozialen Wandel. Jeder darf, jeder muss seine Biografie ständig umkrempeln. Wohin ausweichen?
FOTO: ROBERT HAAS
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